Imbolc – Lichtfest

Foto: newslichter

Von Andrea Brehm. Der Rhythmus der Jahreszeiten und ihre dazugehörigen Feste sind Wunder und Segen zugleich. Jedes Jahr für sich ist wie ein kleines Leben. Es zeigt uns optisch und lässt uns auch spüren, wie sich die Energien von Geburt – Leben – Tod- Wiedergeburt anfühlen. Es ist das Rad des Lebens, das sich unaufhörlich weiterdreht und der Satz „Alles hat seine Zeit“, wird uns in seiner ganzen Tiefe bewusst.

Seit die Weiblichkeit und ihre wundervollen Attribute, wie Ruhe, Vertrauen, Intuition , Nähren, Gebären und vieles mehr wieder den Raum einnimmt, der ihr von Anbeginn zugedacht war, desto prominenter werden die Zyklen und Rhythmen, die Mutter Erde uns so spektakulär vorlebt. Wenn wir den Mut haben danach zu leben, wenn wir anerkennen, dass nicht jeder Tag gleich ist, wir nicht jeden Tag volle Leistung erbringen müssen, dann ist das keine Schwäche. Im Gegenteil! Es zeugt von großem Mut und einer immensen Stärke, in einer Gesellschaft, die sich von der Natur abgewendet hat, ja regelrecht Angst vor ihr hat, gegen den Strom zu schwimmen und nach der eigenen Wahrnehmung und den naturgegebenen Qualitäten zu leben. Das setzt Kräfte auf allen Ebenen frei, körperlich, geistig und seelisch, die manch einer mit Argwohn beäugt ☺

Zauberhaftes Mondfest

Die nächste Speiche im Jahresrad ist Imbolc. Ein zauberhaftes Mondfest, dass wir in der Nacht vom 1. auf den 2. Februar feiern. Es ist das Fest der heiligen Brigid. Der Herrscherin über das Herdfeuer und der lebensspenden Quellen, die Beschützerin von Frauen im allgemeinen und während der Geburt und des Wochenbetts im speziellen. Und jetzt in diesem Moment, bringt sie vor allem eines, das langersehnte Licht wieder zurück.

Wenn wir offen sind für den Zauber der Natur können wir die Veränderung wahrnehmen. Denn Brigid ist schon unterwegs, mir ihrem langen schützenden Mantel, unter dem sich alles Leben verbirgt, bis seine Zeit soweit ist. Und überall, wo sie mir ihren zarten und gleichzeitig kraftvollen Füßen den Boden berührt, erwacht die geliebte Mutter Erde zu neuem Leben. Die ersten Gänseblümchen strahlen, Scharbockskraut spitzt hervor, die Haselkätzchen tanzen vor unseren Augen, die Knospen stehen in den Startlöchern. Sie bringt die Säfte wieder zum Fließen. Und auch die Milch von Kühen und Schafen. Sie zeigt uns jedes Jahr aufs Neue, dass das Licht und das Leben, die Dunkelheit und den Tod besiegen.

Und da wir alles eins sind, beginnt sich auch uns wieder etwas zu regen. Vorausgesetzt wir haben uns in den dunklen Monaten und den Raunächten die Ruhe, Einkehr und Zeit zur Kontemplation gegönnt, die Körper und Seele eingefordert haben. Denn dann können jetzt die Samen, die wir in der heiligen Zeit gepflanzt, sich langsam den Weg zum Licht bahnen. Denn wir sind uns ganz bewusst, was blühen soll in unserem Leben. Sowie die Blumenzwiebel schon weiß, welches Wunder sie am Ende hervorbringen wird, sind auch wir uns im Klaren, was und wie wir uns der Welt schenken möchten. Wir haben die Kraft, das Vertrauen und die Geduld, den Lebenssamen in ihrem eigenen Tempo beim Erblühen zuzusehen.

Februar, Monat der Reinigung

Und gleichzeitig gilt es offen zu bleiben, denn wir halten nicht alle Macht in unseren Händen. Manch Wunsch entstammt vielleicht dem Ego und dient nicht dem eigenen Wohl und dem Wohle aller und tut sich dementsprechend schwer, den Weg zum Licht zu finden. Ein anderer wiederum geht nicht wirklich in Resonanz mit unserem Herzen, sondern möchte andere beeindrucken. Mancher benötigt ein bisschen Geburtshilfe, das gilt es dran zu bleiben. Das ist eine natürlich Auslese, die uns auffordert loszulassen. Manchmal ist es ein Segen, nicht zu bekommen, was man möchte. Denn Februar ist auch der Monat der Reinigung. Im Innen wie im Aussen. Und je mehr wir Raum schaffen für das Essentielle, desto besser kann es gedeihen. Weil es unsere ganze Energie und Liebe zur Verfügung hat. Weniger ist mehr ! Und das Gute ist, du kannst zu jeder Zeit einsteigen in dieses Spiel. Du kannst auch jetzt damit beginnen, dich für eine klare Ausrichtung und klare Entscheidungen in deinem zu entschließen und Brigid wird dir sofort einen Schritt entgegenkommen.

Und wieder ist die Natur unsere größte Lehrerin. Kein Vogel grübelt am Abend, ob ihm in den Morgenstunden wieder ein Lied einfällt. Kein Baum behält im Herbst seine Blätter, weil er Bedenken hat, dass in diesem Frühjahr keine mehr wachsen. Und je mehr wir uns für ein natürliches Leben entscheiden, desto mehr wächst unser Vertrauen. Schritt für Schritt in die uns vorbestimmte Richtung… in einen neuen Frühling und in ein neues Leben. Ich wünsche Dir, dass du das große Erwachen in vollen Zügen genießt!

GEBET AN MUTTER ERDE:

HEIMAT
Du bist mein zuhause.
Von dir komme ich, zu dir gehe ich.
Du bist Mutter, Freundin, Zuflucht, Hafen, Heimat und Geborgenheit.
In dir bin ich zuhause.

 

Sharing is Caring 🧡
Posted in Zeitqualität Verwendete Schlagwörter:
4 Kommentare zu “Imbolc – Lichtfest
  1. Naras. sagt:

    GEBET AN MENSCH ERDE:
    HEIMAT
    Du bist Mein zuhause.
    Von Dir komme ich, zu Dir gehe ich.
    Du bist Mutter/Vater, FreundIn, Zuflucht, Hafen, Heimat, Schutz, Kraft, Leben und Geborgenheit.
    In Dir bin ich zuhause.
    Moin Andrea,
    Ich habe Dein Gedicht ergänzt, so, wie es für Mich passt.
    In Meiner neuen Welt sind das Männ-&Weibliche vereinigt, in Balance. WIR sind MENSCH geworden.
    Seit Langem weiß Ich schon, dass Himmel&Erde beides in Sich vereinen.
    <3 <3

  2. Franz sagt:

    „Kein Baum behält im Herbst seine Blätter, weil er Bedenken hat, dass in diesem Frühjahr keine mehr wachsen.“

    Das kommt noch, wenn die Schwingung auf der Erde höher ist, dass die Bäume ihre Blätter nicht mehr verlieren werden.

  3. Irina krüger sagt:

    Wie schön dass es jetzt endlich wintrig und kalt wird, so kann man die innere Einkehr richtig geniessen und sich auf ein abwechslungsreiches Drinnen und Draussen freuen. Auch die Natur kann zur Ruhe kommen und all das dem Frost erliegen was sonst Bestand hätte. Schnee soll uns noch bedecken, dann geht es ab in die Sauna nd raus auf Ski und Rodel..

  4. Anke sagt:

    Danke liebe Andrea, deine Aussage „Kein Vogel grübelt am Abend, ob ihm in den Morgenstunden wieder ein Lied einfällt.“ hat mich laut lachen lassen. Das ist wirklich gelungen – bildhaft und humorvoll, wie es eben die Natur zeigt.
    …mögen dadurch viele Menschen inspiriert werden, was das Leben ausmacht.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*

Dein Kommentar wird nach der Prüfung freigeschaltet. Bitte beachte, Einschätzungen und Meinungen in Ich-Form zu formulieren und die AutorInnen zu wertschätzen. Nicht identifizierbare Namen (Nicknames), Kommentare ohne erkennbaren Bezug auf den Inhalt des Artikels und Links zu nicht eindeutig verifizierbaren Seiten bzw. zur Eigenwerbung werden grundsätzlich nicht freigeschaltet.