Shiatsu Cuisine: Die Wärme speichern

Kurz vor Weihnachten. Und wie jedes Jahr ergibt sich eine Differenz zwischen dem Bedürfnis der Einkehr, des langsam Werdens und den alltäglichen Anforderungen des Lebens.  Deswegen heute ein Rezept das alltagstauglich ist und sowohl in eine betriebsame wie auch in eine adventliche Stimmung bestens hineinpasst.

Gemüse im Ofen Rezept:

Rechne pro Person ½ Butternut und 1 „Sweet Dumpling“. Allerdings lohnt es, das Ofengemüse gleich für mehrere Tage vorzugaren.

2 Sweet Dumplings

1 golden Butternut von ca. 15 cm Länge

4 kleine runde Chilis

3 letzte gelbe Minipaprikas

1 letzte „Coeur du beuf“ Tomate

Es ist unglaublich, aber wahr. Ende November in Norddeutschland und sowohl meine selbst angebauten Tomaten als auch die Paprika geben immer noch Früchte. Allerdings gibt es einen Wintergarten, der für diese Früchte optimale Bedingungen schafft.

Winterliche Alternativen zu den Spätsommerfrüchten sind:

  • Rosenkohl
  • Topinambur
  • Sellerie
  • Weißkohl
  • Süßkartoffel
  • Rote Beete und Kartoffeln sollten vorgegart werden

Zubereitung:

Den Ofen auf 180°C vorheizen.

  • In der Zeit den Butternut halbieren, die Kerne entfernen, das Fruchtfleisch in Rauten einschneiden, mit Cumin, Salz und Pfeffer würzen
  • Die Sweet Dumplings auf ca. 1/4 Höhe einen Deckel abschneiden, den Kürbis aushöhlen und innen leicht salzen
  • Die anderen Gemüse vorbereiten. Die Tomate habe ich 3x eingeschnitten
  • Zwei der kleinen Chilis/Paprikas habe ich in die Dumplings gesteckt. Eine echt scharfe  Überraschung! Nur zu empfehlen für Menschen, die Schärfe vertragen! Ansonsten Paprika nehmen, die süße Saftigkeit paart sich wunderbar mit dem fruchtigen Kürbisgeschmack.
  • Nimmst du die anderen Gemüse, den Rosenkohl leicht einschneiden, Die Topinamburknollen können einfach so mit auf das Backblech. Die Knollensellerie und Süßkartoffel in Schnitze von ca. 2 cm Stärke, Den Weißkohl je nach Größe in ¼ oder 1/8 Schnitze, also wie Äpfel, in der Mitte ganz schmal und außen breit.

Füllungen:

  • Butternutfüllung: 1 Feige klein gewürfelt, 1 EL Johannisbeermarmelade, Salz, Pfeffer, einige Tropfen Zitrone
  • Eine alternative Dumpling-Füllung: 1 grob geraspelte Möhre, 1 grob geraspelte Kartoffel mit Soja/Hafersahne. Wer Ei isst, schlage 1 Eigelb darunter; aus dem Eiweiß Eischnee schlagen und darunterheben. Würzen mit Gelbwurz, Ume Su und Kümmel

Das Backblech mit Olivenöl leicht einfetten. Im Ofen auf mittlerer Schiene 30-40 Minuten garen. Eine feuerfeste Schale mit Wasser auf die unterste Schiene geben. Nach 30 Minuten eine erste Garprobe mit dem Butternut-Kürbis machen. Zuletzt die Grillfunktion mit dazunehmen, 3 Minuten reichen aus.

Beilagen:

  • Basmatireis: 1 kleine Tasse (125 ml) reicht für 2-3 Portionen. Den Reis waschen, im Topf eine kleine fein geschnittene Zwiebel in wenig Olivenöl anbraten, den gewaschenen Reis dazugeben und mit doppelter Menge Wasser aufkochen lassen und abgedeckt auf kleinster Flamme weitere 10 Minuten garen lassen.
  • Dazu Walnüsse und Petersilie

Der Gewinn und Segen für deinen Körper

Die Zubereitungsart hat einen wesentlichen Einfluss auf das Essen. Lang Gekochtes oder im Ofen gedünstet bewahrt die Wärme, die das Kochgut während des Garvorganges aufnimmt. Deshalb sind „Stews“, also lang gekochte Eintöpfe und Ofengemüse im Winter so geeignet, um den wärmenden Aspekt der Nieren (die sogenannte Feuer-Niere) zu stärken.

Die Kürbisse Sweet Dumpling und Butternut sind schon im rohen Zustand wärmend, im Ofen gegart verstärkt sich die wärmende Wirkung, die anhaltend an deinen Körper abgegeben wird. Ebenso wärmen die Paprikas, die zudem fähig sind, deinen Flüssigkeitshaushalt zu unterstützen. Die Tomate bildet als Sommergemüse den kühl-kalten Gegenpol. Im Ofen geschmort verändert die Tomate ihr kalt-erfrischendes Temperament in eine kühlende, Leber und Blut unterstützende Wirkung. Dieser Gegenpol eignet sich gut für Menschen, die öfter mal angespannt sind, deren Augen und Haut in der kalten Jahreszeit stark austrocknet oder auch, wenn der Magen zu wenig Verdauungssäfte produziert.

Die winterlichen Alternativen haben außer dem wärmenden Rosenkohl eine neutrale Temperaturwirkung auf den Körper. Das heißt, sie können über die Zubereitungsart, Kochdauer und über ihre Zutaten in beide Richtungen gut verändert werden. Im Sommer mit kühlenden Kräutern und jetzt im Winter mit wärmenden Kräutern wie Rosmarin, Thymian oder Petersilie. Das heißt, wenn Menschen mit unterschiedlichen Temperaturbedürfnissen an einem Tisch sitzen, bieten diese Gemüse eine wunderbare Grundlage für ein allgemein verträgliches Essen. Die Tendenzen zu Warm und Kühl kann ich dann mit Dips, Soßen und Beilagen erreichen.

In diesem Sinne wünsche ich Dir behagliche, fröhliche und besinnliche Runden am Esstisch!

Willst Du mehr wissen?

Hier geht es zu den Antworten: Warum Ofengemüse? Wie wirken die einzelnen Zutaten auf meinen Körper?

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Charlotte aus der Shiatsu-CUISINE

Charlotte Sachter

Zur Person: Charlotte Sachter ist Heilpraktikerin mit Schwerpunkt TCM, Schmerzen und Ernährung. In ihrer Praxis gibt sie körpertherapeutische Behandlungen und Ernährungsberatungen. Sie ist Dozentin für TCM-Ernährungslehre für die AGTCM und Dozentin für TCM in der Shiatsu-Ausbildung. Als leidenschaftliche Köchin gibt sie diesen Funken in ihren Kochkursen weiter. Sie ist gerade dabei eine neue Online-Plattform dafür aufzubauen. Ihr könnt sie über ihre Website erreichen, auf Instagram unter Shiatsu-cuisine verfolgen und ihren Newsletter abonnieren.

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Ein Kommentar zu “Shiatsu Cuisine: Die Wärme speichern
  1. hannerose sagt:

    vielen dank liebe charlotte
    ofengemüse ist sehr beliebt in unserer familie und mit rüben aller art auch im winter. jedoch rosenkohl, sellerie und tobinambur waren noch nicht dabei. das werd ich ausprobieren. dazu würde ich die würzpalette noch mit typ. wintergewürzen wie zimt, kardamom, anis etc. erweitern.

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