Zeiten des Wandels

Foto: Vera Bartholomay

Von Vera Bartholomay. Vielleicht hast du in diesem Sommer irgendwann an einem Fluss gesessen und beobachtet, wie ein Stück altes Holz langsam dahin treibt. Dann dreht es sich plötzlich um und fließt mit der anderen Seite nach oben weiter. Was ist geschehen?

Irgendwas in der Struktur und Dichte des Holzstücks hat sich so verändert, dass jetzt die andere Seite leichter ist und sich nach oben wendet. Die Kräfteverhältnisse sind neu verteilt. Es würde nicht gelingen, das Holzstück einfach wieder umzudrehen und wie vorher schwimmen zu lassen. Der Weg zurück ist ausgeschlossen.

Auch in unserem Leben ändern sich Strukturen und führen zu Veränderungen, die wir nicht immer beeinflussen können. Manche davon sind gewünscht oder gar herbeigesehnt, andere überraschen uns oder bringen eine Störung oder gar eine Verstörung mit sich. Auch wenn uns die alte Lage besser gefallen haben sollte und so viel vertrauter war, müssen wir jetzt mit der neuen Situation umgehen.

Vielleicht erkennen wir im Rückblick, dass die Veränderung für uns gut war.

Vielleicht war es gar eine richtig tiefe und notwendige Transformation.

Vielleicht war es für uns keine gute Entwicklung und wir müssen dennoch lernen, mit den neuen Gegebenheiten umzugehen.

Vielleicht haben wir noch gar nicht wirklich realisiert, dass eine Veränderung bereits stattgefunden hat, stellen aber fest, dass wir etwas verwirrt oder seltsam dünnhäutig sind. Und fragen uns, was los sein könnte.

Wie können wir gut mit Veränderungen umgehen?

Erst einmal ist es wichtig, bewusst wahrzunehmen, dass eine Veränderung überhaupt stattgefunden hat.

Dann sollten wir klären, was nicht mehr für uns sein wird und bewusst davon Abschied nehmen, auch wenn es schmerzt.
Gleichzeitig sollten wir uns aber auch ein erstes Bild davon machen, was stattdessen mit großer Wahrscheinlichkeit in unser Leben kommt.

Dabei ist es auch wichtig, mögliche körperliche Reaktionen ernst zu nehmen und auf die Signale aus unserem Unterbewusstsein zu achten.

Gibt es besondere Träume, Gefühle oder Wahrnehmungen?
Wäre es sinnvoll, Menschen zu suchen, die unterstützen können?
Brauchen wir neues Wissen – sozusagen eine neue Landkarte?

Und dann – hoffentlich recht bald – können wir die jetzt notwendigen Schritte vorbereiten und den neuen Weg antreten.

Vera Bartholomay

Zur Person: Vera Bartholomay ist Therapeutin und Lehrerin für Therapeutic Touch. Ihre Praxis befindet sich in Saarbrücken und sie unterrichtet TT seit vielen Jahren in Deutschland, Norwegen und in der Schweiz. Website hier

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2 Kommentare zu “Zeiten des Wandels
  1. Charlotte sagt:

    Ein sehr schöner Text. Für mich sogar ein wenig lustig, da ich mich kurz selbst als das Stück Holz sah. Ich schwimme nämlich manchmal auf dem Rücken und drehe mich dann beim Schwimmen einfach um meine eigene Achse und drehe mich auf den Bauch und schwimme vorwärts; das macht Spaß! Ist aber auch oft notwendig, um nicht andere anzurempeln. Allerdings bin ich doch etwas flexibler als das alte Stück Holz und kann mich auch wieder auf den Rücken zurück bewegen…

  2. Saran sagt:

    Danke Vera. Was hast Du selber erlebt? Bei Mir wendet sich Mein Holz ganz oft, weil Ich sehr intensiv im Jetzt lebe und Alles ernst nehme. Danke. <3 <3

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