Gut zu wissen: Roundup, der Prozess

Glyphosat

Foto: arte Roundup der Prozess

Roundup® ist unter diesem und anderen Markennamen das weltweit am meisten gespritzte Pflanzenschutzmittel. Vierzig Jahre nach dessen Markteinführung wurde sein Wirkstoff Glyphosat als wahrscheinlich krebserregend für den Menschen eingestuft. Vor dem Hintergrund der in der Europäischen Union anstehenden Entscheidung über ein Glyphosat-Verbot geht die Doku dem Skandal auf den Grund.

Allein 2014 wurden 825.000 Tonnen des starken Unkrautvernichters Glyphosat auf Feldern und in Gärten ausgebracht. Die Besorgnis hinsichtlich der Gefahren, die von dem weltweit meistgespritzten Pflanzenschutzmittel ausgehen, ist groß. Zumal die Internationale Agentur für Krebsforschung Glyphosat im März 2015 als wahrscheinlich krebserregend für den Menschen einstufte und damit zu einem ganz anderen Schluss kam als die großen amerikanischen und europäischen Gesundheitsbehörden, die Monsantos Roundup® und dessen Wirkstoff Glyphosat als ungefährlich bezeichneten.

Anknüpfend an ihren investigativen Dokumentarfilm „Monsanto, mit Gift und Genen“ aus dem Jahr 2008, zeigt die Autorin Marie-Monique Robin in ihrem neuen Film, dass Roundup® noch gefährlicher ist als bisher befürchtet: Der „Allestöter“ – so der Beiname des Produkts im Spanischen – macht krank und vergiftet Böden, Pflanzen, Tiere und Menschen, denn er ist überall anzutreffen: im Wasser, in der Luft, im Regen, in der Erde und in Lebensmitteln.

Außerdem ist Glyphosat nicht nur krebserregend, sondern auch eine hormonaktive Substanz, ein starkes Antibiotikum und ein Chelatbildner, der Spurenelemente bindet. Der Film enthüllt die katastrophalen Folgen dieser Eigenschaften und zeigt aufwühlende Bilder von Opfern in den USA, Argentinien, Frankreich und Sri Lanka; auch zahlreiche Wissenschaftler kommen zu Wort. Roter Faden des Dokumentarfilms ist der symbolische Prozess vom Oktober 2016 in Den Haag: Beim internationalen Monsanto-Tribunal klagte eine Bürgerinitiative den Saatgut-Multi in dessen Abwesenheit auf Ökozid und Verbrechen gegen die Menschlichkeit an. Ergebnis des Prozesses ist ein hieb- und stichfestes Rechtsgutachten, das möglicherweise dazu führen wird, dass „Ökozid“ als Tatbestand im internationalen Recht Anerkennung findet.

Am 17.10.2017 um 20.15 Uhr bei arte in der Mediathek bis 16.12.2017

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2 Kommentare zu “Gut zu wissen: Roundup, der Prozess
  1. Melissa sagt:

    Hier in der Schweiz bekommt jeder Bürger in jedem Gartenmarkt das Roundup zu Sonderpreisen. Vermutlich ändert sich das jetzt, denn nun hat der furchterregend futuristische ChemChina Riese den ebenso furchterregenden Schweizer Gentechriesen SYNGENTA aufgekauft…China und USA kaufen Europa auf….

  2. Mia sagt:

    Danke euch für diesen Film-Tipp!

    Gentechnik-Soja wird unter Einsatz von Roundup angebaut und bildet, aus Übersee importiert die Basis für agrarindustrielle Tierfütterung in Deutschland. Deshalb empfehle ich die Doku allen, die noch im Supermarkt Fleisch aus der Theke kaufen, die konventionelle Butter und Käse essen und vielleicht noch nicht ahnen, was sie da tun. Es könnte helfen, einen ersten Schritt zur Veränderung des eigenen Konsumverhaltens zu tun. Denn solange wir diese so genannten „Lebensmittel“ kaufen und zu uns nehmen, sind wir Teil des Ganzen. Wenn wir begreifen, was wir uns, unseren Kindern, unseren Mitmenschen, Tieren und Pflanzen durch unsere unbewusste Art zu Leben antun, haben wir die Chance ins bewusste Handeln einzusteigen.

    Filme, die helfen in eine lebensdienliche Richtung zu gehen:
    „Der Bauer, der das Gras wachsen hört“ von Bertram Verhaag
    „Der Bauer mit den Regenwürmern“, Bertram Verhaag

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