Heiße Süppchen für kalte Tage

Foto: Charlotte Sachter

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Suppen- und Eintopfzeit! Glück gehabt – hier darf der Magen sich vom „kalten Kaffee“ erholen und die Sinne dazu – schmeckt doch der Eintopf und die Suppe aufgewärmt nochmal so gut. Damit selbst aus einem Doseneintopf eine wirkungsvolle Mahlzeit wird, erzähle ich heute über Gewürze und Kräuter.

Und natürlich noch ein Rezept für eine schnelle Suppe…

Schneller Suppentopf

Das Rezept ergibt einen Eintopf für 3-4 Personen oder eine Suppe für 6 Personen.

Zubereitung ca. 20-30 Minuten

IMAG5517Zutaten:
1 Zwiebel
3 Möhren
2 Petersilienwurzeln
ca.20 kleine Rosenkohlköpfchen
3 Kartoffeln
1 Knoblauchzehe
2-3 El. Olivenöl

Kräuter + Gewürze:
½ Tl. Gelbwurz (Cumin)
½ Tl. Paprika edelsüß
½ Tl. Kümmel ganz
½ Tl. Fenchelsamen ganz
3-4 Wacholderbeeren
1 Nelke

Die Zwiebel in mittelgroße Würfel schneiden und im Olivenöl glasig dünsten.
Die Gewürze Cumin und Rosenpaprika sowie die Knoblauchzehe (ganz) dazugeben, Immer wieder rühren.

Das Gemüse schneiden und in folgender Reihenfolge dazugeben: Kartoffel, Möhre, Petersilienwurzel.
Dann Kümmel, Fenchel, Wacholder und Nelke dazugeben.

Alles mischen, so dass sich das Öl gleichmäßig über die Gemüsestücke legen kann. In der Zwischenzeit ca. 1,5 l Wasser kochen und so viel über die Gemüsestücke gießen, dass sie gut bedeckt sind. Mit einem Brühwürfel oder mit Suppenpulver nach Geschmack abrunden.

Hintergrund: Über die „Information“ in der Nahrung

Wer eine vorgekochte Suppe hat, hat den Vorteil der Geschmacksverdichtung über das erneute Kochen des Gemüses in der schon fertigen Suppe. Das ist natürlich hochwertiger und energetisch dichter. „Dichter“ soll heißen, dass die Informationen für den Körper konzentriert sind. Ich schreibe deshalb nicht „Nährstoffe“, weil darüber hinaus in der TCM die spezifische Energetik eines jeden Lebensmittels beschrieben wird. Sie bezieht Form, Farbe, Geruch, Geschmack und nicht zuletzt die innere Wirktendenz der Nahrung in die Betrachtung mit ein. Das verschafft einen ganzheitlichen Blick auf Nahrung. Sie erklärt, mit welcher Qualität der Körper z.B. eine Möhre in eigene Energie umwandeln kann, um die Organe zu ernähren, Wärme und Körpersäfte zu produzieren und darüber hinaus uns vitale Lebenskraft zu schenken. Die Möhre ist neutral in ihrer Temperaturwirkung auf den Körper, sie „stärkt die Mitte“ und kann besonders Energie (Qi) aktivieren. Dabei wirkt sie günstig auf die Organe Leber, Magen und Milz. Dem Organ Leber sind die Augen als Sinnesorgane zugeordnet. Hier finden wir also die Übereinstimmung mit unseren Erkenntnissen, dass Carotin die Augen stärkt.

Foto: Charlotte Sachter

Foto: Charlotte Sachter

Nicht immer haben wir aber die Möglichkeit, eine vorgekochte Suppe zu haben oder die Zeit, Geduld oder Energie, sich mit dem Kochen mächtig ins Zeug zu legen. Es muss eben auch mal ein fertiger Eintopf oder die Variante mit dem Instantpulver gehen. Hier kommen die Gewürze und Kräuter ins Spiel – und das nicht nur zur Geschmacksverbesserung. Ihre Aromastoffe verbreiten einen angenehmen Duft und ihre Wirkung auf den Körper ist vielfältig.

Der Wacholder zum Beispiel, sei jederfrau und jedermann empfohlen, die oft einen kalten unteren Rücken haben. Die Kälte, die von innen zu spüren ist und vielleicht sogar mit dumpfen oder ziehenden Schmerzen sich verbindet.
Die kleine schwarzglänzende Beere hat dabei ein breites Spektrum. Sie ist durchdringend warm ohne hitzig zu werden. Dabei vermag sie die Zirkulation und den Kreislauf anzuregen, was für eine stärkere Durchblutung sorgt. Genauso wie sie Kälte vertreibt, kann sie auch Steifigkeit, die dann zu örtlichen stechenden Schmerzen führen kann, auflösen. In der Fachsprache der TCM heißt dies: „löst feuchte Hitze und Schleimstagnationen“. So unangenehm wie sich diese Zustände anhören, solch Unbehagen können sie auch dem Körper verschaffen.

Die spezielle Wirkung auf den unteren Rücken, also die Kreuzbeinregion bis zu den Nieren hoch, hat der Wacholder wegen seiner direkten Wirkungsverbindung zu den Nieren. Er wärmt das „Nieren-Yang“. Damit noch nicht genug, erreicht er über seine Geschmackvielfalt der Schärfe, der leichten Süße und seinen Säureanteilen die Verdauungsorgane. Hier kann der Wacholder angenehm wärmen und die Verdauungsorgane Magen, Milz und Darm von „Schlackstoffen“ befreien. Seine anregende Wirkung hilft dabei, die Nährstoffe optimal aufnehmen zu können.

Kümmel und Fenchel sind nicht nur in der Hausmannskost beliebt. Weil milchfördernd, ist er den meisten Müttern als Stilltee vertraut, und dazu vermag es den Säugling beruhigen. Als Verdauungstee ist Fenchel-Anis-Kümmel ein wunderbarer „Mitte“-Harmonisierer.

Und wir alle haben es wahrscheinlich schon erlebt: Wenn der Magen in Ordnung ist, dann ist auch die Stimmung besser. Die intensiven Aromen des Fenchels und des Kümmels haben eine direkte Wirkung auf das Gemüt, hier sagt die Chinesische Medizin: Sie sind Shen-wirksam. Kurz erklärt ist Shen der geistige Aspekt der Herzensenergie, den wir als Charisma bezeichnen oder einfach als Ausstrahlung. Also her mit dem Kümmel, dem Fenchel und – die dritte kleine Wunderdroge: der Anis. Die Anisfrucht ist mit ihren 2 mm Größe, mehr noch als die beiden anderen, ein kleiner großer Helfer für ein ausgeglichenes Gemüt. Übrigens ist Anis, Pimpinella anisum, in Deutschland die Heilpflanze des Jahres 2014!
(http://de.wikipedia.org/wiki/Heilpflanze_des_Jahres)

Wenn wir da mal nicht voll im Trend liegen!

Zur Person: Charlotte Sachters Rezeptvorschläge richten sich nach den saisonalen Gegebenheiten von Deutschland. Dabei möchte sie Ihnen von „ihrem“ in Hamburg Blankenese erzählen, was dort angeboten wird und was sie dann in der Küche daraus „zaubert“. Als Naturheilkundlerin und Genießerin ist ihr Credo: “Nur weil es schmeckt, muss es noch lange nicht ungesund und nur weil es gesund ist, muss es erst recht nicht langweilig sein.” Mehr bei shiatsucuisine.com

charlotte

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