Sisterhood: Jeden Freitag eine Stunde

Foto: Pixabay

Von Dorothee Kanitz. Sisterhood-Call. Seit Januar 2022 treffen wir uns einmal in der Woche auf Zoom. Gedacht war es für einen Jahreskreis, doch wir sind dabei geblieben. Jeden Freitag für eine Stunde. Wir sind fünf Frauen; nicht alle sind jedes Mal dabei – wir haben ja auch noch „ein Leben“, jenseits von Zoom. Wer kann, kommt.

Es ist kostbare Zeit, die wir zusammen haben. Wir zünden die Sisterhood-Kerze an, für uns, die wir gerade da sind, und für die, die heute nicht da sind. Manchmal eine zweite Kerze für den Frieden, eine Freundin, die Familie oder ein Ereignis, das (eine von) uns beschäftigt.
Ein paar Minuten Stille und Atmen.
Ankommen im Jetzt.
Raus aus der Vergangenheit, raus aus der Zukunft (und wenn sie nur eine gute Stunde vor uns liegt).

Und dann hat jede ihren Raum.
Gut zehn Minuten, um von sich zu reden, von dem, was gerade da ist, wichtig ist, glücklich oder traurig macht, Geist und Seele beschäftigt.

Wir haben schon viel miteinander gehört (und mit-erlebt!).
In mancher Hinsicht wissen wir ganz viel voneinander, in anderer eher wenig. Adressen und Geburtstage beispielsweise haben wir erst vor drei Wochen endlich ausgetauscht.

Wenn eine redet, redet nur sie.
Und das tut gut.
Manchmal fragt eine andere „Möchtest du etwas dazu hören?“
Manchmal ja, manchmal nein. Das ist nicht immer einfach, doch meistens klappt es. Sonst wird es noch einmal angesprochen.

Oft tut es einfach gut, gehört und gesehen zu werden mit dem, was mich beschäftigt. Wenn mir vier Menschen WIRKLICH zuhören (oder auch nur zwei oder drei) – dann verändert sich etwas.
Manchmal schon, wenn ich mir selbst zuhöre. Beim Reden, nicht Denken.

Ich bringe das, was ich sage, auf eine andere Stufe der Wirklichkeit, wenn ich es ausspreche vor Zeuginnen. Ich nehme mich ernster.
Und weil ich mit liebevollen Augen gesehen werde, sehe ich mich liebevoller.
Und handle anders, wohlwollender und großzügiger mir selbst gegenüber.

Wie an dem Tag, als Helena von der Vesperkirche erzählte, und davon, wieviel Freude es ihr gemacht hat, dabei zu sein, Verantwortung zu übernehmen. „Das würde euch auch Freude machen“, sagte sie.

Da schlug mein Herz plötzlich will mit dem Impuls „Ja!“ – und ich platzte rein in ihre Zeit (ja, das gibt es auch!) „Ich könnte heute kommen.“ Und kriegte prompt eine Einladung, ganz nebenbei.

Dann war die Nächste dran und dann „unsere Stunde“ herum und der Call vorbei.

Doch der Impuls blieb – ich wollte Helena gern sehen und ihre Freude an der Vesperkirche (mit-) erleben.

Und ich fragte mich, was ich zu verlieren hätte, wenn ich noch mal nachfragte und was ich eventuell gewinnen könnte – und fragte bei Helena an, ob ich wirklich kommen könne und sagte auch gleich, wann ich da sein könne (vier Stunden Zugfahrt eingerechnet).

Und dann fuhr ich noch am gleichen Tag (!) nach Gütersloh, verbrachte einen wundervollen Abend mit einer „Schwester“ vorm Kaminofen, genoss am nächsten Tag ein leckeres Frühstück mit ihr – und in der Vesperkirche mit ihrer liebevollen Atmosphäre waren wir dann auch noch. Dann gings – sehr erfüllt und dankbar – wieder zurück nach Lüneburg.

Und am nächsten Freitag sehen wir uns wieder per Zoom und schauen wohin das noch führt.

Dorothee Kanitz www.meditation-spirit-ritual.de

Sharing is Caring 🧡
Posted in Lichtübung Verwendete Schlagwörter: ,
7 Kommentare zu “Sisterhood: Jeden Freitag eine Stunde
  1. Christine sagt:

    Ohh wie schön … genau danach spüre ich eine große Sehnsucht in mir.
    Danke fürs Teilen.
    HerzensGrüße
    Christine

  2. Desiree sagt:

    Schõner Beitrag 💖 ganz im Sinne von Gopal Norbert Kleins „Ehrliches Mitteilen“.
    Ich bin Teil einer „Kraft der Acht“ Gruppe (angeregt durch das gleichnamige Buch von Lynne McTaggart). Auch wir (eine gemischte Gruppe) treffen uns per Zoom, alle 2 Wochen und setzen fùr 10 Minuten unsere vollkommene Absicht der Heilung für jemanden aus der Gruppe oder manchmal für ein Kind, einen Freund/eine Freundin, ein Tier etc.. Wir haben schon sehr viele große und kleine Wunder erlebt und staunen immer noch. Nach einem halben Jahr haben wir einen gemütlichen Winter Nachmittag miteinander verbracht und unseren Heilkreis live miteinander abgehalten. Wir alle waren berührt und es hat uns noch inniger zusammen gebracht.
    Danke fùr das Teilen eurer Geschicht 😊♥️✨

  3. Ulrike sagt:

    Was für ein kraftvoller Beitrag- Danke von Herzen für’s Teilen🙏🏿
    Spontan vier Stunden Zugfahrt zollen meinen Respekt! Und da ich erst gestern in einer Vesperkirche hier im schwäbischen geholfen habe, weiss ich, wie erfüllend diese Hilfe immer wieder ist. Und gebraucht wird.
    Danke auch für die Inspiration des Frauenkreises!
    Herzlichst💝
    …die Uli

  4. Dorothee Kanitz sagt:

    Danke euch allen für die beglückenden Kommentare – ich bin immer wieder erstaunt, wie ein „privates“ Thema dann doch auf ähnliche Sehnsüchte und Erfahrungen trifft. Es stimmt: wie sind verbunden! Danke!

    • Elisa Radermacher sagt:

      Liebe Frau Kanitz, so gerne würde ich auch in einem solchen Kreis sein! Doch ich komme aus NRW, das ist ein bisschen weit, um sich auch mal persönlich zu treffen. Doch vielleicht liest jemand meine Zuschrift und hat eine Idee für mich.
      Vielen Dank fürs teilen!
      Elisa

  5. Monika Danneil sagt:

    Liebe Schwestern,
    danke fürs teilen und beim lesen zu spüren, wie wichtig das ist, Gemeinschaft ! diese Stunde derVerbundenheit und zu wissen da ist Jemand. Wir 4 (Mädels ) sind auch seit 3 Jahren in einer Zoom Gruppe und treffen uns 1 mal im Monat. Für mich sind das die wichtigen Neuerungen der Technik dass ich überall auf der Welt mit lieben Menschen verbunden sein kann. Danke 🙏

  6. Fabienne sagt:

    Sisterhood. Eine tiefe Sehnsucht danach lebt auch in mir. Danke für das Teilen eurer persönlichen Erfahrung. Kann es wirklich so einfach sein? Vielleicht gibt es hier Frauen, die Lust haben, eine eigene Gruppe ins Leben zu rufen? Ich wäre dabei! Schreibt mich gerne an: fabjulos@web.de Danke.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*

Dein Kommentar wird nach der Prüfung freigeschaltet. Bitte beachte, Einschätzungen und Meinungen in Ich-Form zu formulieren und die AutorInnen zu wertschätzen. Nicht identifizierbare Namen (Nicknames), Kommentare ohne erkennbaren Bezug auf den Inhalt des Artikels und Links zu nicht eindeutig verifizierbaren Seiten bzw. zur Eigenwerbung werden grundsätzlich nicht freigeschaltet.