Die eigene Medialität leben

Foto: Sabrina Gundert

Von Sabrina Gundert. Lange habe ich mich dagegen gewehrt, mehr zu wissen als das, was allgemeinhin als normal gilt. Ich nahm mehr Dinge wahr als andere und versuchte doch viele Jahre, genau so zu sein wie alle. Damit schnitt ich mich von meinen Fähigkeiten ab. Von meiner Medialität, meinem Hellwissen, meinem inneren, alten Wissen. Vor allem: Ich schnitt mich von mir selbst ab.Inzwischen weiß ich: Es gibt nichts Schmerzhafteres, als einen Weg einzuschlagen, der uns von uns selbst wegführt. Bei dem wir einen Teil von uns wegdrücken, um zu sein wie alle anderen.

Ich weiß, wie es ist, sich zu verstecken und zu verleugnen aus der Angst, entdeckt zu werden. Ausgelacht zu werden für das, wie man ist. Anzuecken. Ausgestoßen zu sein. Vielleicht sogar umgebracht zu werden für das eigene, innere Wissen. Eine Angst, die uralt und häufig in einem früheren Leben begründet ist.

Ich weiß, wie viel leichter es ist, unsichtbar zu sein, als sichtbar zu sein. Und ich weiß, wie sehr das schmerzt.

In der eigenen Größe stehen

Mir ist ebenfalls bewusst, dass wir nicht auf diese Welt gekommen sind, um uns kleinzuhalten und zu verstecken, sondern, um in unserer Größe zu stehen und zu leuchten. Dass wir unsere Kraft, Macht und unser Wissen wieder zu uns zurückholen dürfen, um damit zu einer Welt beizutragen und sie mit zu kreieren, in der wir von Herzen gerne leben möchten.

Menschen haben mich gefragt: Wie hast du das gemacht, deine Medialität, dein inneres Wissen wieder anzunehmen? Es waren mehrere Wege, sich ineinanderfügende Pfade. Da war der Wunsch, Anfang vergangenes Jahr in einer Heilsitzung ausgesprochen, mein altes, inneres Wissen wieder zu mir zurückzuholen, es einzuladen. Lange folgte dem nichts. Ich hatte zwar schon mit 15 Jahren Bücher über Nahtoderfahrungen gelesen und mit 18 Jahren Ausbildungen in energetischer Heilarbeit gemacht, sie jedoch viele Jahre nicht genutzt.

Denn ich hatte Angst, auf einmal alles zu sehen. Tote, Aura und alles, was nicht zur alltäglichen Welt gehört. Ich hatte Angst, als verrückt zu gelten. Und ich bekam oftmals die Symptome der Klienten, wenn ich sie behandelte. Hier half mir das Buch „Lebe deine Medialität“ von Mary Mueller Shutan, mich selbst zu schulten und klarer wie bewusster mit meinen wie den mich umgebenden Energien umzugehen. Ein Weg, auf dem ich weiterhin dabei bin.

Das eigene „Normal“ neu definieren

Der Austausch mit anderen, einigen wenigen, vertrauten Menschen, deren „Normal“ dessen, was sie wahrnehmen, ebenfalls größer ist als das vieler anderer Menschen, half mir, für mich neu zu definieren, was für mich normal ist und was nicht. Anzuerkennen, dass meine Wahrnehmung erweitert ist.
Nicht zuletzt war es mein neuer Freund, ebenfalls sehr spürig und wahrnehmend, durch den auf einmal das Hellwissen in voller Kraft zurückkam. Ich glaube, ich fühlte mich mit und durch ihn erstmals normal: Da war ein Mensch in meinem Alter (ich bin 30), der so wahrnahm, wie ich. Mit dem ich über das Wahrnehmen von Energien und innere Führung genau so sprechen konnte wie über den Film, den wir zuletzt zusammen im Kino gesehen hatten und den See, den wir am Wochenende besuchen wollten.

Erkennen, dass wir viele sind

Dies ist auch mein Anliegen mit diesem Artikel: Dir zu zeigen, dass, du nicht alleine bist, wenn dich meine Worte ansprechen und berühren. Ich glaube, letztendlich haben wir alle die Fähigkeit, mehr wahrzunehmen, als das mit dem Auge Sichtbare. Viele von uns haben diese Fähigkeit nur lange nicht genutzt, sie vergessen oder verdrängt. Manchen von uns sind diese Fähigkeiten durch Traumata und andere intensive, oft schmerzhafte Erfahrungen, zugänglicher geblieben oder geworden und treten somit leichter an die Oberfläche.

Jenes Wahrnehmen des mit dem Auge nicht Sichtbaren lässt uns unser Verbundensein mit allem, was ist, wieder erfahren. Es verdeutlicht uns, dass es weitere Welten gibt, dass „Hier“ und „Dort“, ebenso wie das Vergangene und Kommende auf einer gewissen Ebene nicht existieren. Dass nichts voneinander getrennt ist. Dass alles miteinander verbunden ist. Beseelt. Und wir geführt. Jederzeit.

Wie ich meine Wahrnehmung erlebe

Ich selbst erlebe die mediale Wahrnehmung konkret in meinem Leben so: Ich kann Antworten, Ursachen und Lösungen im nicht-sichtbaren Raum, in der geistigen Welt, für mich wie für andere Menschen abfragen, so wie ich ins Internet gehen, dort etwas suchen und eine Antwort erhalten kann.
Ich unterhalte mich regelmäßig mit meinem Geistführer (zunächst war seine Stimme mehr wie eine allgemeine innere Führung, bis ich zu erkennen begann, dass er seine ganz eigene Energie, einen eigenen Charakter und eine eigene Stimme, hat), lasse mich von ihm begleiten in allen Einzelsitzungen, Seminaren und durch meinen Alltag. Mit ihm kann ich normale Gespräche wie mit einem menschlichen Gegenüber führen, mich mit Fragen und Problemen (er ist sehr dramaresistent) an ihn wenden. Er ist wie ein inneres Navi, der mich oftmals ebenso wissen lässt, bevor etwas geschieht. Der mir Hinweise gibt, mich auf etwas aufmerksam macht, was ich vielleicht übersehen hätte und der mich an Wichtiges erinnert.

Ich kann ebenso Engel und Geistführer anderer sehen, öfters auch die Geister Verstorbener. Für mich gleicht dieses Sehen mehr einem inneren Wissen als einem Sehen mit den Augen. Ich kann mit diesen Geistwesen in Kontakt treten, Botschaften übermitteln, anderen Menschen mit meiner Fähigkeit zur Seite stehen und sie auf ihrem Weg unterstützen.

Rund und angekommen

Seit ich diese Fähigkeit, dieses innere Wissen, wieder angenommen habe, fühle ich mich mehr ganz. Runder und angekommener. Weil es keinen Teil von mir mehr gibt, der nicht gesehen werden darf. Weil ich mir erlaube, die zu sein, die ich bin. Es ist ein Weg, der mich zugleich tief in meine Kraft und zum Wiederannehmen meiner eigenen Macht führt.

Es ist ein Weg, auf dem ich weitergehe. Auf dem ich mich wie meine Fähigkeiten und das, was ich wahrnehme, vertiefe, verfeinere und immer bewusster erkenne und lebe.

Ich wünsche dir von Herzen ein Wiederannehmen und Leben deiner Fähigkeiten – ob sie in diesem oder in einem anderen Bereich liegen. Danke, dass du und ich uns erlauben, mit dem jeweils Unsrigen in der Welt zu stehen und unseren Beitrag zu leisten. So wertvoll für alle.

Von Herzen, Sabrina.

Sabrina Gundert begleitet Menschen dabei, sich zu erinnern, warum sie hergekommen sind auf diese Welt. Denn sie ist sicher: Jede und jeder von uns hat etwas einzubringen in diese Welt. Alte Heilwege, wie das Schreiben, die Stille, das Trommeln, Rituale, das Singen und Tönen, ebenso wie das Verbundensein mit der Natur, begleiten sie und ihre Arbeit. Sie ist mit ihren Angeboten online, telefonisch wie vor Ort am Bodensee tätig. Bücher von ihr: „Auf dem Herzensweg – Lebensgeschichten spiritueller Frauen“, „Hab Mut und geh – Das Herzensweg-Praxisbuch“. www.sabrinagundert.de

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10 Kommentare zu “Die eigene Medialität leben
  1. Sylvia sagt:

    Liebe Sabrina,
    vielen Dank für deine von Herzen kommenden Worte -sie haben mich berührt.
    Es ist wirklich schön, wahrzunehmen, dass man nicht alleine ist.
    HERZlichen Dank und weiterhin alles Liebe

  2. Diane sagt:

    Gute Gedanken! Schön das Du sie teilst!

    lieber Gruß

    • Sabrina Gundert sagt:

      Danke, dir, liebe Diane! Sehr gerne! Es ist so wichtig und wertvoll, dass wir mehr von unseren Lebenslandkarten miteinander teilen – die Höhen, die Tiefen, die Wunder, das Schöne, die Herausforderungen. So dass unser Bild von uns und unserem Leben (wie dem der anderen) wieder rund werden kann.

      Herzlich, Sabrina.

  3. Dörte Luna'Him sagt:

    Sehr berührend – herzlichen Dank, liebe Sabrina

  4. Björn S. sagt:

    Liebe Sabrina,

    ich gratuliere Dir von Herzen, Dich für diesen Weg entschieden zu haben. Dazu gehört soviel an Mut, wie ich jeden Tag selber merke. Man fühlt sich oft so allein und denkt, man sei falsch, irgendwie unzureichend, ja unnormal… Ich habe selber als kleiner Junge meine hellfühlenden Anteile weggepackt – sie waren nicht gerade willkommen. „Ach, was du schon wieder hast.“ Ich wollte sein, wie die anderen…sie hatten es scheinbar so viel leichter.

    Ich habe den Eindruck, dass viele Indigo-Seelen – so nenne ich sie mal – diese Probleme beim Aufwachsen früher oder später hatten. Es war, als wenn man alle wichtigen Dinge für die Zukunft schon mit an Bord hat, aber die Umgebung halt noch in der Gegenwart lebt. 🙂 Ich kann das Buch „Indigo-Erwachsene“ von Kabir Jaffe und Ritama Davidson sehr empfehlen. Es hat mir vor Jahren geholfen, mich und viele Fragen besser zu verstehen.

    Alles Gute für Dich und alle anderen Suchenden auf dem Weg

    Herzlichst

    Björn

    • Sabrina Gundert sagt:

      Lieber Björn,

      „Ich wollte sein, wie die anderen…sie hatten es scheinbar so viel leichter.“ – das kenne ich auch sehr gut! Und doch würde ich – mit allen Herausforderungen – meinen Weg mit niemandem tauschen wollen, das merke ich zugleich auch immer wieder.

      Ich danke dir sehr für dein persönliches Teilen, für die Zeilen von deinem Weg wie deine Buchempfehlung.

      Herzensgrüße zu dir und danke für dein dich Zeigen! Schön, dass wir gemeinsam und jede(r) für sich unterwegs sind,
      herzlich,
      Sabrina

  5. Saran sagt:

    Danke Sabrina für dein Teilen. Ich spüre deine Zärtlichkeit. Auch bei dir Björn. Schön, dass es euch gibt. Ich bin sehr vorsichtig geworden, je bewusster ich wurde. Ich bin sehr offen und voller Liebe. Und suche immer mehr GleichgesinntInnen, bei denen ich mich richtig zeigen kann. In meinem direkten Umfeld habe ich zuerst meine Frau mit der ich Alles teilen kann, obwohl wir sehr unterschiedliche Interessen haben und ein eigenes Leben in Gemeinschaft führen. Das macht es so schön für mich, nachdem auch ich mich, wie du und Björn, bis dahin immer sehr angepasst habe und immer Vorreiter war. Das war sehr anstrengend. Im Moment brauche ich sehr viel Ruhe um meine Lebensenergie wieder zu wecken. Im Netz, wie hier habe ich meine Familie, die täglich größer wird. Danke.

    • Sabrina Gundert sagt:

      Lieber Saran,

      von Herzen Danke auch für deine Zartheit. Für dein Teilen. Schön, dass es dich gibt und wir gemeinsam hier sind.

      Alles Liebe und kraftvolle Wege für dich,
      herzlich,
      Sabrina

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