Weisheit der vier Winde: Die Gottesanbeterin / Ro (8)

Lesezeit 4 Minuten –

Ich bin die Gottesanbeterin.
Ich bin die Täuschung.
Geduldig warte ich im kühlen Schatten der Waldlichtung.
Ich bin ein Paradox.
Widersprüchlichkeit, geduldig den Lauf der Zeit beobachtend.
Ich bin die Unterscheidungskraft.

Die Gottesanbeterin ist eine perfekte Jägerin. Mit ihrer grünen Farbe im Laubwerk kaum erkennbar wartet sie regungslos auf ihre Beute. Während sie so stundenlang in absoluter Stille ausharrt, beobachtet sie alles, was an ihr vorbeigeht, mit scharfem, kritischem Blick.

Wenn der richtige Augenblick gekommen ist, schlägt die Gottesanbeterin in einem für ihren Gegner völlig unvorhersehbaren Angriff blitzschnell zu. Der Schlüssel zu diesem Überraschungsangriff ist das vorausgehende, absolut bewegungslose Warten im Verborgenen. Japanische Samurai-Krieger zollen der Gottesanbeterin dank dieser Technik seit jeher großen Respekt und schmücken ihre Schwerter häufig mit dem Symbol der Mantis.

Auch wenn sie der Welt der Krieger entstammt, hat die Gottesanbeterin für uns eine wichtige Lehre: Der Tod ist Teil des Lebens und das Leben ist Teil des Todes.

Der Name Mantis kommt aus dem Griechischen und bedeutet »Die Göttliche«.

In der griechischen Mythologie sah man die Mantis als ein Wesen an, das über magische Kräfte verfügt. Oftmals wurde sie auch »Wahrsagerin« genannt. Zahlreiche Kulturen sahen in ihrer gebetsähnlichen Haltung einen Ausdruck von Frömmigkeit.

Ihre vielfältigen Namen spiegeln dieses charakteristische Merkmal der Mantis wider und weisen auf ihre Kräfte in der Welt des Geheimnisvollen hin.

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Die Gabe

Die Gottesanbeterin kommt in dein Leben, um deine Reise zu erleichtern.

Sie gehört der Welt des Westwindes an, der Welt des Herbstes, in der die Ernte eingebracht und alles für die kommenden Wintertage sorgfältig gesichtet und sortiert wird.

Die Gottesanbeterin gibt zwar vor, für das Treiben der Welt verschlossen zu sein, aber in Wahrheit drückt ihre Körperhaltung vollkommene Wachsamkeit aus. Die Gottesanbeterin nimmt weitaus mehr wahr, als sie offenbart. Sie möchte uns daran erinnern, aus der Stille heraus zu leben, die Welt mit dem Blick des inneren Sehers wahrzunehmen, nach der Wahrheit der inneren Welten zu suchen und die Reise durch die unterschiedlichen Welten einfühlsam zu gestalten.

Die Gottesanbeterin ist ein Geschöpf der Täuschung. Sie fordert uns auf, die Wahrheit hinter dem Trugbild zu erkennen, und lehrt uns Folgendes: Auch wenn die Fülle von Negativität,  Boshaftigkeit und Hoffnungslosigkeit, der wir ständig ausgesetzt sind, zweifellos manchmal die Oberhand gewinnt und uns in einen Zustand dunkler Verzweiflung versetzen kann, so sollten wir dennoch versuchen, in allem, was geschieht, den tieferen Sinn jenseits des Augenscheinlichen zu erkennen und nicht daran zu zweifeln, dass in allem Sinn und Hoffnung liegen. Denke nur an die kleine Raupe, die gar nicht weiß, dass sie sich eines Tages in einen wunderschönen Schmetterling verwandeln wird und fliegen kann!

Die Gottesanbeterin legt uns nahe, unseren Mitmenschen gegenüber wachsam zu sein, Vorsicht jenen gegenüber walten zu lassen, die uns absichtlich in die Irre führen wollen. Sie sagt uns, dass nicht jeder, der von Wahrheit spricht, sie auch lebt, dass diejenigen, die Hilfe anbieten, es nicht immer ernst meinen und dass nicht alle, die sich Heiler nennen, wirkliche Heiler sind. Die Mantis ist eine Einladung an uns, unserer Intuition zu folgen, der Stimme tief im Inneren, die von unvergänglicher Weisheit spricht.

Lasse alles los, was Täuschung ist, all das, was nicht länger deiner Reise angehört. Folge deiner Wahrheit und spüre die wundervolle Kraft, echte Freiheit zu erfahren.

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Du bist all das, was du siehst
all das, was du nicht siehst,
und weitaus mehr, als du jemals zu träumen vermagst.
Du bist dein eigener Lehrer.

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Alles was wir suchen ist bereits in uns” – Die „Weisheit der Vier Winde“ besteht aus 50 kraftvoll illustrierten Orakelkarten und einem Begleitbuch, dass die uralten Weisheiten der Ureinwohner Neuseelands enthält. Die Karten bieten uns an innezuhalten und die jeweilige Situation mit einer zufällig gezogenen Karte zu betrachten und zu durchdringen. Den Überlieferungen zufolge bewohnte das Volk der Waitaha lange vor den Maori Neuseeland. Es waren ein friedvolles Volk, das Besuchern nie kämpferisch, sondern offen und freudig begegnete. Später durchmischten Sie sich mit den Maori und das Wissen aus beiden Kulturen rundete sich ab. 1988 wurde Barry Brailsford von den Nachfahren dieser Ureinwohner gebeten, ihr heiliges Wissen mit der Welt zu teilen. Neben verschiedenen Büchern entstand auch dieses Kartenset.

www.WeisheitDerVierWinde.de

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