Filmtipp und Buch: Starke Frauen

Von Sabrina Gundert. Kürzlich habe ich das Buch „Die Tanzenden“ von Victoria Mas gelesen: Es handelt von einer Frau, die mehr sieht als andere, konkret mit Toten sprechen kann, und daher von ihrem Vater in eine Irrenanstalt in Paris eingewiesen wird. Um 1885 waren es wohl viele Frauen, die hierher kamen: der Hysterie bezichtigt, vergewaltigt, der Gesellschaft nicht entsprechend oder auf irgendeine Weise anders. Es ist die Geschichte von Frauen, wie sie wohl an vielen Orten in Europa stattgefunden hat zu jener Zeit.

Und für mich sind manche der Mittel bis heute nicht so viel anders – ja, wir werden nicht verfolgt, weggesperrt oder getötet. Doch oftmals mundtot gemacht, zum Schweigen gebracht oder belächelt. Gerade wenn wir anders fühlen oder mehr wahrnehmen als andere. Gerade dann ist es so wichtig, der eigenen Wahrnehmung zu trauen – davon erzählt das Buch auch ganz grandios. Es ist die Geschichte einer Frau, die Großes wagt, mutig ist, sich mit anderen verbindet und die Unterstützung und Solidarität von Frauen wie von einigen Männern erfährt.

Monte Veritá

Einige Wochen später habe ich den Film „Monte Verità“ gesehen – die Verfilmung der Geschichte des gleichnamigen Berges in der Schweiz, in Ascona. Hier wurde um 1900 eine Aussteiger-Gemeinschaft gegründet mit dem Versuch, andes zu leben: Frauen und Männer sollten gleichberechtigt sein, die Ehe mit festen Regeln und Rollen wurde hinterfragt, der Fleischkonsum ebenso und die Gesellschaftsordnung im Gesamten. Auch hier haben mich wieder die Geschichten der starken Frauen berührt. Sie sind zart, verletzlich, mutig und ihren eigenen Weg gehend zugleich. Noch dazu in einer Welt und Zeit, in der es keineswegs normal ist, dass Frauen ihren eigenen Weg gehen und auch eigene Berufe wählen.

Für mich eine Geschichte, die auch hier nicht so viel an Modernem verloren hat – noch immer sehe ich viele Frauen auf der Suche nach ihrem Weg und so viele Menschen mit der Sehnsucht nach ihrem eigenen Platz im Leben. Vor allem erzählt der Film die Geschichte von Menschen, die sich eine andere, gerechtere, herzlichere, gemeinschaftlichere Welt erträumen. Und die Wege erproben, wie sie aussehen kann. Um es mit Charles Eisenstein zu sagen: Vielleicht die schönere Welt, die unser Herz kennt und die möglich ist. Für mich ist der Film eine Utopie dahin – ein Wegweiser fürs eigene Herz und eine spürbare Sehnsucht, die so viele von uns teilen.

Das Buch „Die Tanzenden“ von Victoria Mas: https://www.piper.de/buecher/die-tanzenden-isbn-978-3-492-31789-4

Auch als Film bei Amazon Prime

Der Film „Monte Verità“: https://www.myfilm.ch/asset/monteverita
Der Film ist auch streambar ab 2,99 Euro bei verschiedenen Diensten

Sabrina Gundert begleitet Menschen als Coach und Autorin dabei, ihren eigenen Weg zu finden und zu gehen und an den Schwellen ihres Lebens klare Entscheidungen zu treffen. www.sabrinagundert.ch

Die mutigen Frauen von Loheland

Sharing is Caring 🧡
Posted in Impulse Verwendete Schlagwörter: , ,

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*

Dein Kommentar wird nach der Prüfung freigeschaltet. Bitte beachte, Einschätzungen und Meinungen in Ich-Form zu formulieren und die AutorInnen zu wertschätzen. Nicht identifizierbare Namen (Nicknames), Kommentare ohne erkennbaren Bezug auf den Inhalt des Artikels und Links zu nicht eindeutig verifizierbaren Seiten bzw. zur Eigenwerbung werden grundsätzlich nicht freigeschaltet.