Die Schamanin spricht: Keine Zeit zu verlieren

In schnellen Schritten läuft die Schamanin auf die Anhöhe.
Hier hat sie einen freien Blick auf alle Welten.
Sie bündelt ihre Kräfte.
Konzentriert sich.
In Liebe heilen.
Das will sie.
Ihre Absicht muss lupenrein und präzise sein.
Dafür hat sie zu sorgen.
Es ist ihre schamanische Aufgabe.
Sie erschafft den Raum für die Begegnung mit der universellen Wahrheit.
Nichts ist heiliger als die Wahrheit.
Ihr zu begegnen und sie zu erkennen, ist ein heiliger Akt.
Die Schamanin weiss, was sie erwartet.
Sie weiss, mit welcher Sorgfalt sie handeln muss.
Es gibt nur diesen einen Weg zum Ziel:
die Liebe.
Ihm gibt sie sich ohne Wenn und Aber hin.
Und sie öffnet ihren universellen Kanal.

Sie beginnt zu trommeln.
Weit öffnet sie ihre Augen.
Es bietet sich ihr ein Bild des Grauens.
Sie ist entsetzt.
Diese fürchterlichen Kämpfe.
Auf allen Ebenen.
Sie spürt ihre Müdigkeit.
Diese ständigen geistigen Attacken haben ihr zugesetzt.
Beinahe hat sie aufgegeben.
Sich von der grassierenden Lethargie einlullen lassen.

Aber jetzt ist sie hier.
Das zählt.
Monoton trommelt sie weiter.
Keine Ablenkung zulassend.

Sie sieht, dass in all diesen unseligen irdischen Kämpfen eines gleich ist:
Den Menschen wird die Würde genommen.
Sie erkennt, dass ihr genau das Gleiche auf der geistigen Ebene gedroht hat.
Oh nein, das kann und will sie nicht zulassen.
Sie will nicht diesem ohnmächtigen mundtoten Zustand verfallen.
Und zum Nichtstun verurteilt sein.

In ihr regt sich Widerstand.
Ein alter Bekannter.
Sie nimmt wahr, wie er sich warm anzieht, um für die Kälte draussen gewappnet zu sein.
Der Widerstand erhebt sich und mit ihm auch ihre Stimme.
Das Tor in das Universum hat sich geöffnet.

Laut und deutlich beginnt die Schamanin zu sprechen:

«Solange es Opfer und Täter gibt, werdet ihr niemals Frieden finden.
Solange ihr Gewalt anwendet, kommt ihr nicht von Schuld los.
Solange Menschen das Recht auf ihre Existenz abgesprochen wird, verweigert ihr das Leben an sich.»

Deutliche Worte.
Sie fühlt ihre Wahrheit.

«Verliert eure wertvolle Zeit nicht.
Sie steckt in euren Leben.
Überdenkt eure Lebenskonzepte.
Prüft, wozu sie dienen.
Übernehmt Verantwortung für eure Entscheidungen.
Es liegt an euch, das Richtige zu tun.
Ihr alle seid miteinander verbunden.
Ihr alle tragt in euch den Samen des grossen Ganzen.
Bedenkt dies.
Wisst, dass ihr das, was ihr für euch tut, für das grosse Ganze tut.
In jeder Hinsicht.
Überdenkt eure Absichten.
Handelt überlegt.
Denn euer Handeln trägt den Samen, dessen Früchte reifen werden.
Ob sie bitter oder süss sein werden, hängt von eurer Lebensabsicht ab.
Und diese Absicht bestimmt, wohin die Reise geht.»

Klare Worte.
Sie tun ihr gut.
Die Müdigkeit fällt von ihr ab.
In ihrer Mitte brennt das Feuer wieder.
Wie sehr sie es vermisst hat.
Der üble Rauchgeruch entweicht aus ihren Lungen.
Endlich kann sie wieder frei atmen.
Und sie holt ihn tief, den Atem.
Verbindet sich mit ihm.
Atmet sich tief und fest in das Leben hinein.

Auch sie ist ein menschliches Wesen.
Mit Stärken und Schwächen.
Die universelle Botschaft berührt die Schamanin genau in ihrer Mitte.
Da liegt das Potenzial ihrer Kreativität.
Daraus kann sie Neues schöpfen.
Auch ein neues Lebenskonzept.

Die Frage ist nicht, beliebt oder unbeliebt zu sein.
Das Einzige, das zählt, ist, für den Fortbestand der Welt zu wirken.
Den nachfahrenden Generationen Leben zu hinterlassen.

Sie weiss, was zu tun ist.
Bedingungslos wird sie sich für den Frieden einsetzen.
Einen Frieden, der jegliche Verbindung miteinschliesst.
Einen Frieden, der das grosse Ganze meint.
Einen Frieden, der alles durchdringt.
Alles.

Vor ihr liegt noch viel Arbeit.
Aber heute will sie keine Zeit mehr verlieren.
Die Tagundnachtgleiche ist da.
Der richtige Zeitpunkt, um präzise in die Mitte von allem zu wirken.

Die Schamanin weiss, was zu tun ist.
Und sie tut es, ohne zu zögern.
Jetzt.

Barbara Campiche: Liebe Frau, Schamanismus ist: in Verbundenheit mit allem, die ganz eigene Beziehung zum grossen Ganzen zu entwickeln. Den Raum dafür findest du bei mir. Hier mehr.