Komm in den Kreis

kommindenkreisVon Sabrina Gundert. Gerade in herausfordernden Zeiten, wie auch im ganz banalen Alltag, wird mir die tragende Kraft des Kreises immer wieder besonders bewusst. Die Kraft eines Kreises, in dem Menschen sein dürfen, angenommen werden – im Lachen wie im Weinen. In dem das Gesprochene heilig ist, bewahrt wird. Und in dem zugleich gelacht und getanzt wird. Vor allem aber: Ein Kreis, der jede und jeden mit trägt, mit allem, was gerade da ist.

Mir scheint, die Sehnsucht nach solchen Kreisen brodelt in vielen von uns. Der Wunsch nach dieser Form der Gemeinschaft, die früher oft in Großfamilien, in Nachbarschaft und Dorf gelebt wurde, heute jedoch fast vollständig verschwunden ist – außer vielleicht in Gemeinschaften und Kommunen, wo der Wert dieser Gemeinschaft bewusst gewürdigt und gefördert wird.

Dabei geht solch ein Kreis – ob Frauenkreis, Jahreskreisfest oder Ähnliches – weit über die Belanglosigkeiten hinaus, die viele Bekanntschaften, Freundschaften, Familie und den Austausch unter Kollegen heute prägen. Wie oft möchte ich da im Alltag rufen:
Worum geht es dir wirklich?
Wofür brennst du?
Wovor fürchtest du dich?
Was trägt dich im Leben?
Ich möchte wieder zum Kern kommen, all die hübschen, aber leblosen Masken abstreifen und die andere, den anderen, wirklich sehen.

Wie lange wollen wir uns noch voreinander verstecken? Wie lange noch die Maske des vermeintlichen Perfektseins aufrechterhalten? Ich mag sie nicht mehr tragen – zu schwer, zu anstrengend, zu fad ist sie mir geworden.

Und so trage ich die Worte in mir und in die Welt, die beim letzten Frauenheilkreis hier am Bodensee geteilt wurden und die es so wunderbar auf den Punkt bringen:

Im Grunde meines Herzens
will ich nicht mehr
besser als du,
cleverer als du,
dünner als du,
schöner als du,
schneller als du,
stärker als du,
vollendeter als du,
kreativer als du sein.
Eine bessere Mutter als du,
eine bessere Freundin als du,
gebildeter als du,
IRGENDETWAS mehr als du.
Ich will diesen Weg
Seite an Seite gehen.
Mit Ehrfurcht darüber, wer du bist.
Mit Ehrfurcht über deine Gaben,
dich nur in Liebe und Licht sehen
mit deiner durchscheinenden Schönheit,
einfach so wie du bist.
Und ich möchte, dass du mich genauso siehst.
Weil ich dich wirklich liebe,
einfach so wie du bist.
Ich dachte nur immer, ich muss besser sein,
damit du mich liebst.
Am Tor lasse ich den Umhang des „in den Schattenstellens“ fallen.
Er war eine so schwere Bürde,
eine unnötige Bürde.
Eine selbst auferlegte Bürde.
Wirst du mich auch dann lieben,
wenn ich einfach so bin wie ich bin.
Tief in meinem Herzen
weiß ich, dass du das wirst.
(Von Katy Stevenson Wirth gefunden bei der Awakening Women Deutschland)

Wollen wir es wagen, einander so zu begegnen, wie wir sind – hier und heute?
Ich freu mich drauf!

Zur Person: Sabrina Gundert (26) ist freie Journalistin, Autorin und Schreibcoachin. Ihr Herzblut ist das Schreiben, die Natur und das ­Gehen des eigenen Lebenswegs. www.handgeschrieben.de

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