Was ist deine Medizin?

Lesezeit 3 Minuten –

Von Sabrina Gundert. Vor einigen Jahren noch hätte ich eine Medizin höchstens einem Arzt zugestanden. Ja, ich hätte sie mit nichts anderem in Verbindung gebracht. Wenngleich ein Teil von mir es – glaube ich – schon immer gewusst hat. Dass jede und jeder von uns ihre eigene Medizin in sich trägt. Dass wir alle die Heilung für uns und die Welt sind.

Meine eigene Medizin ist dabei für mich eng mit meinem Herzensweg verbunden. Mit dem, was ich in der Welt zu geben habe. Mit dem, von dem ich spüre, dass es mich unweigerlich anzieht, dass es sich ausdrücken möchte, dass es der rote Faden ist, der sich seit jeher durch mein Leben zieht. Denn da gibt es etwas tief in meinem Inneren, das nach Ausdruck verlangt. Das gesehen werden will. Das wirken will.

Für mich ist meine Medizin das Schreiben. Ich habe keine logische Erklärung dafür, außer vielleicht die, dass meine Eltern als Kind viel mit mir gelesen haben und oft in der Bibliothek waren – aber ich glaube, der Urgrund dieser Medizin liegt viel tiefer.

Denn das Schreiben ist etwas, was sich – egal auf welche (Ab-)Wege ich in meinem Leben gelangt bin – immer wieder Bahn gebrochen hat. Egal, wie verschüttet es war, egal, wie sehr ich es vernachlässigt habe. Immer wieder kam da ein: schreib! War da ein Wissen davon, dass es das ist, was ich in dieser Welt zu geben habe.

Doch es geht mir nicht nur um die Heilung nach außen, denn ich merke, die eigene Medizin, sie hat unglaublich viel auch mit der Heilung nach innen zu tun. Schreibe ich, kommt etwas in mir zur Ruhe, kommt etwas bei sich an, entspannt sich etwas in mir. Weil ich weiß, dass ich hier richtig bin. Weil ich spüre, dass das mein Platz und mein Wirken ist in dieser Welt. Damit verbindet sich meine eigene Heilung mit der der Welt auf tiefste Weise.

Was für mich besonders wichtig ist zu erinnern: Dass wir alle diese, unsere Medizin in uns tragen. Jede und jeder von uns. Dass es keine Ausnahmen gibt. Dass nicht nur ausgewählte, besondere, irgendwie bessere Menschen solch eine Medizin in sich tragen. Sondern wir alle.

Eine Medizin, die unser Leben aufs Tiefste durchdringt. Die wir vielleicht schon leben. Vielleicht nach außen in der Welt, vielleicht im Stillen für uns. Vielleicht ahnen wir sie auch nur zart, vielleicht sind wir ihr schon ganz nah.

Was ich erinnern möchte, ist: Wir brauchen nicht im Außen nach den Medizinen zu suchen, die uns und die Welt heilen können. Wir müssen nicht immer noch etwas hinzufügen – sondern vor allem etwas hinwegnehmen. Um wieder näher dranzukommen. An uns, unsere Wunden, unsere Herzensverletzungen – wie an unsere Kraft, unseren Platz in dieser Welt und an unsere Medizin.

Denn sie ist hier, hier und jetzt, immer schon gewesen. Und sie wird bleiben, ob wir sie heute schon kennen und leben oder noch kaum ahnen.

Wir alle tragen unsere Medizin in uns. Und wir alle können mit ihr heilen. Uns selbst, die Menschen um uns und die Welt.

Sabrina Gundert begleitet Frauen mit ihren Coachings, Seminaren, Büchern und Seelenbotschaften auf dem Weg zurück zu sich selbst, in ihre Kraft und zu ihrer Essenz. Und damit zu dem, was ihnen wirklich, wirklich wichtig ist. www.sabrinagundert.de
Der Text stammt aus ihrem neuen Printmagazin Verbundensein. Mehr dazu auf www.magazin-verbundensein.de

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Gastbeitrag
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