Naturnahe Alternativen für den Gehölzschnitt im Frühjahr

Foto: Susanne Reiter

Von Susanne Reiter. Wir Gartenbesitzer kennen es: die Sträucher und Obstbäume werden im Frühjahr geschnitten und dabei fallen viele kleine und größere Äste an, die „entsorgt“ werden müssen.

Dafür gibt es mehrere Varianten. Ich möchte hier für die naturnahe Entsorgung der Äste plädieren. Mit diesen Ästen können wir in unserem Garten zusätzlichen Lebensraum schaffen und gleichzeitig auch Zäune und Kunstwerke bauen.

Grundsätzlich sind Äste (Totholz) ein wichtiger Lebensraum. Viele Insekten benötigen ihn für Ihre Nachkommen und später zersetzen Pilze das Holz und führen dem Boden damit wieder Nährstoffe zu. In der Natur gibt es keinen Abfall, weil alles organische Material wiederverwertet wird.

Ein Haufen Äste als Totholzhaufen in einer Ecke des Gartens findet schnell Bewohner: Käfer fressen Löcher hinein, die danach wieder von Wildbienen zur Jungenaufzucht genutzt werden. Auch Vögel nutzen das Wohnungsangebot: Zaunkönig und Rotkehlchen können hier vor Katzen geschützt brüten; vielleicht findet auch ein Igel Unterschlupf.

Alle diese Tiere sind in Lebensgefahr, wenn der Haufen angezündet wird! Also wenn Sie im Frühjahr unbedingt das Schnittgut verbrennen wollen, bitte schichten Sie alles einmal um, damit die in ihm lebenden Tiere rechtzeitig umsiedeln können.

Im Naturgarten findet der Strauchschnitt dagegen andere Verwendung: zum Beispiel als Totholzzaun. Dafür werden Zweige zwischen 2 Pfostenreihen gestapelt und dort belassen. Damit wird einerseits ein Zaun gebaut und andererseits auch Lebensraum geschaffen. Der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt. Die Totholzzäune können schmal und ordentlich gebaut werden. Doch auch Breiten von 50 cm und mehr sind möglich. In so einem Totholzzaun finden viele Äste Platz und ruckzuck ist der Vorrat verbraucht. Vielleicht hat der Nachbar ja noch ein paar Äste übrig….

Kreative Beispiele von Totholzzäunen und anderen Themen rund um den Naturgarten können Sie auf der Webseite www.naturgartenfreude.de von Werner David finden

Zum Schutz von frisch gepflanzten Heckenpflanzen vor dem Verbiß durch Rehe werden die Äste eher lose um die zukünftige Hecke aufgeschichtet und dürfen auch nach oben ragen. Dadurch werden die Rehe wirkungsvoll von den Jungpflanzen abgehalten. Außerdem entsteht schon eine heckenähnliche Struktur und sie bietet bereits jetzt den gewünschten Schutz für Kleintiere.

Die regelmäßig geschnittenen Weiden- oder Haselnusszweige sind von Natur aus sehr biegsam und eignen sich hervorragend für Flechtzäune in verschiedenen Höhen. Ebenso auch für Kunstwerke in Form von Kugeln, Schalen, Körben und Rankgittern. Sie alle können mit den biegsamen Zweigen gestaltet werden und dekorieren den Garten dann auf natürliche Weise.

Auch der Rückschnitt der Stauden findet im Naturgarten erst im Frühjahr statt. Dabei werden die Stängel der hohen Stauden wie Karde, Königskerze und anderer Pflanzen noch eine Weile im Garten gelagert, um Wildbienen und anderen Insekten Zeit zu geben, ihr Winterquartier zu verlassen. Was für die Menschen „Abfall“ im Garten ist, ist für andere Lebewesen wichtiger Lebensraum oder auch Lebensgrundlage, da die Natur nur Wiederverwertung und Nährstoffkreisläufe kennt.

Susanne Reiter

Zur Autorin: Im Garten die Seele baumeln lassen … mit Leichtigkeit in einem naturnahen Garten. Als Lebensraum für Mensch, Tier und Pflanze im Einvernehmen mit der Natur und den Eigenheiten des Ortes. Mit regionalen Baustoffen und einheimischen Wildpflanzen gestalten wir gemeinsam Ihren naturnahen Garten. Mehr dazu hier

 

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Ein Kommentar zu “Naturnahe Alternativen für den Gehölzschnitt im Frühjahr
  1. Naras sagt:

    Danke Susanne. Ich habe es Meiner Frau weitergeleitet. Sie macht Unseren Garten. Ich lade ihn energetisch auf, bzw. Und bekomme LIEBE von ihm. Jederzeit. <3 <3

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