Wie will ich wirklich leben…

Foto: Heide Steiner

oder der Übergang vom Jugendlichen zum Erwachsenen von Heide Steiner. In diesen Wochen ist es wieder soweit. Tausende junger Menschen schreiben ihre schulischen Abschlussprüfungen und stehen damit am Übergang vom SchülerInnendasein zum …? Viele wissen es noch nicht.

Was will ich wirklich?

Guter Job, hoher Lohn, möglichst viel Prestige, immer kreativ, zuverlässig, belastbar, humorvoll, einfühlsam sein…

Die Liste der ganz alltäglichen Anforderungen ist lang und wächst gefühlt täglich. Unter dem Druck der gesellschaftlichen Erwartungen oder der eigenen Vorstellungen eines erfolgreichen Lebens leiden viele junge Menschen. Dabei vergessen sie oft, was sie selbst zu einem sinnerfüllten Leben brauchen.

In der Adoleszenz wandelt sich das persönliche Selbstbild und die gesellschaftliche Rolle vollzieht eine grundlegende Veränderung. Dieser drastische Wandlungsprozess wird in allen traditionellen Gesellschaften der Welt bis heute rituell unterstützt.

Unsere moderne Gesellschaft hingegen führt ihre Jugendlichen nicht mehr in das Erwachsenenleben ein. Es gibt weder sinn-volle Übergangsrituale noch Älteste, die sie auf diesem, oft dunklem Weg, begleiten. Der junge Mensch steht daher allein gelassen vor der Frage:

– was denn einen wirklich reifen Erwachsenen ausmacht und
– wie es gelingen kann Verantwortung für sich selbst und die Gesellschaft zu übernehmen, ohne dabei auszubrennen.

Es ist die Suche nach den eigenen Talenten und dem, worauf es im Leben wirklich ankommt.

An diesem Punkt setzt die Visionssuche an.
Was brauche ich wirklich?
Wie finde ich eine Ausrichtung für mein Leben, die mich nachhaltig erfüllt?
Wie finde ich Vertrauen zu mir und meinen Handlungen?

Eine Visionssuche dauert in der Regel elf Tage, darunter verbringt man vier alleine, fastend und mit minimaler Ausrüstung in der Natur – eine Auszeit in der Stille des eigenen Seins.

Thomas, 28 Jahre: Die direkten, ganz konkreten Erfahrungen durch achtsame Naturerlebnisse ermöglichen mir einen Zugang zu mir und meiner Vergangenheit, der im Alltag versperrt blieb. Die Erlebnisse im Spiegel der Natur lassen mich Themen auf der Gefühlsebene begreifen, bzw. erahnen. Damit habe ich für mich eine Methode gefunden, die tiefgreifende Veränderungen zulässt.

Marie, 19 Jahre: Der Weg zu mir. Die Begegnung mit der Gruppe war ganz anders, als ich gewöhnlich einer Gruppe von Menschen begegne. Ich habe diese Menschen von innen heraus kennengelernt und nicht von außen nach innen, wie gewöhnlich. So kannte ich schon nach dem ersten Abend die größten Probleme und Ängste von jeder einzelnen Person. Das Alter und andere Äußerlichkeiten haben überhaupt keine Rolle gespielt. Ich selber habe ganz ehrlich erzählen können und habe mich gehört und verstanden gefühlt. …

Foto: Heide Steiner

Martha Graham fand folgende Worte dafür:

Es gibt eine Vitalität,
eine Lebenskraft,
eine Energie,
eine Anregung,
die durch dich in Handlungen umgesetzt werden,
und
da es dich über alle Zeit hinweg
nur einmal gibt,
ist dieser Ausdruck einzigartig.
Und wenn du ihn blockierst,
wird er niemals durch ein
anderes Medium existieren
und verloren gehen.

Hintergrund Visionssuche:

Die Visionssuche ist in vielen Kulturen ein wichtiges Initiationsritual. Initiation leitet sich vom lateinischen Wortstamm ‚initiare‘ ab und bedeutet: hineinführen, bewusst hineingehen. Damit wird deutlich, dass sich in einem Initiationsritual ein neuer Lebensabschnitt öffnet und der alte entsprechend abgeschlossen wird.

Seit einigen Jahren wird die Visionssuche wieder vermehrt in Europa angeboten. Meredith Little und ihr Mann Steven Foster gründeten 1977 in Kalifornien die „Rites of Passage Inc“ und 1981 „The School of Lost Borders“. Sie waren Pioniere in den Methoden der kulturübergreifenden Übergangsritualen in der Wildnis und passten diese an die Bedingungen von uns modernen westliche Menschen an. Dabei sind nicht die VisionssucheleiterInnen, die Ältesten, das Wichtigste, sondern die Natur selbst. Hier kann der junge Mensch Kontakt zu seiner eigene inneren Natur aufnehmen und lernen sich selbst zu erkennen und zu lieben. Aus dieser Selbstliebe heraus kann es ihm gelingen, seinen Platz sinnvoll in der Gesellschaft einzunehmen und seine Liebe weiterzugeben.

Foto: Heide Steiner Visionssuche

Angebot: Initiationsritual, walk your way, im Schwarzwald: 06. – 10. Juni 2018
Visionssuche für Menschen von 18-30 Jahren, im Schwarzwald: 12. – 23. September 2018

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