Selbstfürsorge – Lerne, zu spüren

Foto: Evelin Rosenfeld

Gesundheit und Zufriedenheit resultieren aus einer seelisch verankerten Selbstfürsorge. Selbstfürsorge, die nicht käuflich ist. Viele Menschen versuchen ihre Schmerzen, ihre Traurigkeit, ihre Orientierungslosigkeit oder Unzufriedenheit „wegzukaufen“: Sie buchen einen Massagetermin, werfen Pillen ein, kunsultieren „Experten“ und „Berater“, kaufen sich ein Haustier, reisen in ferne Länder, in denen es scheinbar keine Grenzen und Regeln gibt, klammern sich an Aufgaben und andere Menschen … Sie bemerken nicht, daß diese Art der missverstandenen „Selbstfürsorge“ sie mehr und mehr seelisch entstellt. Denn all die unangenehmen Gefühle, denen sie zu entfliehen suchen, werden übertüncht mit fremder Energie, mit Dingen oder Ereignissen, die sie nicht aus ihrer eigenen Energie hervorgebracht haben, sondern die sie lediglich konsumieren. Diese „gekaufte“ Energie – und sei sie noch so wunderschön, süß, aufregend, vielversprechend, ehrenvoll – kann gar nicht ankommen. Denn unsere Seele lebt von aktiver Resonanz. Und mit ihr unser Körper, unser Geist, unsere zwischenmenschlichen Beziehungen und unser ganzes Erleben.

Um die seelische Verwahrlosung, die mit dem oben beschriebenen Konsumismus einhergeht, zu heilen, bedarf es deiner aktiven, persönlichen Aufmerksamkeit. Selbstfürsorge in einem ganz anderen Sinne.

Heilung ist Resonanz

All unsere Empfindungen – und mit ihnen auch unsere körperliche und geistige Verfassung – entspringen der Resonanz.

Re-Sonanz kommt von re-sonare, das bedeutet in etwa „wiederhallen“, „zurückklingen“. Resonanz ist also eine Antwort. Für eine Antwort braucht es Dich, als jemanden der wahrnimmt, und etwas anderes, auf das Du Dich einlässt. Zum Beispiel eine zauberhaft verzweigte, lichtgelbe Fenchelblüte, die Du betrachtest. Bereits das Wort „betrachten“ macht schon einen Unterschied zu dem Vorgang „eine Fenchelblüte sehen“. Betrachten verweilt. Betrachten nimmt Kontakt auf. Nimmt auf. Dieses „aufnehmen“ ist der erste Schritt, um Resonanz zu erzeugen.

Wie wenige Menschen haben heute noch die Zeit, die Ruhe, die Wertschätzung, eine Sache wirklich zu betrachten ? Sie nicht einfach nur zu „sehen“, „zur Kenntnis zu nehmen“ und irgendeiner Klassifikation zu unterwerfen (schöne Blume / nützliches Kraut / häßliches Gelb)? Doch ohne das Betrachten, ohne ein voll ausgerichtetes Einlassen und Aufnehmen kann Dich das Nährende, Kraftspendende, Erfreuliche der Begegnung nicht erreichen. Dein Geist hat lediglich eine Information erhalten. Resonanz ist nicht entstanden – die Seele bliebt leer.

Energieaufnahme durch Spüren

Begibst Du Dich jedoch mit aller Aufmerksamkeit in die Begegnung mit der Fenchelblüte – oder mit Dir selbst (!) – dann wirst Du beginnen, zu „spüren“. Ohne die Blüte zu berühren bekommst Du eine Empfindung darüber, ob die kleinen gelben Knospen fest oder weich sind, ob die Pflanze tiefe oder flache Wurzeln hat, ob die Säfte reichlich oder karg fließen. Du nimmst dein Gegenüber wirklich wahr, spürst seine Beschaffenheit und Wirkung – und bist in Resonanz.
Ganz natürlich wird deine Aufmerksamkeit beginnen zu pendeln zwischen der Fenchelblüte und deinem Körper. Verweilst Du länger in der Begegnung, wirst Du spüren, ob der intensive Duft wohltuend oder bedrängend ist, ob dein System angeregt oder beruhigt wird. Und über dieses Pendeln, über das Re-sonieren, dieses Zurückhallen begibst Du Dich langsam und tiefer in eine Verfassung, in der Du die Energie des Moments, die Kraft deines Gegenübers wirklich in Dich, in deine Seele aufnehmen kannst. Hier endlich ist deine Aufmerksamkeit so wach, daß Selbstfürsorge beginnen kann.

Resonanz wahrnehmen

Selbstfürsorge – damit meine ich die Fähigkeit und Bereitschaft Dich Dir selbst so zuzuwenden, dass Du Dich in deiner Ganzheit spüren kannst. Daß Du wirklich beschreiben und empfinden kannst, wo Du gerade stehst, was sich in Dir bewegt, von welcher Qualität es ist. Ohne diese aktive und vollständig ausgerichtete Wahrnehmung ist es NICHT MÖGLICH, gesund und lebensfroh zu sein und zu bleiben. Egal, was Du Dir „zuführst“.

Dich Dir selbst zuzuwenden setzt das Spüren voraus. Denn ein Gedanke „Was brauche ich ? Was wünsche ich mir ?“ kann vollständig ohne Selbstkontakt, ohne Empfinden „abgehandelt“ werden, indem schnell eine Antwort aus dem großen Konsumangebot um Dich herum gefunden wird.

Wie aber kann Dir, deiner Seele, deinem Körper, deinem Geist Nährendes, Wohltuendes, ja: Heilendes zukommen, wenn Du gar nicht in Resonanz mit deiner Seele, deinem Körper, deinem Geist gegangen bist ?
Glaubst Du wirklich, ein Arzt könnte Dich ganz ohne dein Zutun heilen ?
Glaubst Du wirklich, ein anderer Mensch könnte Dir Freude bereiten, ohne daß Du in Dich selbst eingetaucht bist ?
Heilung, Heilwerdung – in welcher Tiefe auch immer – ist ein Resonanzphänomen.
Das kranke oder müde System muß in Resonanz gebracht werden mit der Lebensenergie. Und das kann nur der Hüter, der Bewohner, der Empfindende dieses Systems selbst.

Selbstfürsorge aus der inneren Fülle

Und wenn Du dort, in Dir, in der vollen Wahrnehmung deines Körpers, deiner Gedanken, Gefühle und deines Umfeldes angekommen bist, dann ist der größte Teil der Selbstfürsorge bereits vollbracht.

Du – dein Bewußtsein – ist in Resonanz mit dem, was Dich genau in diesem Moment ausmacht.

Sicher gibt es Dinge, Begebenheiten, Wesen, die Dir diese Selbst-Wahrnehmung leichter machen als andere. Aber nicht dadurch, daß sie Dir etwas zuführen. Sondern dadurch, daß sie Dich „ins Schwingen“, „in Resonanz“ bringen. Je lebendiger diese Reflektoren sind, je mehr sie aus einer eigenen, inneren Kraft heraus strahlen, desto eher vermögen sie auch Dich dazu anregen, Dich Dir selbst zuzuwenden.

Gezielte Nachrichten und Anweisungen sind dabei eher schädlich als förderlich. Denn es geht ja darum, daß Du Dich selbst in Schwingung versetzt, deine eigene Lebensenergie in Fluss bringst.

Und, wie Du weißt, sind die Pflanzenwesen hier vollkommene Reflektoren. Sie haben nicht eine punktuelle „Eindringlichkeit“ wie ein isolierter Wirkstoff. Sie haben auch keinen expliziten „Willen“, kein „Wissen“ daß in einbringen, sind keine „Experten“, die vorgeben, mehr über Dich zu wissen, als Du selbst.
Nein, sie sind einfach pulsierende Wesen, lichtvoll, lebendig, präsent.

Durch ihre Eigenart – der Sonnenhut anders als die Kamille – laden sie Dich ein zur Kontaktaufnahme innerhalb eines spezifischen Spektrums. Nach innen und nach außen.
Je weniger Manipulation (selektive Züchtung, Dünger, Verarbeitungsprozesse) und Gewalt (Maschinen und Masse) ihnen widerfahren ist, desto vollständiger ist das Spektrum, das sie zu reflektieren vermögen.
Aus genau diesem Grund arbeiten wir auf Aditi in reiner Kreislaufwirtschaft und ohne Maschinen. Wir wünschen uns, mit den unversehrten Pflanzenwesen ein Resonanzfeld in die Welt zu senden, daß es Menschen erleichtert, in Resonanz zu gehen. Mit sich selbst und mit ihren Mitwesen.

Ich verwende in meinen Pflanzenseminaren ein Vielfaches an Zeit dafür, Menschen dieses Spüren und Wahrnehmen beizubringen in Vergleich zu den konkreten Anwendungsanweisungen zu den einzelnen Heilkräutern.

Und so sende ich an Dich, da Du ohnehin bereits in einer weit überdurchschnittlichen Empfindsamkeit bist, einmal mehr die Einladung, auch unsere Spirits nicht einfach nur „einzunehmen“ – sondern sie und die Resonanz in Dir selbst – ganz bewusst aufzunehmen.

Wenn Du tiefer in die ganzheitliche Sichtweise und Kräuterkunde eintauchen willst, nimm teil an dem neu geschaffenen Onlinekurs oder besuche mich auf Aditi im Rahmen der ausführlichen TCM-Reihe

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13 Kommentare zu “Selbstfürsorge – Lerne, zu spüren
  1. Sylvia sagt:

    So wahr und resonierend beschrieben – danke, möge auch die Jugend lernen sich auf die heilend wirkende Resonanz der Selbsfürsorge einzulassen – dies wäre für die Umwelt – weil weniger Konsum – auch ein wahrer Segen. Mögen mehr und mehr Menschen wieder im Einklang des Kosmos sein 🙏💫 Danke liebe Evelin für dein mit dir im Einklang sein und das Teilen deiner Wunder.vollen Erfahrungen und Produkte 🙏🤗💖

    • Evelin sagt:

      Liebe Sylvia, Danke für deine liebevollen und voraussehenden Worte. Ja, ich bin ganz sicher, daß in nicht allzu ferner Zukunft viele junge Menschen hier auf Aditi Erfahrungen machen werden, die sie mit Zuversicht und Achtsamkeit in ihr Leben senden werden.

    • Andrea sagt:

      Ich habe mich über den Satz mit dem Konsum geärgert. Ich empfinde ihn als unfair, weil er in meinen Ohren so klingt, als liegt Umweltzerstörung durch unreflektiertes Kaufverhalten an und in den Händen der Jugend.

  2. hannerose sagt:

    beim lesen mußte ich jetzt schmunzeln, hab nämlich heute einen ayurved. massagetermin. das gehört für mich zur selbstfürsorge, 1x monatl. mir, meiner haut, meinen organen, dem kompletten körper und nicht zu vergessen meiner seele einen verwöhntag zu gönnen. alle meine sinne werden angesprochen. ich tauche ein in die traumzeit und erwache nach einer stunde wie aus einer anderen welt kommend.
    das eine schließt das andere nicht aus.

    • Evelin sagt:

      Liebe Hannerose, auch ich schmunzle – denn im Vorfeld zu diesem Beitrag gab es in meinem Liebsten-Kreis durchaus solche Einwände. Und in der Tat: Das eine schließt das andere nicht aus… Das habe ich als eingefleischte Puristin in den letzten Jahren besonders gelernt. Und das ist bei mir sicher noch ausbaufähig 😉 Mit Freuden und allen Sinnen !

  3. Michelle sagt:

    Liebe Eveline
    Ich liebe es immer wieder, welch wunderbare Resonanz deine Texte in mir hervorrufen, und schon dein erster Satz bringt es auf den Punkt:
    „Gesundheit und Zufriedenheit resultieren aus einer seelisch verankerten Selbstfürsorge.“
    Resonanz als Leitfaden finde ich gerade wunderschön, denn, wie du weiter schreibst: „…unsere Seele lebt von aktiver Resonanz.“

    Gerade jetzt zu Neumond scheint mit das Prinzip des bei mir seins auch unterstützt durch die Natur. Im astrologischen sind Sonne und Mond ganz beieinander.

    Danke für deine wunderbaren Worte <3

    Von Herzen, Michelle

    • Evelin sagt:

      Liebe Michelle …. Resonanz … auch hier und zwischen Dir und mir. Verehre ich die Sonne doch so sehr – doch was wäre ich ihne den Mond ! Ich danke Dir von Herzen für deine Resonanz

  4. Diana sagt:

    Auch mich hat dieser Beitrag so sehr abgeholt an diesem Morgen. Lieben Dank dafür! Es gibt Inhalte, die bewegen sich beim Lesen durch meinen Geist und wecken Interesse, berühren mich mental. Dein Text heute, liebe Evelin, ist unmittelbar körperlich und seelisch für mich spürbar gewesen. Wie ein Aufatmen, ein Einnehmen einer komfortablen, aufrechten Haltung und nicht zuletzt einer inneren, sanften Massage.

    Das tut mir wohl, herzliche Grüße, Diana

  5. Susanne sagt:

    Liebe Evelyn,

    ein herzliches Dankeschön für deine Worte. Sie drücken etwas aus, das ich so auch schon gespürt und wahrgenommen habe, ohne dass ich Worte dafür gehabt hätte. Beim Lesen ging ein genussvolles Aufatmen durch meine Seele, mein System. Danke für deine Klarheit und deinen Erfahrungsschatz, den du hier mit uns teilst.

  6. Wim Lauwers sagt:

    Liebe Evelin, ich öffne mein Herz für mein Gegenüber. Sei es Mensch, Tier, Pflanze oder welche Mitbewohner*in dieser Erde. In Respekt entsteht dann ein Dialog. Mit offenem Ergebnis. Zum Wohle des Ganzen. Vielleicht meinen wir das Gleiche.

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