Medizin für die Seele: Bärlauch

Lesezeit 3 Minuten –

Von Heide Steiner. Die Bärin ist aus ihrem Winterschlaf erwacht. Ihr Bauch ist leer, ihr Körper schwach und die Sonne brennt in ihren Augen. Witternd hält sie ihre Nase in den Wind – es riecht nach Frühling. Es riecht nach Leben, Freiheit und Nahrung.

Mir geht es ähnlich. Ich sitze nach dem langen Winter am Waldrand hinter meinem Haus und blinzele in die Sonne. In wenigen Minuten wird sie untergehen, begleitet von einem mehrstimmigen Vogelkonzert. Einem Crescendo der Lebensfreude.

In der Luft liegt der würzige Geruch des Bärlauches, welcher überall um mich herum aus dem Dunkel des Erdreiches emporstößt. (Für die hungrige Bärin wäre das ein wahrer Gaumenschmaus.)

Sein strahlendes Hellgrün berührt mein Herz und meine Seele. Ich lasse diese Berührtheit bewusst zu und folge meinem spontanen Impuls, mich mitten in den Bärlauch zu setzen. Hier halte ich inne, nehme meinen Atemrhythmus wahr, spüre die Erde unter meinem Hintern und sauge den würzigen Geruch ein. Ich werde langsam still, entspanne mich und bitte um Unterstützung. Ich bitte um die energetische ‚Medizinkraft‘ des Bärlauchs, ich bitte um ‚Medizin‘ für mein Herz und meine Seele.

Dabei entsteht eine Zwiesprache zwischen mir und dem Pflanzenwesen. „ Lieber Bärlauch, du erfreust mich mit deinem vitalen Grün und deiner immensen Kraft, die dich durch das harte und dunkle Erdreich hervorstoßen lässt. Woher nimmst du diese Kraft?“ – „ Diese Kraft lebt auch in dir (Heide) und möchte sich jetzt Bahn brechen. Dein innerer Winter ist vorbei. Komm aus deinem Rückzug, komm aus deiner Winterhöhle heraus und zeig dich.“ –„Ich kann diese Kraft gerade gar nicht spüren. Wo ist sie? Was kann mich unterstützen?“ – „ Tu es wie ich und nähre andere.“- „Vielen Dank.“

Weitere Resonanzen, die der Bärlauch in dir auslösen kann:

· Vitalität

· Lebensfreude

· Aufbruchsstimmung

· Vorreiter sein (eine der erste Pflanzen nach dem Winter)

· Spricht die Sinne an (Geruch, Augen, Tastsinn, Geschmack)

· Nicht zu bändigen (starke Vermehrung durch seine Zwiebeln)

· Reinigung (er putzt innerlich gut durch)

· vitale Grünkraft zum Essen (sie zu verinnerlichen)

· Sich ganz und gar zu verschenken (von der Zwiebel bis zur Blüte ist alles essbar)

· Er steht immer in großen Gemeinschaften

Ihr könnt auch mit folgender Frage experimentieren: „ Wo bin ich wie du und wo bist du wie ich?“

Mein Naturimpuls für Dich

Finde bei einem deiner nächsten Spaziergang (in einem Park, Friedhof, Wald, …) Plätze, an denen du Neues im Alten entdecken kannst. Verweile dort etwas und schau dir diesen Ort genau an. Lausche auf seine Geräusche, lausche auf deine Gefühle, werde still.

Was wächst dort aus dem abgestorbenen Baumstamm?
Wo ist schon der Aufbruch des Frühlings zu erkennen?
Was fühlst du dabei?

Nimm es wahr, ohne es zu bewerten, ohne dich dabei anzustrengen. Hier gibt es kein Richtig oder Falsch, alles ist eine Erfahrung, mit der dein Herz in Resonanz gehen möchte.

· Was engt dich ein oder blockiert dich sogar?

· Was möchte in dir neu werden?

· Du kannst dich auch zwischen Gestrüpp, dichtem Baumbestand oder ähnlichem durchzwängen und dir dabei vorstellen, ein weiteres Stückchen deiner ‚alte Haut‘ abzustreifen

Erfährst du keine spürbare Resonanz, so geh weiter an einen neuen Ort. Bleib neugierig, ohne dich dabei unter Druck zu setzen.

Viel Freude dabei, Heide.

Seminarangebote von Heide Steiner

· Fortbildung – Spiegeln von Naturerfahrungen: 13.-14.03.2021

Kinder aus dem Haus – Freiraum oder Leere? : 12.-18.04.2021 bei Freiburg
Für Menschen mit VS Erfahrung: „mich wieder im den Kreis anbinden“: 17.-20.06.2021 bei Freiburg
Wendepunkte im Leben – Zeit zum Innehalten: 19.-22.08.2021 in den Vogesen

Visionsuche auf Kreta: 27.04.-08.05.2021

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Gastbeitrag
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5 Kommentare

  1. seid vielen, vielen jahren ein ganzjähriger begleiter. zuerst frisch die grünen blätter im smoothie, kleingeschnitten auf dem butterbrot, in salat, über gemüse, gedünstet als gemüse zu reis, nudeln, pellkartoffeln. dann zu pesto verarbeitet, in öl und schnaps eingelegt, eingefroren und kann so übers ganze jahrgenutzt werden und zu allerlei köstlichkeiten verarbeitet, genossen werden.
    unser natürl. antibiotikum. ich hoffe, daß an meinem lieblingsplatz ab nächster woche schon die ersten blättchen zu ernten sind.

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