#Ceasefire – Feuerpause am 22.11.2022

In den letzten Wochen habe ich mir ganz gezielt einige unserer großen Talk Shows angesehen. Ich wollte wissen, was gesagt wird. Und die Konsequenz dessen, was ich höre, sehe und fühle ist so offensichtlich und basic, dass ich fast denke, ich könne es nicht öffentlich aussprechen, weil ich mich damit lächerlich mache. Vielleicht.

Es ist ungefähr so wie in „Des Kaiser’s neue Kleider“. Alle spüren es. Und alle halten wie hypnotisiert eine Fassade aufrecht, die friedlich und lösungsorientiert sein will. Doch hinter unserem angestrengt zivilisierten Benehmen kochen die Emotionen – Wut, Angst, Empörung, Trauer, Verzweiflung. Auch Hilflosigkeit darüber, nicht gehört oder verstanden zu werden, nicht zu wissen, worin die Lösung liegt oder wie man die andere Seite erreichen kann. Die Energien werden nur mühsam unterm Deckel gehalten, denn vor den Anderen und insbesondere vor laufender Kamera will sich niemand die Blöße geben. Und doch wird ohne Ende unterbrochen, die Halsschlagadern treten hervor, die Lippen zusammengepresst, der Atem geht stoßweise, der Ton ist laut bis aggressiv. Kein Wunder. Es geht um Krieg und Frieden. Es geht um Leben und Tod. Und nicht nur im Film. Frieden ist Verbindung und Beziehung, besonders wenn es eng wird. Doch statt um Beziehung geht es uns ums Rechthaben. Es geht darum, das Gegenüber zu entlarven, zu diskreditieren, in die moralische Ecke zu stellen. Und es zu besiegen. Es wird erbittert gekämpft. Nicht nur in der Ukraine.

Wir haben uns anstecken lassen vom Krieg, der uns plötzlich wieder so nahe ist. Und während wir unsere Schlachten in Talk Shows und Meinungskriege auf allen Kanälen und bis in unsere Familien und Freundeskreise hineinführen, wird immer deutlicher, dass wir statt weiterer Standpunkte und Meinungen Kontakt brauchen.

Und dafür braucht es zunächst Stille.

Ceasefire – Feuerpause. Ab Dienstag, den 22.11.22 und fortan am 22. jeden Monats

laden wir, Claudia Shkatov, und Ann La-Forker, dazu ein in die Feuerpause zu gehen. Auf allen Kanälen, in allen öffentlichen Einrichtungen, in allen Unternehmen, Schulen, Parlamenten und in allen Familien. Freiwillig. Und im klaren Bewusstsein, dass nur verkörperter Frieden auch Frieden erschafft. Jenseits jeder Meinung und jeder Debatte.

Ceasefire ist die erste inspired action im Rahmen unserer Initiative MightyBeyondMeasure, die wir heute auch vorstellen. Sie beruht auf dem Wissen und der Erfahrung, dass wir Menschen unendlich kreative Wesen sind. In uns steckt die Fähigkeit, jede Situation zu wandeln. Wenn wir uns verbinden und uns auf unsere tiefsten Werte besinnen, können wir buchstäblich neue Welten erschaffen. Wir nennen die Grundlage für diese Kraft soul integrity, Seelenintegrität.

MightyBeyondMeasure vereint moderne Tribe Leaderinnen und ihre Tribes, die mit ihrer individuellen Kompetenz im Thema Seelenintegrität und der Kunst bewusste Gastgeber und Gastgeberinnen für das Leben zu sein, zu unserer gemeinsamen Sache beitragen. We stand for Life. MightyBeyondMeasure ist Plattform für die globale Co-Kreation inspirierter Projekte, Gespräche und Aktionen, die sich aus der bewussten Verbindung und damit Integrität mit unserer Seele ergeben. Wir haben Englisch als Sprache gewählt, um weltweit möglichst viele Menschen zu erreichen. (Falls Du es dir übersetzen lassen willst hier dazu Möglichkeiten).

Ceasefire (Feuerpause) ist eine Einladung an alle Deutschen und insbesondere an Vertreter und Vertreterinnen deutscher Medien zur selbstgewählten freiwilligen Feuerpause, zu einem bewussten Innehalten in dem Krieg, der gerade Europa erschüttert. Es ist ein Krieg, der neben der brutalen und für alle sichtbaren Realität auch in unseren Köpfen existiert und hier sein Eigenleben entwickelt. Genau an dieser Stelle liegt unsere Macht. Wir entscheiden, worauf wir unsere Gedanken ausrichten, welche Worte wir wählen, womit wir unsere Herzen und Körper anfüllen. Und wir laden ein, diese Macht der Entscheidung und der Wahl bewusst zu nutzen und für den Frieden in Führung zu gehen. Dafür braucht es zunächst Stille, Kontakt mit uns und dann ein Zuhören. Uns selbst. Und insbesondere denen, deren Standpunkte sich von den unseren unterscheiden.

Dies ist der erste Schritt. Von hier aus können wir wieder achtsam und aus einer grundlegenden Verbindung heraus ins Gespräch gehen. Wer wollen wir sein? Welche Haltung trägt? Was sind unsere tiefsten verbindenden Werte? Wie können wir sie wirksam verkörpern in Situationen, die uns bis an unsere Grenzen herausfordern, ohne zu kollabieren oder in Kampf, Überheblichkeit und Abwertung zu verfallen. Auch für diesen zweiten Schritt wollen wir Angebote machen. Deshalb wird es einen monatlichen Raum für Austausch geben, in dem jeder seine Erfahrungen mit dem Tag der Feuerpause am 22. jeden Monats teilen kann. So lernen wir gemeinsam und üben uns in einer Kultur jenseits von Urteil und Kampf. Damit ebnen wir den Weg für völlig neue und kreative Lösungen, die die Integrität aller Beteiligten wahren und somit Chancen für dauerhaften Frieden eröffnen. Nichts anderes entspricht uns.

Wir brauchen weder einen totalen Blackout noch einen wirtschaftlichen Zusammenbruch oder einen Weltkrieg, um endlich still zu werden und uns wieder zu verbinden. Wir können uns jederzeit freiwillig dafür entscheiden.

Wir Deutschen – wie jeder Mensch – haben die Macht der Wahl. Und wir tragen nach der Erfahrung zweier Weltkriege das unschätzbare Potential zur Mediation eines Friedens in Europa und der Welt in uns, der Bestand hat. Mögen wir es wagen. Und mögen sich unsere Nachbarn und Mitmenschen weltweit ermutigen und inspirieren lassen.

„Alles ist Energie, und dazu ist nicht mehr zu sagen. Wenn Du dich einschwingst in die Frequenz der Wirklichkeit, die du anstrebst, dann kannst du nicht verhindern, dass sich diese manifestiert. Es kann nicht anders sein. Das ist nicht Philosophie. Das ist Physik.“ – Albert Einstein.

Erfahre mehr unter MightyBeyondMeasure und Ceasefire.

Anmerkung von Bettina Sahling / newslichter:  Claudia teilte mit mir Ende Oktober die Idee zur Feuerpause und ich war spontan begeistert. In einem leichten Co-Kreativen Austausch mit Ann konnten wir die Idee perfekt weiter entwickeln und ich freue mich, mit den newslichtern diese Aktion zu begleiten. Auch wir werden immer am 22. des Monats bewusst unsere Themen setzen und/oder einfach bewusst still werden. Im Neumond-Lichtkreis am 23.11. werden wir die Feuerpause in unsere Intention aufnehmen. Wir freuen uns, wenn andere Medien, Organisatoren und Menschen sich uns anschließen.“

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12 Kommentare zu “#Ceasefire – Feuerpause am 22.11.2022
  1. Wow, ich bin wirklich berührt, weil ich fühle, dass nicht nur dieses Projekt, sondern schon allein der Weg dorthin sehr viel bewirkt.
    Beim Lesen habe ich mich gefragt, wie viel Frieden ich denn halten kann, wenn ich in meinem Alltag unterwegs bin.
    Und ich stelle fest, dass auch ich noch oft genug ziemlich weit entfernt davon bin.

    Allein das ist mir schon Inspiration dafür, mich selbst immer wieder liebevoll daran zu erinnern, zuerst den Balken aus dem eigenen Auge zu ziehen, bevor ich mein Gegenüber auf seinen Splitter aufmerksam mache. Zutiefst jesuanisch und befriedend!

    Möge es viele Feuerpausen-GestalterInnen geben, die gemeinsam den Frieden installieren helfen.

    Namasté
    Imke

  2. Sylvia sagt:

    FriedensRäume öffnen…halten…speisen…jede/r beginnt bei sich…wie im Kleinen, so im Großen…
    Welch effektive Initiative – danke 🙏 Namaste 💖

  3. Käthe sagt:

    Ihr wunder-vollen Frauen!

    Ich bin dabei…noch haben wir 2 x den 22. im Jahr 22…
    es fühlt sich richtig und stimmig an, wir haben die Wahl, immer!
    Viele von uns haben die vergangenen Kriege noch in ihren Knochen, übertragen von unseren Ahninnen, das reicht an Erfahrungen für viele weitere Leben. Es reicht, es ist genug.
    Wir haben einen so wunderbaren Planeten und können alle in Gemeinsamkeit ein kreatives freudvolles Leben leben – machen wir es doch – wir haben die Möglichkeit dazu.
    Viele Gedanken leiten noch mehr an Energien….

    Ich bin dabei …und ich teile…
    Herzlichst Käthe

  4. Dagmar sagt:

    ….auch ich bin dabei….und teile…tief berührt….denn Euer Ansatz resoniert liebevoll mit meiner heutigen MorgenEinstimmungsIdee von “In der Ruhe/Stille finde ich zu meiner Kraft“….
    Frei nach R.M.Rilkes Gedicht “Wenn es nur einmal so ganz stille wäre…“

    DANKE**** EUCH ALLEN **** von Herzen
    Dagmar

  5. Elke Müller sagt:

    ….ihr wundervollen Frauen – auch mir fällt der Splitter des Anderen immer schneller auf als meine Holzhandlung. – möge jeder Tag ein 22. werden ❤️🙏🏾

  6. Viola sagt:

    Wieviel Aufmerksamkeit verdient das Außen???
    Liebe Grüße
    Viola

    • Ich empfinde das so: solange das Außen in unserem Inneren noch vorhanden ist, verdient es durchaus noch Aufmerksamkeit.
      Und aus meiner Sicht gibt es noch nicht viele spirituelle Menschen, die von sich behaupten könnten, dass für sie im Inneren dieses Außen keine Rolle mehr spielt.
      Bei mir ist es jedenfalls noch ganz schön lebendig – und bei den Menschen, die ich so kenne, auch ;-))

      Ganz Herzlichen Dank an Claudia für diesen Impuls!

  7. Carola sagt:

    Tolle Idee, das geht in die richtige Richtung meiner Meinung nach.
    Herzlichst
    Carola

  8. Jumana Mattukat sagt:

    ICH BIN DABEI !
    (wie….folgt!
    Danke Danke Danke

  9. Monika Lange sagt:

    Danke💛liebe Frau Shkatov💛

  10. Elke Steinmair sagt:

    Liebe Claudia,
    ich lese und spüre deine Texte sehr gerne.
    Danke für diese Inspiration✨💞✨
    ich mache mit☮️

    Namaste 🙏

  11. WunderVOLL.
    Ein sehr feiner und wertvoller Impuls. Danke. Ich bin dabei.
    Auch wenn die Gedanken in gewohnte Muster abschweifen, können wir sie immer wieder in die Mitte unseres Herzens zurückholen. Wir sind Menschen und haben auch die anderen Gefühle in uns. Entscheidend ist, wohin richten wir unsere Aufmerksamkeit?

    Immer wieder hinein schwingen in die eigene Mitte ist zentral. Erfordert Mut, weil manches so schön zugedeckt ist. Hier kann das Medium Musik ein berührender Helfer sein, um mit sich selbst in Kon-takt zu kommen, in seinen Rhythmus zu finden und wieder zu lernen, sich zuzuhören.

    Gerne möchte ich mit Gedanken meiner Mutter schließen:
    „Im Herzen steckt der Mensch – nicht im Kopf. Der Geist wird überstrahlt von der Güte des Herzens.“
    Darin liegt die Lösung.

    Und wie kraftvoll die Zahl! Symbol für zwei Hälften eines Ganzen, hell und dunkel, Licht und Schatten, Gegensatz und Widerspruch.

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