Ich bin! Margot Friedländer

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Das ZDF-Dokudrama schildert die bewegende Lebensgeschichte der Holocaust-Überlebenden Margot Friedländer, die am 5. November 2023 stolze 102 (!) Jahre alt wird. Den Leitfaden des Films von Raymond Ley bilden Gespräche, die ihre dramatischen Erlebnisse sehr bewegend schildert. Schauspielerin Julia Anna Grob spielt die junge Margot. Mit Gastauftritten am Film beteiligt sind u.a. Iris Berben, Charly Hübner, Herbert Knaup und Axel Prahl.

Über ihre Mission: „Ich spreche für alle, die man umgebracht hat. Nicht nur die sechs Millionen Juden, die vielen Tausenden von Menschen, die anders gedacht haben, die Roma, die Sintis. Sie sind umgebracht worden, weil Menschen sie nicht als Menschen anerkannt haben. Ich werde nicht mehr ewig leben, aber ich möchte, dass die nachfolgenden Generationen Zeugnis geben können. Respektiert Menschen, seid Menschen ‒ wenn man Mensch ist, kann man seine Hand nicht gegen andere erheben.“

Margot Friedländer wird 1921 in Berlin geboren. Ihre Mutter und ihr Bruder kommen 1943 in das Vernichtungslager nach Auschwitz. Die damals 22-jährige Margot taucht unter, versteckt sich, färbt sich die Haare, lässt sogar ihre Nase operieren – bis sie im Frühjahr 1944 von sogenannten „Greifern“ gefasst und in das Ghetto Theresienstadt deportiert wird. Margot überlebt. Nach der Befreiung heiratet sie Adolph Friedländer, einen Bekannten aus Berlin, den sie in Theresienstadt wiedergetroffen hat. Das Ehepaar emigriert in die USA, baut sich dort ein neues Leben auf. Erst nach dem Tod ihres Mannes besucht Margot 2003 auf Einladung des Berliner Senats ihre alte Heimatstadt. Seit 2010 lebt sie wieder in Berlin, besucht regelmäßig Schulen, um jungen Menschen über ihr Leben zu berichten.

In der ZDF Mediathek

Aktuelles Interview auch zu den aktuellen Konflikten in der Zeit hier https://www.zeit.de/2023/46/margot-friedlaender-film-holocaust-antisemitismus-israel/

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Bettina Sahling
Bettina Sahling

Bettina Sahling ist die Gründerin und Hauptakteurin hinter dem Online-Magazin newslichter.de, das sich seit seiner Gründung im Jahr 2009 der Verbreitung positiver Nachrichten widmet. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, täglich inspirierende Geschichten und gute Nachrichten zu teilen, um den Lesern Hoffnung und positive Impulse zu geben.

2 Kommentare

  1. Danke liebe Bettina fürs Teilen. 💝 Ich werde mir diese Dokumentation ansehen. Mich bewegen Zeitzeugenberichten immer sehr. 1993 war ich im Rahmen meiner Rüstzeit in Ausschwitz. Bis heute werde ich diese Energien nicht vergessen. Es war so stark zu spüren, was dort passiert ist. Mich hat das als 13jährige sehr mitgenommen und ich war danach nicht mehr dieselbe. Bis heute ist es in meinem Kopf eingebrannt.

    Meine eigene Großmutter (1922) hat mir oft von ihrer Flucht erzählt. Sie ist in Ostpreußen in Tilsit zur Welt gekommen und 1938 nach Berlin als Pflegerin bei einer älteren Dame. Am Ende des Krieges musste sie mit ihrer Cousine (beide erst Anfang 20) und mehreren Kindern, die nicht die eigenen waren, allein flüchten nach Ostpreusen, zurück nach Deutschland und dann quer durch Ostdeutschland. Sie haben sich dann in der Nähe von Dresden angesiedelt. Meine Oma ist 2020 mit 98 gestorben nach einem sehr bewegten Leben. 💗💙💚💛💜💝

  2. Gerade ein paar lose Gedanken: für mich immer wieder die Frage, was es bedeutet, Mensch zu sein. Wie bin ich Mensch, erfahre ich mich als Mensch und teile ich Menschsein, insbesondere in Schwäche, auch mit einem Herz, das schmerzt. Die Erfahrung dass ich als Mensch in meinem Menschsein vom Menschsein der anderen Menschen abhängig bin, im großen Netz – und auch zugleich innerlich frei sein kann, auch wenn das Physische vllt zu Ende geht…

    Was wir am Ende eines physischen Lebens „mitnehmen“ liegt für mich immateriell in diesem (geteilten) Menschsein, in der Reise auch zutiefst, die zu sein, die ich bin, die Quelle/ Essenz erfahren, wahrnehmen, daraus zu sein, ein innerer Ort, zu dem äußere Schutzhüllen nicht weiter aufgebaut sein müssen.
    Ich lande da gedanklich wieder bei Etty Hillesum…

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