Menopause – Frauen berichten
Hitzewallungen, Blasenschwäche und Libidoverlust – bedeutet Menopause nur Horrorszenarien? Nein, für Frauen ist gerade dieser Lebensabschnitt eine Chance und der geeignete Zeitpunkt, um sich tiefgehend mit der eigenen Identität auseinanderzusetzen und darüber nachzudenken, was die Zukunft noch bereithält.
In dem Dokumentarfilm schildern zwölf Frauen offen und ehrlich, wie sie die Zeit der Menopause erlebt haben. Ihre mit Humor und Scharfsinn erzählten persönlichen Geschichten werfen generelle Fragen auf: Bis zu welchem Alter werden Frauen von der Gesellschaft wirklich noch als weiblich wahrgenommen? Eigentlich sollten sich Frauen 50 Jahre nach der 68er-Bewegung so akzeptieren, wie sie sind. Und doch ist die Menstruation immer noch tabu behaftet und viele Frauen wagen es nicht zu sagen, wenn sie aufgrund ihrer mitunter sehr starken oder schmerzhaften Periode erschöpft sind.
Auch die durch Hormonveränderungen ausgelösten Wellen von Traurigkeit, die manche Frauen jeden Monat überrollen, werden verschwiegen. Die meisten Frauen denken, dass sie in Sachen Liebe und Sex frei entscheiden können, dennoch haben sich viele von ihnen bis vor kurzem nie wirklich ernsthaft mit dem Konzept der Einvernehmlichkeit auseinandergesetzt. Und wie man es als Frau gelernt hat, wird auch die Menopause brav versteckt. Als müssten Frauen immer neue Mittel und Wege erfinden, um die Veränderungen ihres Körpers zu verbergen.
Wenn sich tatsächlich etwas ändern soll, müssen Frauen über Bord werfen, was ihnen seit Jahrhunderten eingeschärft wird. Der Dokumentarfilm hinterfragt gesellschaftliche Normen und zeigt Wege zu mehr Selbstliebe und Respekt auf. „Menopause – Frauen berichten“ will den Blick auf einen wichtigen Abschnitt im Leben von Frauen verändern.
Was für ein grandioser Film. Er hat meinen Blick völlig gewandelt . DANKE 💛
Besten Dank für den Filmtipp und dass es hier bei Newslichter dafür Raum gibt. 🙂 Dieses Thema beschäftigt mich schon länger. Als ich mich nach der Geburt meiner Kinder für die hormonfreie Empfängnisverhütung entschieden habe, ist mir zum ersten Mal richtig bewusst geworden wie der Zyklus abläuft und was da so passiert in meinem Körper. Somit spüre ich seit ein paar Jahren, dass ein Wechsel vonstatten geht. Ich bin vor kurzem 45 geworden. Letztes Jahr ist mir der Begriff Perimenopause über den Weg gelaufen und zum allerersten Mal fühlte ich, dass mit mir alles in Ordnung ist, ich nicht verrückt werde oder gar krank bin. Sondern sich „nur“ meine Hormone verändern. Die heutige Aufklärung und das Internet sind ein Segen.
2. Teil 😉
Aus eigener Erfahrung und durch Berichten von anderen Frauen kann ich sagen, dass die Wechselzeit schon lange vor 50 stattfindet. Teilweise mit Mitte 30 kommen die ersten Symptome und die eigentliche Menopause ist der Abschluss des Ganzen. Dann wenn die Periode ausbleibt, ist das meiste schon erledigt. Dafür braucht es auf jeden Fall noch mehr Aufklärung und Sichtbarkeit und Bewusstheit im medizinischen Bereich. Es geht nicht nur darum, als Frau sichtbar zu sein, sondern keine Panik zu schieben, dass frau vielleicht eine Krankheit hat oder eine Depression entwickelt. Natürlich ist immer abzuklären, ob wirklich eine Erkrankung vorliegt. In den meisten Fällen sind es aber die Hormone. Und die wenigsten Ärzte sind in dem Bereich aufgeklärt. Aber es hilft, es offen anzusprechen und selbst aktiv zu werden.
Ich habe mir die Dokumentation angesehen. Ausnahmslos alle Frauen, die darin über ihre Wechseljahre Erfahrungen berichten sind gut aussehend, gepflegt, reflektiert und interessant. Und dennoch – was mir besonders aufgefallen ist – so tolle Frauen und nahezu alle definieren sich über ihre (sexuelle) Attraktivität bzw. sind dahingehend verunsichert, wie Männer auf sie reagieren (oder eben nicht mehr). Mir ist schon öfter aufgefallen, dass es anscheinend in Frankreich noch einmal einen Ticken mehr Druck auf Frauen gibt, u.a. was ihr Aussehen betrifft.
Ich denke, diese Wechseljahre, der Begriff sagt es ja schon, sind dazu da, uns mehr uns selbst zu widmen, vom „nach Außen gewandten“ zum „nach Innen gewandten“ zu wechseln. Immer mehr Freude und Erfüllung in uns selbst zu finden und nicht mehr von unserer Wirkung auf andere abhängig zu machen.
Liebe Desiree. Dein letzten Absatz kann ich nur bekräftigen. 🙏
Mir ist es auch aufgefallen mit dem Film. Ich war schon am Anfang etwas irritiert, als ich den Film gestartet habe, dass so viele Frauen in Unterwäsche gezeigt werden. Frankreich ist stark katholisch geprägt (aktuell über 50 %) und da ist wieder sehr deutlich spürbar, dass die Kirche bzw. das Patriarchat so starken Einfluss hat, der bis heute wirkt: Frauen sind nur wertvoll, wenn sie fruchtbar sind, viele Kinder bekommen und dem Mann dienen können. Traurig. Aber es tut sich was. Für meinen Empfinden viel zu langsam, aber wir sind trotzdem schon viel weiter als die Frauen vor 100 Jahren. 🙏🌷