Die unsichtbare Welt in der Natur

Foto: Evelin Rosenfeld

„Naturwesen“ spielen in meinen Augen eine große Rolle im Gedeihen der stofflichen Dinge, der Menschen und Pflanzen und Tiere und Mineralien. Gleichwohl sie – für die meisten – sich auf einer Ebene befinden, die für die Augen nicht wahrnehmbar ist.

Viele mögen diese Wesenheiten in dreidimensionalen Projektionen sich vorstellen oder auch wahrnehmen und einen Bezug zu Wesen wie Erdgeistern, Feen, Elfen und Gnomen aus unseren Märchen und Sagen nehmen. Sogar Paracelsus entwickelte hier eine ganz eigene Ordnung der Naturgeister.

Für mich ist die dreidimensionale, stoffliche Welt nicht so maßgeblich ist für meine Wahrnehmung und für meine persönliche Orientierung in der Welt. Zugleich vernehme ich aber sehr deutlich Präsenz und Wirken unsichtbarer Kräfte, die ich auch in meinem täglichen Tun zurate ziehe. Um meine persönliche Erfahrung mit diesen Naturwesen zu vermitteln, ist eine gewisse Übersetzungsarbeit nötig, die ich hier versuchen will.

Das ist für mich nicht ganz neu, denn in allen Praxisseminaren auf Aditi vermittle ich diese verfeinerte Art der Wahrnehmung, zeige, wie wir unsere Sinne hierauf einstellen können, wie wir das Wahrgenommene zuordnen und übersetzen können – aber auch wie wir Assoziationen zu bekannten „Bildern“, die gar nicht der gegenwärtigen Wahrnehmung entstammen, hiervon unterscheiden können.

Ich hatte im Vergangenen Jahr bereits die Technik des „Kalibrierens“ in einem Podcast beschrieben, mit der wir uns körperlich und geistig auf diese verfeinerte Wahrnehmungsebene einstellen können. Du findest sie hier In diesem Beitrag möchte ich tatsächlich eher auf die unterschiedlichen, unsichtbaren Naturwesen eingehen, die mir persönlich von Kindheit an immer wieder begegnen.

Eingewoben oder Eingedrungen

Foto: Evelin Rosenfeld

Jeder Fleck auf dieser Erde ist belebt und pulsiert in einer für diesen Ort spezifischen Art und Weise. Das ist mitten in einer Stadt so, und es ist in einer unberührten Waldaue so. Allerdings ist die Intensität der pulsierenden Lebenskraft sehr wohl abhängig davon, ob der Ort über einen längeren Zeitraum frei von menschlichem Eingriff sich entfalten durfte oder nicht. Je weniger menschliches Gestalten an einem Ort stattgefunden hat, desto komplexer ist das Gewebe der anwesenden Naturgeschöpfe.

Umgekehrt werden an Orten, an denen viel maschineller Lärm, viele Stoffe, die ihrer natürlichen Komplexität beraubt wurden, viel Kommen und Gehen herrscht, eine ganze Reihe der ursprünglichen Naturgeister nicht mehr anwesend sein.

Treffen wir auf einen Ort, an dem über einige Jahre wenig menschliches Einwirken stattgefunden hat, so finden wir zunächst ein intensives Pulsieren vor, das nicht aus einer klar identifizierbaren Quelle herrührt sondern ein Gewebe von Informationen aus vielen Quellen ist.

An manchen Orten gibt es darüber hinaus eine spürbare, hervortretende Präsenz mit charakteristischer Aura.

In letzterem Fall begegnen wir einem „Eindringling“ – ein Wesen, das entweder noch nicht lange am Ort ist und daher noch nicht ganz integriert in den gewachsenen Lebenskreis, oder ein Wesen, das den gewachsenen Lebenskreis dominiert und in seiner Qualität spürbar „überlagert“.

Oft handelt es sich hier um Wesen, die sich lange in Begleitung eines Menschen befanden und dessen Gefühle und Gedanken tragen – und die an diesem Ort absichtlich oder unbewußt zurück gelassen wurden. Wenn ich auf solche Wesenheiten treffe, erscheint es mir angebracht, zunächst mit ihnen in Kontakt zu gehen und ihnen dabei behilflich zu sein, sich ganz von Verbindungen zu ihrem früheren, menschlichen Begleiter zu lösen. Gelingt dies, harmonisiert sich ihre Energie und integriert sich bald in das pulsierende Gefüge des Ortes.

Gebunden oder Frei

Und dieses Gefüge wird von unzähligen, unterschiedlichen Wesen gebildet und gehalten. Manche dieser Wesen sind so eng mit einem sichtbaren Körper verbunden, daß wir vom „Wesen der Pflanze“, vom „Wesen des Wassers“,  vom „Wesen des Steins“ sprechen können. In meinen Pflanzenprofilen wird deutlich, wie unterschiedlich diese Wesen auch innerhalb einer Gruppe sein können. Und doch ist den Pflanzenwesen als Ganzheit ein deutlich anderer Charakter zueigen, als etwa Wesen, die sich in Tieren, Steinen oder Pilzen finden.

Diese an körperliche Erscheinungen geknüpften Wesen sind es vermutlich, die in unseren Sagen und Mythen zu Bildern wie Elfen, Feen, Gnomen, Nymphen, Riesen etc. geführt haben. Die Begegnung mit ihnen ist eher persönlicher Art – Nachrichten und Erlebnisse finden im Wesentlichen auf einer persönlich-individuellen Ebene statt.

Meine „Verwandten“ sind ja die Pflanzengeister, die Spirits. Sie sende ich von Aditi aus hinaus in die Welt – so unversehrt, lebendig, kraftvoll wie möglich. Das Besondere an diesen Pflanzenwesen ist ihre hohe Affinität zu Licht und zur Sonne und ihre Eigenschaft, sich auszudehnen und anzuheben, was auch immer sie berühren. Nie ist mir ein Pflanzenwesen begegnet, das grimmig, bedrohlich oder listig gewesen wäre – wie es durchaus bei Wesen geschehen kann, die der Erde oder der Luft nahe sind. Zwar treffen wir in der Pflanzenwelt durchaus mächtige und intensive Charaktere – besonders bei den Nachtschatten- und Bedecktsamigen Gewächsen. Doch bestenfalls führen sie uns in die Tiefen des Seins – und von dort aus in lichte Gefilde. Sie werden uns weder angreifen noch zerstören noch täuschen.

Sie sind es auch, die uns verfeinern für die Kontaktaufnahme für solche Naturwesen, die nicht an einen Körper gebunden sind. Ich nenne sie „freie Wesen“.

Ihre Art ist noch weniger dicht, noch feinstofflicher, als das der vorbeschriebenen Wesen. Ihre Präsenz und Frequenz ist mit der Qualität von Empfindungen und Gedanken vielleicht zu beschreiben. Um sie wahrzunehmen, bedürfen wir einer ähnlichen Perspektive, wie wir sie benötigen, um die Gedanken eines Menschen oder die Empfindungen in einem Raum zu vernehmen. An jedem Ort finden sich ein oder mehrere solcher Wesenheiten.

Es ist ein außerordentlicher Segen, einem solchen Wesen zu begegnen, oder besser gesagt: Es durch das Weben der verkörperten Naturgeister hindurch wahrzunehmen. Sie sind unglaublich subtil, licht, strahlend – die traditionellen Bilder von „Engeln“ mögen ihnen entspringen.

Diese Wesen interagieren in der Regel nicht auf einer persönlichen Ebene mit uns Menschen. Vielmehr geschieht etwas mit uns, wenn wir bewusst in Kontakt mit ihnen gehen, wenn wir die eigenen Wahrnehmung so öffnen, daß wir sie „sehen“ können.

Ihre hohe, unpersönliche Schwingung vermag uns Türen zu öffnen, uns Einsichten zu geben, die oberhalb der stofflichen Ebene liegen. Das Feld, in das wir selbst eingewoben sind, tritt in den Vordergrund, die persönlichen Fragen und Dinge heben sich in diesem Feld auf.

Unter diesen Wesen habe ich bereits die unterschiedlichste Qualitäten erfahren. Sie können aktivierend oder besänftigen sein, erweiternd oder sammelnd. Keineswegs ist die Begegnung mit ihnen immer kraftspendend und klärend. Manche Menschen sind von der Absolutheit dieser Präsenz so überwältigt, daß sie sich ängstigen. Vielleicht ist das auch der Grund, weshalb die uns näheren, verkörperten Wesen greifbarer sind und sich diese sehr intensive, hochschwingende Perspektive – nach meiner Erfahrung – erst öffnet, wenn ein sehr geerdeter, ruhiger und geöffneter zustand erreicht ist.

Lauschen und Lieben   

Vielleicht bist Du nun ein wenig enttäuscht, daß ich Dir nicht von schillernden Feen und tanzenden Kobolden berichten kann. Ich will nicht bestreiten, daß die Naturwesen, die ich seit meiner Kindheit kenne und mit denen ich von jeher ganz selbstverständlich interagiere, manchem Menschen auch so erscheinen können.

Wichtig finde ich, daß wir unsere Wahrnehmung so üben und verfeinern lernen, daß wir der Mitwesen gewahr werden und ihre Weisheit und Liebe empfangen können.

Dazu braucht es uns selbst in einer aufnehmenden, lauschenden und liebenden Haltung unserem Umfeld gegenüber. Wenn wir uns lösen können aus dem durchdringenden Takt de Menschheit, uns Raum und Zeit gewähren, wirklich in Kontakt zu gehen, zu spüren und aufzunehmen, werden wir beschenkt mit dieser Fülle an Lebendigem, das uns leiten und trösten, inspirieren und nähren kann.

Ich wünsche Dir viele solcher Erfahrungen in diesem Jahr !

Evelin hütet seit 5 Jahren der Berg „Aditi“ in Oberfranken. Dort arbeitet sie mit Permakultur und baut – ohne den Einsatz von Maschinen und in reiner Kreislaufwirtschaft – die traditionellen Heilkräuter unserer Heimat an. Aus den Kräutern stellt sie kostbare Kräuteressenzen her, die auf offenem Feuer in großen Kupferdestillen gewonnen werden. Als Kräuteressenzen zum Einnehmen und als Variation für die Anwendung auf der Haut kommt die heilsame Energie dieser vollkommen zusatzfreien, hochwirksamen Pflanzenprodukte auch zu Dir. Vier mal im Jahr gibt es Praxiswochen zu Destillation und zu Permakultur auf Aditi, daneben kleine Wochenendseminare zur Anwendung der Phytotherapeutika im Sinne der TCM (Traditionelle Chinesische Medizin).
www.wild-natural-spirit.org

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10 Kommentare zu “Die unsichtbare Welt in der Natur
  1. Miriam sagt:

    Dank dir Evelin für dein mir Tür und Tor Öffnen fürs erweiterte Entdecken, Hinspüren, Erkunden!

  2. Lia sagt:

    Ich sende hier einmal einen Link bezogen auf die ReMineralisierung und ReVitalisierung der Ozeane, die ebenfalls eine wichtige Welt darstellen und in denen sich, glaube ich, vieles, was Du von den Bereichen des Erdenen beschreibst, spiegelt. Den Ozeanen (und deren Wesen) werden wohl bezogen auf New Earth eine wichtige Rolle zukommen. https://www.youtube.com/watch?v=XX9SyOD9-kI

    • Evelin sagt:

      Danke Lia. Ein sehr ungewöhnlicher Diskurs. Jenseits des Gesprächs zwischen Pam und Magenta ist das Wasser auf Erden für mich ein eigenes Universum, eine dem Menschen noch weitgehend verborgene Spiegelwelt, die vieles von dem, was in der von uns Menschen so stark „bearbeiteten“ Erd-Sphäre aufgefangen, gereinigt und getragen wird. Das Wasser ist Informationsträger zwischen physischer und feinsrofflicher Welt.

  3. Michelle sagt:

    Liebe Evelin
    So schön und seelentief dieser Text, dass ich ihn immer und immer wieder lese, und immer wieder was anderes bei mir auf Resonanz stösst- danke dafür <3.
    1/2

  4. Michelle sagt:

    2/2 Ich sehe die Wesen nicht, aber ich fühle, wenn ein Ort belebt und beseelt ist. Es ist mir dann, als ob ich aus den Augenwinkel flüchtige Bewegungen wahrnehme. Ein Flecken Erde kann surren oder flirren, vibrieren- anders kann ich es nicht beschreiben.
    Ich fühle mich dann immer sehr Zuhause <3.

  5. puamana sagt:

    danke für den schönen text, den ich von herzen gern bestätige – liebevolle grüße aus dem elbengarten in glienitz! puamana

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