Noch etwas schneller?

Bild von Frank Winkler auf Pixabay

Von Vera Bartholomay. Bekommst du in diesen Tagen auch so oft die Antwort „vor Weihnachten nicht mehr“ zu hören, wenn du berufliche oder private Termine vereinbaren möchtest? Offenbar sind alle Menschen terminlich restlos überlastet. Wir drehen schneller und schneller, und es hat längst nicht nur mit den bevorstehenden Feiertagen zu tun. Aber was geschieht dabei eigentlich mit uns?

Je schneller mein Leben dreht, umso weniger bewegt sich wirklich.

Das behaupte ich jetzt einfach. Natürlich erledige ich dabei viele Punkte auf meiner TO-DO-Liste. Natürlich nehme ich Termine wahr. Aber ist das die Bewegung, auf die es wirklich ankommt? Führt es mich näher an das Leben, das ich führen möchte? An meine Vision oder meine Sehnsucht? Macht es mich zufriedener? Wohl meist eher nicht…

Warum bremsen wir dann dieses Tempo nicht?

Eine hohe Geschwindigkeit vermeidet den Schmerz, der im Innehalten zum Vorschein kommen könnte. Welche Themen könnten sich zeigen? Wovor habe ich womöglich Angst? Was stimmt nicht mehr? Vielleicht schon lange nicht mehr? Bin ich die Person geworden, die ich werden wollte?

Erst wenn ich ehrliche Antworten auf solche Fragen zulasse, habe ich die Möglichkeit zu erkennen, was gerade los ist und meine nächsten Schritte entsprechend zu ändern.

Wovon darf es weniger werden? Was soll dafür mehr Raum bekommen? Wäre es nicht reizvoll, diese Fragen schon vor Beginn des neuen Jahres zu beantworten?

Vera

Ich bin Vera Bartholomay – Autorin, Seminarleiterin und Therapeutin mit den Schwerpunktthemen Persönlichkeitsentwicklung, ganzheitliche Körperarbeit und Begleitung von Menschen in ein erfülltes berufliches Leben. Ich unterrichte an vielen Standorten in Deutschland, Norwegen und der Schweiz. Meine Bücher: „Projekt Sehnsucht. Ein Mutmachbuch für alle, die von der Selbstständigkeit träumen“ und „Heilsame Berührung – Therapeutic Touch“.
www.vera-bartholomay.com

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3 Kommentare zu “Noch etwas schneller?
  1. Mona sagt:

    Danke, liebe Vera, für Deine Impulse!
    Vielleicht bekommt man auch keine Termine mehr, weil die Kalender frühzeitig geschlossen werden?
    Das hoffe ich für uns alle, damit wir im neuen Jahr gut erholt, geordnet und zielgerichtet starten können.

  2. Liebe Vera, in mir wie bei Menschen um mich, die ebenfalls sehr spürig, im Einklang mit den Jahreszeiten und dem Rhythmus der Natur unterwegs sind, höre ich aktuell auch oft dieses „In diesem Jahr nicht mehr“. Jedoch aus einem anderen Grund. Für mich bemerke ich in diesem Winter, seit ich mich in diesem Jahr noch vertiefter mit den Rhythmen der Natur beschäftigt habe, dass ich wirklich in die Stille gehen möchte. Ja, es kommt mir vor, als würde ich mit jedem Tag, den wir mehr auf die Wintersonnenwende am 22.12. zugehen – der längsten Nacht und dem kürzesten Tag des Jarhes – stiller und langsamer werden. Als würde sich mein Körper (durch die Beschäftigung mit den Rhythmen der Natur) wieder erinnern, dass es in dieser Zeit nicht unbedingt um Weihnachtsmarkt, Adventsmarkt, Unterwegssein, mich Beeilen geht (auch, wenn mir das vermeintlich suggeriert wird), sondern dass es eine Zeit ist, die mich einlädt, still zu werden, nach innen zu gehen. (Teil 1 aufgrund der Zeichenzahl)

  3. (Teil 2 aufgrund der Zeichenzahl) Zu Frieden kommen zu lassen, was vom Jahr noch offen ist. Zu erahnen, was im neuen Jahr kommen will. In der Dunkelheit zu erfahren, dass sich die Themen zeigen, die ich nicht sehen will. Zugleich auch: Welche Geborgenheit die Dunkelheit mir schenken kann, wenn sie mich wie einen Mantel umfängt. Ich merke: Es braucht Mut, zu sagen „Vor Weihnachten nicht mehr“. Und zwar nicht etwa, weil ich so viele Termine im Kalender habe, sondern weil ich meinen Aktionsradius bewusst beschränken, mehr mit den Menschen hier vor Ort im Kreis sein mag. Weil ich mir Ruhe und Zeit für mich nehme. Von Herzen zu dir mit Dank für deine wertvollen Zeilen und Denkanstöße (zum Laufen, Tempo, den Themen, die sich zeigen wollen), Sabrina

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