Freiheit und Verbundenheit erleben

Foto: Heide Steiner

Wirklich frei ist ein Mensch in meinen Augen erst dann, wenn er in der Lage ist, sich zu entscheiden, was für ein Mensch er gerne sein möchte und was er mit den ihm geschenkten Leben anfangen möchte. G. Hüther, Neurobiologe. Oder mit der Stimme eines Visionssucheteilnehmers: „Wer bin ich, wenn ich nackt und allein im Wald stehe?“

Oder in meinen Worten: „Erlaube dir, immer weiter aus dem Schatten deiner Vergangenheit heraus zutreten und stell dich ins Licht. Mit all deinen Talenten, deiner Liebe und deinen Ängsten. Erkenne, dass Freiheit (Autonomie) und Verbundenheit (Zugehörigkeit) sich nicht ausschließen, sondern zwei Seelenfreunde sind.

Oder so wie Hildegart Knef sang: „ Für mich soll es rote Rosen regnen … Will nicht allein sein und doch frei sein.“

Da sich dieses Thema in fast allen Anliegen, welche die TeilnehmerInnen einer Visionssuche mitbringen, wiederfindet, so möchte ich es zum Abschluss eines reichen Visionssuchejahres 2018 in den Mittelpunkt stellen und zwei Teilnehmerinnen zu Worte kommen lassen.

Visionssuche Kreta

Foto: Heide Steiner

Ein weiter Weg war es gewesen, seit die Heldin vor vielen Monaten den Ruf vernommen hatte, sich noch einmal aufzumachen, ihre Vision zu finden. Die Frage, wie kann ich meine wilde Seele nähren, hatte sie immer mehr umgetrieben. Und dann hatte ihr Mann drei Monate zuvor sehr überraschend festgestellt, dass er nicht länger das Leben mit ihr teilen wollte, und war gegangen. Und nun war sie hier, am Ende der Welt, am Fuß karger steiler Felsabhänge, um Abschied zu nehmen und eben ihre wilde Seele zu nähren.

Sie begann, die Umgebung zu erkunden, zunächst in die Schlucht hinaus, 20 Meter nur hinter den Felsen wuchs eine Kiefer mit Schatten und Felssitz. Sie setzte sich auf den Felsen unter den Baum. Sah über die Schlucht auf das Meer, bemerkte dann auf dem Felsen kleine Kügelchen, Harz, Tränen des Baumes. Ja auch Bäume weinen Tränen. Sie sammelte einige ein. Sah nochmal genauer hin und bemerkte, dass ein Teil des Steines mit seinen Löchern völlig überzogen war vom Harz. Dieser Baum hatte viele Tränen geweint, dachte sie, genau wie ich.

Als sie die Rauheit und Spitzen des Felsens zu spüren begann, zog sie weiter. Es war nicht notwendig, immer den unbequemsten Platz zu wählen.

Als die Sonne hinter dem Berg verschwand, war da eine große Müdigkeit. Sie begab sich auf ihr Lager und sah in den Himmel. Mutter Erde unter ihr, Vater Himmel über ihr. Sie lauschte den Vögeln, vernahm aber auch immer mal wieder das Flüstern von Stimmen und Glockenläuten. Geistwesen, die sich und ihr etwas zuraunten, geheimnisvoll und tröstlich. Sobald es dunkel wurde und die Vögel zur Ruhe kamen, wurde die Welt ganz still, kein Laut war zu hören. Und sie schlief ein, und immer, wenn sie erwachte, blickte sie in den Sternenhimmel.

Auch am zweiten Tag begab sich die Heldin hinunter zu den Kiefern. Wieder lag ein Tag vor ihr, an dem es nichts zu tun gab. Vertrauensvoll bettete sie sich auf die Erde. Die Ameisen und andere kleine Tiere krabbelten einfach um sie herum.

Immer mal wieder flog ein Rabenpaar in weiten Bögen über die Schlucht und krächzte einander etwas zu. Mal weit entfernt voneinander, mal ganz nah, aber immer bezogen aufeinander. Und dann zog ein Adler seine Kreise, majestätisch und allein. …

Visionssuche Frankreich/Vogesen

Foto: Heide Steiner

Die vier Tage Vorbereitung führten uns ruhig und gut geleitet Schritt für Schritt in unsere Themen und Anliegen hinein und öffneten den Weg für die vier Tage und vier Nächte alleine draußen in der Solo-Zeit. Welch eine Erfahrung und welch ein Geschenk. Es gibt nichts zu tun. Alles darf sein, nichts muss. Freigestellt von jeglichen Normen, Erwartungen, Verpflichtungen. Ganz mit sich selber sein. Und ganz mit der Natur. Mit Wind, Regen, Sonne, dem Mond und den Sternen, dem Tag und der Nacht. Ganz alleine in der Stille der Natur. Und alleine mit allen Geräuschen und Tönen, von Insekten, Vögeln, knackendem Holz, Wind in den Ästen.

Stundenlang sitze ich an einen Baum gelehnt oder einen großen Stein und schaue hinaus in die Weite des Tales und hinein in die Tiefe meiner Seele. Ich betrachte Pflanzen, Bäume und begegne Tieren. Und mir selber. Mit inneren Bildern, Erinnerungen, Fragen – ein Streifzug durch mein Leben eröffnet sich mir. Unaufgeregt. Ohne etwas zu wollen. Alles entsteht und geschieht im eigenen Tempo. Viele innere Gespräche nehmen Raum ein und führen zu Klärungen, Versöhnungen oder stimmigen Abgrenzungen.

Eine tiefe Freiheit konnte entstehen und eine tiefe Verbundenheit mit mir selber. …

Und noch ein Wort von einem Mann, nachdem er von seiner VS wieder Zuhause ist.

… Mir geht es sehr, sehr gut mit der Erfahrung der Visionssuche! Bei mir geht es momentan gar nicht so sehr um Erinnerung; die Veränderung ist gegenwärtig, jeden Tag. Die Luft die ich atme ist die gleiche, aber das Atmen ist anders.

Mein Morgenritual, mein Kraft-Satz begleiten mich durch jeden Tag. … so viel für den Moment.

Ich bin der Mann, der dich von Herzen grüßt.

Foto: Heide Steiner Visionssuche

Hintergrund: Eine Visionssuche ist ein Lebensübergangsritual aus uralten Traditionen und dauert elf Tage, darunter verbringt man vier Tage und Nächte alleine und ohne Nahrung in der Natur.

VS an der Südküste Kretas: 27.05.-08.06. und 12.-24.10. 2019

VS im Schwarzwald: 15.-26. Juni 2019

VS für Frauen: 13.-24. Juli 2019

VS für Männer und Frauen: 20.-31. August 2019.

Heide Steiner | Visionssucheleiterin & Coach |D-79111 Freiburg | +49 15788593942 | www.visions-suche.de|heide.steiner@visions-suche.de|

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Ein Kommentar zu “Freiheit und Verbundenheit erleben
  1. Saran sagt:

    JA! Es geht da drum herauszufinden, Wer Ich bin und welche Aufgabe Ich in diesem Leben habe. <3 <3

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