Rücklicht: I have a dream

998739_550901621623635_1231321560_nMartin Luther King war der charismatischste Führer der schwarzen Bürgerrechtsbewegung und avancierte zur Symbolfigur des Widerstands gegen jede Art rassistischer Diskriminierung . Der 28. August 1963 markierte den Höhepunkt seines Wirkens, als er beim „Marsch auf Washington“  seine Vision einer freien und gleichen Gesellschaft formulierte. Vor 250.000 Menschen hielt er seine legendäre Rede „I have a dream“, die arte heute zum 50. Jahrestag um 17.25 Uhr in voller Länge ausstrahlt.

“I have a dream that one day this nation will rise up, and live out the true meaning of its creed: ‘We hold these truths to be self-evident: that all men are created equal.’
I have a dream that one day on the red hills of Georgia the sons of former slaves and the sons of former slave owners will be able to sit down together at a table of brotherhood.
I have a dream that one day even the state of Mississippi, a state sweltering with the heat of injustice and sweltering with the heat of oppression, will be transformed into an oasis of freedom and justice.
I have a dream that my four little children will one day live in a nation where they will not be judged by the color of their skin but by the content of their character.
I have a dream today.”

„Ich habe einen Traum, dass sich eines Tages diese Nation erheben wird und die wahre Bedeutung ihres Glaubensbekenntnisses ausleben wird: ‚Wir halten diese Wahrheit für selbstverständlich: Alle Menschen sind als gleich erschaffen.‘
Ich habe einen Traum, dass eines Tages auf den roten Hügeln von Georgia die Söhne früherer Sklaven und die Söhne früherer Sklavenhalter miteinander am Tisch der Brüderlichkeit sitzen können.
Ich habe einen Traum, dass eines Tages selbst der Staat Mississippi, ein Staat, der in der Hitze der Ungerechtigkeit und in der Hitze der Unterdrückung verschmachtet, in eine Oase der Freiheit und Gerechtigkeit verwandelt wird.
Ich habe einen Traum, dass meine vier kleinen Kinder eines Tages in einer Nation leben werden, in der man sie nicht nach ihrer Hautfarbe, sondern nach ihrem Charakter beurteilt.
Ich habe einen Traum, heute!“

Die Rede ist ein Meisterwerk der Rhetorik. King verwendet darin als Allusionen Exzerpte aus der Bibel, der Unabhängigkeitserklärung der USA, der Verfassung der USA, der Erklärung zur Sklavenemanzipation und der Gettysburg-Note, beide von Präsident Lincoln. Durch die Verwendung von Anaphern und die getragene Vortragsweise wirkt die Rede zudem wie eine typische methodistische Predigt.

Martin Luther King war promovierter Theologe (1955) entwickelte unter dem Einfluss von Mahatma Gandhi auf dem Theologischen Seminar in Boston (1959) seine Vorstellung von gewaltlosem Widerstand. Erste Erfolge des schwarzen Baptistenpfarrers zeigten sich in der Aufhebung von Rassentrennungen in öffentlichen Verkehrsmitteln (1955/56). Zwischen 1955 und 1968 wurde King mehr als 30 Mal inhaftiert. 1964 wurde ihm der Friedensnobelpreis verliehen; 1968 wurde er in Memphis von einem Rassisten ermordet. Seine Rede machte ihn unsterblich.

 

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