Führen mit Intelligenz

Von Ralf Schnabel. Wir können immer wieder erleben wie wir Entscheidungen, die wir im Verstand (Hirn) getroffen haben, später bereuen. Entweder wussten wir es – irgendwie – schon von Anfang an, oder erkennen im Nachhinein den Wertekonflikt und die Sinnlosigkeit unserer Entscheidung.  Auch im geschäftlichen Kontext erinnern wir uns an Situationen wie diese: „Unser Chef hat sich das sachlich gut überlegt. Aber wir wissen heute schon, dass es intern schwer umsetzbar ist und unsere Kunden diese Entscheidung nie mittragen werden.“ Die Ergebnisse bestätigen dann häufig das Gespür oder das Gefühl von Beteiligten. Ich bin der festen Überzeugung, dass wir neben unserem Hirn auch noch Bauch- und Herzintelligenz nutzen dürfen. Aber Sie werden sich fragen: „Wie soll das gehen? Gefühl und Herz hat heute nichts in der Geschäftswelt verloren.“

Die Geschäftsergebnisse authentischer Unternehmern lehren uns etwas Anderes: So hat es Steve Jobs von Apple verstanden das ‚Warum?‘ für seine Produkte klar zu kommunizieren. Seine Kunden-Fangemeinde dankt es Apple bei jeder Produkteinführung, wo sie schon Stunden vorher vor den Apple Stores auf das neueste Produkt warten. Firmen wie Patagonia oder VAUDE haben die Werte Ihrer Kunden erkannt und leben sie vor: Nachhaltigkeit, Ökologie und den Menschen als wertvolle Arbeitskraft zu schätzen. Götz Werner, der Gründer der Drogeriemarktkette DM, legt den Menschen folgendes nahe: „Unsere Lebensaufgabe ist es die Bewusstseinskräfte und die Liebe zu entwickeln.“

Sie alle haben für sich, neben dem rationalen Teil der Geschäfts (Preis/Nutzen), den Sinn und das Lebensgefühl als wichtige Kriterien von Kaufentscheidungen erkannt.

Um dieses Bewusstsein für sich selbst oder als Führungskraft zu nutzen, stelle ich die These auf: „Für Entscheidungs- und Kommunikationsprozesse benötigt es das bewusste Nutzen unserer drei Intelligenzen: den Bauch (Gefühl), das Hirn (Verstand) und das Herz (Sinn/Werte).

Dazu benötigt es einen Denk- und Kommunikationsprozess über drei Schritte:
1. Die erste Ebene ist unser Gefühl und die Intuition. Egal welche Entscheidung, welches Thema ansteht, wenn das Gefühl ja sagt, haben wir die erste Hürde genommen. So entsteht im Unternehmenskontext ein gutes Gefühl wenn die Beziehungsebene passt, wenn man sich wertschätzend begegnet und als Mensch & Individuum wahrgenommen wird.

2. Der zweite Schritt ist der rational-logische Teil (Verstand), der eine Entscheidung intensivieren und bejahen kann. So dürfen wir unser Kopf-Hirn nutzen, um sachlich und bezogen auf die individuellen Stärken, die vorliegende Entscheidung als richtig zu bestätigen. Fragen Sie als Betroffener Ihren Vorgesetzten das nächste Mal, ob Sie wirklich die beste Person sind, um die Entscheidung umzusetzen. Kennt Ihr Chef Ihre individuellen Potenziale und Stärken? Seien Sie ehrlich zu sich selbst und Ihren Kollegen/innen, wenn es um Entscheidungen geht, die Sie betreffen und die nicht Ihren Potenzialen entsprechen.

3. Die finale und kräftigste Bedeutung, liefert uns der Sinn und das individuelle Wertesystem. Wenn ein Mitarbeiter seine Werte und die des Unternehmens stimmig erlebt, wenn die Entscheidung sowohl vom Gefühl, als auch vom Verstand und dem persönlichen Orientierungssystem bestätigt werden, dann ist es stimmig. Gerade Mitarbeiter, deren Wertesystem im Einklang mit dem Unternehmens-Leitbild steht, werden sich engagieren und loyal sein.

Damit kann sich wirklich starke und authentische Verbundenheit im Unternehmenskontext entwickeln. Die Führungskraft, welche es versteht die ‚Leitplanken‘ des Miteinanders zu setzen und jedem in Wertschätzung begegnet, wird als authentisch wahrgenommen. Das Bewusstsein über die individuellen Potenziale seiner Team Mitglieder bietet dann die Chance, alle Beteiligte in diesem dreistufigen Denk- und Kommunikationsprozess mitzunehmen.

Es braucht den ‚Dreiklang‘ aus Gefühl (=Wertschätzung), Verstand (=Talente leben) und Herz (=Sinn), um authentische Verbundenheit zu leben. Am wirksamsten werden all jene, die diesen Dreiklang für sich und Ihre Mitarbeiter erkennen und praktizieren.

In -virtueller- Verbundenheit Ihr Ralf A. Schnabel

Ralf Schnabel

Zur Person: Ralf A. Schnabel Berufungsberater und Business Coach, ist Gründer und Geschäftsführer von Talents by Heart e.K. Sein Herzensanliegen ist der Kulturwandel in der Wirtschaft über Denkraum21 und die Unterstützung von Schülern und Studenten bei der Berufs- und Studienwahl. Mehr www.talentsbyheart.com/ Zusammen mit  Winfried Skarke (Profilbüro) begleitet er die Initiative Denkraum21 als Gastgeber.

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