Die Macht der Würde

Das Gleichgewicht zwischen Mann und Frau von Anna Gamma. Die Beziehung zwischen Frau und Mann ist für die meisten Menschen ein zentrales Lebensthema. Glück in der Liebe, Sexualität und Partnerschaft, danach sehnen wir uns. Doch in vielen Biographien bleibt die Sehnsucht unerfüllt.

Die Entwicklung des Patriarchats

Auf der Suche nach möglichen Ursachen begann ich in den letzten Jahren, mich mit folgenden Fragen zu beschäftigen: Gab es vor dem Patriarchat auch ein Matriarchat? Was war geschehen, dass sich das Patriarchat durchsetzen konnte und wie waren die Frauen daran beteiligt? Was ist der Beitrag der Frauen, dass sich die strukturelle Partnerschaft zwischen Mann und Frau noch nicht wirklich etablieren konnte? Warum verstricken wir Frauen uns immer wieder in Neid und Eifersucht und was wäre ein konstruktiver Weg aus dieser Sackgasse?

Ein Plädoyer für die Partnerschaft

In diesem Prozess begann ich jenseits des logisch-linearen Vorgehens zu forschen. Ich ließ mich vielmehr von der Intuition leiten und fand mich schlussendlich in einem Labyrinth wieder, dessen Bauplan mir zunächst nicht bekannt war. Erst zum Ende des Schreibprozesses wurde er sichtbar. Um es vorwegzunehmen: das Buch endet mit einem Plädoyer für die Partnerschaft, nicht nur zwischen Mann und Frau, denn Partnerschaft ist nicht teilbar. Diese Haltung schließt alle Wesen mit ein. Doch zunächst verließ ich vertraute Wege und begab mich auf äußere und innere Reisen, an denen ich die Leserinnen und Leser teilhaben lasse.
Ursprünge des Zerfalls

Auf Kreta fand ich eine erste Antwort auf den Zerfall der ursprünglichen Partnerschaftlichkeit zwischen Mann und Frau. Ich zeichne diesen Prozess im Niedergang der Großen Göttin Hera zur rachsüchtigen Gattin des obersten olympischen Gottes Zeus nach. Er machte sie sich verfügbar, indem er sie durch eine List vergewaltigte. Um der Schande zu entgehen, heiratete sie ihn. Er demütigte sie weiter, indem er sie für einen Schönheitswettbewerb feil hielt und sie immer wieder mit anderen schönen Frauen betrog. Damit schien die Größe und Würde der Großen Göttin für immer verloren. Der Himmel wurde ab dieser Zeit von einem machtvollen, männlichen Gott eingenommen. Frauen wie Männer verloren die weibliche, göttliche Repräsentanz.

Das ewig Weibliche

Altes Weisheitswissen kann jedoch nie für immer unterdrückt werden und kann deshalb auch nicht wirklich verloren gehen. Es kann in der Tiefenforschung des eigenen seelischen Innenraumes, aus dem kollektiven Unbewussten, wieder erinnert werden. Es finden sich auch immer Spuren in der Außenwelt, wenn unsere Wahrnehmung dafür sensibilisiert wird. Solche Prozesse, in dem unerwartet seelisches „Tiefenmaterial“ aufbricht, das sich in der Außenwelt in Entsprechungen spiegelt, begleiteten mich beim Schreiben dieses Buches. So fand ich zu meiner Überraschung Spuren der Großen Göttin in der katholischen Marienverehrung. In der lauretanischen Litanei werden Maria Ehrentitel zugeschrieben, die in der vorpatriarchalen Zeit der Großen Göttin gehörten. Wer sich mit Maria beschäftigt kommt nicht um ihre Darstellung und Verehrung als Schwarze Madonna herum. Sie führte mich zu ihrer hinduistischen Schwester Kali. In ihr, der Schwarzen Göttin Indiens, die noch heute große Verehrung im Hinduismus erfährt, zeigt sich neben Hinweisen zur Großen Göttin auch solche zur Großen Mutter. Ein Hymnus auf Kali machte mich schlussendlich auf einen ähnlichen Text im Ersten Testament zu Ehren der Weisheit, dem Ewig Weiblichen aufmerksam. Im Zweiten Testament finden wir ähnliche Formulierungen, bloß werden sie hier Christus – dem Ewig Männlichen – zugeschrieben.

Gleichwertigkeit des Ewig-Weiblichen und Ewig-Männlichen durch die Macht der Würde

Die Zeit scheint reif zu sein, dass neben dem Ewig-Männlichen auch das Ewig-Weibliche gleichwertig anerkannt und gewürdigt wird. Die Transformation beginnt in jedem einzelnen Menschen – in Frau und Mann -, der sich in der Stille des Herzens für die Macht der Würde öffnet. Im Zusammenspiel dieser göttlichen weiblich-männlichen Urkräfte werden sich unser Beziehungsverhalten und damit auch politische wie wirtschaftliche Strukturen nachhaltig verändern. Insofern ist es nicht ausschließlich ein Frauenbuch. Auch Männer können darin gewinnbringende Anregungen finden.

Einladung zur Selbsterfahrung

„Die Macht der Würde“ lädt ein, seelische Innenräume zu erkunden. Dazu dienen auch die Übungen, die eingebunden sind in die einzelnen Kapitel und zur Selbsterfahrung und -erkenntnis einladen. Ein männlicher Leser schreibt als Feedback zum Buch: „Das Werk passt perfekt in diese verrückte Zeit, eröffnet es doch jedem einen Zugang zu dem inneren Raum, in dem wir unseren Auftrag und die innere Führung für die Gestaltung der Welt von morgen finden können.“

DIE MACHT DER WÜRDE, das neue Buch von Anna Gamma, steht ganz unter dem Motto Zurückfinden: Zurückfinden zur inneren Macht und Würde, und zu den Wurzeln der Weiblichkeit. Auch dieses Mal beschäftigt sich die Autorin wieder mit alten Geschichten und Figuren aus dem Christentum, der griechischen Mythologie und dem Hinduismus, um den Ursprüngen der weiblichen Kraft auf den Grund zu gehen. Eine Vielzahl an Übungen soll dir dabei helfen, die Themen Sexualität, weibliche Macht, Würde, Verbundenheit und Partnerschaftauf deine ganz eigene Art zu erkunden und für dich zu entdecken.

Anna Gamma, Dr. phil., Psychologin, Mitglied des Katharina-Werks, war von 2000 bis 2012 Geschäftsleiterin des Lassalle-Instituts. Sie erhielt 2003 von Niklaus Brantschen und Pia Gyger in der Glassman-Lassalle-Zen- Linie die Zen-Lehrbefugnis und wurde 2013 zur Zen-Meisterin ernannt. Anna Gamma ist eine gefragte Seminarleiterin, Executive Coach, Unternehmensberaterin, Referentin und Autorin.

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2 Kommentare zu “Die Macht der Würde
  1. Sylvia Daub sagt:

    Das oberflächlich wahrzunehmende Patriarchat hat sicher etwas mit alten und gegenwärtigen unterschwelligen Erwartungen auch von Frauen zu tun, die Männer erfüllen wollen. Deswegen kann es offen bleiben, wer wen wie dominiert. Klar ist, dass die Kräfte mehr Balance und differentierte Betrachtung bedürfen, welche ich vielleicht in dem Buch finden werde.

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