Das Comeback der Tante Emma Läden

Nahversorgungs-Pyramide_CDorfladen-NetzwerkIn den 1990er Jahren ging die Zahl der kleinen Lebensmittel-Einzelhandelsgeschäfte um fast 50 Prozent zurück. Vor 10 Jahren gab es noch 73.000 Lebensmittelgeschäfte in Deutschland, 59 % davon waren Lebensmittelgeschäfte bis 200 qm Verkaufsfläche, deren Anteil am Gesamtumsatz der Lebensmittelbranche nur noch 10 % betrug. Bis 2005 sollten weitere 13.000 kleine Geschäfte und damit jeder 5. Laden die Tür schließen. Um diesem Trend entgegen zu wirken, schloßen sich die Einwohner von Otersen zusammen und eröffneten 2001 einen Dorfladen. Nach dem Motto „von Bürgern für Bürger“ wird er von einem wirtschaftlichen Verein mehrerer Anwohner geführt. Inzwischen ist der Laden in ein Fachwerkhaus im Ort umgezogen, seitdem wird zusätzlich ein Dorfcafé betrieben. Rund 80 Prozent der Einwohner kaufen im Dorfladen, schätzen die Verkäuferinnen, an manchen Tagen bis zu 200 Kunden, auch aus den umliegenden Dörfern.

Inzwischen belegen Studien die Umkehr des Trends und sprechen von einem „Comeback der Tante Emma Läden“. So ist das Dorfladen-Netzwerk entstanden. Dies präsentiert aktuell anlässlich der Int. Grüne Woche eine 10-stufige Nahversorgungs-Pyramiede mit 6 Stufen im Kerngeschäft und weiterem Service und Dienstleistungen. In Berlin wird auch ein Positionspapier über Multifunktionale Dorfläden und für mehr Lebensqualität im ländlichen Raum präsentiert – bis zum 26. Januar 2014 bei der IGW in Halle 4.2. “Lust aufs Land” – Stand 103.

Handbuch-TitelseiteGerade aktualiert wurde auch das Dorfladen-Handbuch
• unseren Erfahrungsbericht von der 1. Idee, über die Gründung bis hin zum 13. Geschäftsjahr
• unsere Ideen für neue Angebote, über Tops und Flops
• unsere Probleme und deren Lösungen
• wesentliche wirtschaftliche Eckdaten eines Dorfladens
• Branchen-Zahlen aus dem Lebensmitteleinzelhandel
• Empfehlungen zum notwendigen Controlling
Dieses Handbuch ist kein Fachbuch für den Lebensmittel-Einzelhandel. Vielmehr beschreibt es den Weg und die Erfahrungen von Bürgern, die sich als Laien in eine wirtschaftlich schwierige
Branche wagten, um die letzte Einkaufsmöglichkeit vor Ort zu erhalten. Damit Bürger-Gesellschaften, die ebenfalls einen Dorfladen gründen und betreiben wollen, „das Fahrrad nicht neu erfinden müssen“ ist dieses Handbuch entstanden.

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