Sich in das Leben verlieben

Savoir vivre – Das Leben erlauben. Mein Leben lang schon fühle ich mich eng mit Frankreich verbunden. Ich spreche die Sprache. In meiner Kindheit und Jugend verbrachte ich viele Sommer in diesem sinnlichen und lebendigen Land des ‚Savoir Vivre‘. Und obwohl Französisch während meiner sieben Jahre in Moskau gegenüber dem damals für mich ganz neuen Russisch in den Hintergrund geriet, so fällt es mir jetzt hier in einem kleinen Dorf in den Hügeln vor Perpignan ganz leicht, mich zu erinnern.
Ich bin für 5 Wochen in den Pyrenäen, weil mich das Leben gerade hier haben will. Und ich bin mehr als einverstanden. Seit ungefähr einem Jahr verspüre ich die Freude und den Wunsch, genau hier zu sein. Und seit April dieses Jahres reise ich regelmäßig nach Occitanie. Das Konzept vom Urlaub habe ich seit dem Ende der Schulzeit meiner Söhne abgelegt. Heute lebe ich gern für einige Zeit an Orten, die mich rufen. Und Okzitanien ruft mich. Vielleicht für länger als 5 Wochen.
Einfach und magisch
Wenn wir den Einladungen des Lebens und damit der Führung unserer Seele ohne lange Debatte folgen, weil es sich schlicht gut und richtig – nämlich inspiriert (in spirit) – anfühlt, geraten wir in einen erstaunlichen Flow der glücklichen ‚Zufälle‘, Entscheidungen und Handlungen, der uns an innere und äußere Orte, in Situationen und Verbindungen trägt, die meist noch viel besser sind als alles, was in unsere eigene Vorstellung hineinpasst. Ebenso war es mit dem malerischen, kleinen Dorf, in dem ich gerade wohne. Anfang April kam mir der Gedanke, einen Ort zwischen Bergen und Mittelmeer in Okzitanien finden zu wollen, an dem ich diesen Herbst mit meiner Familie und engsten Freunden verbringen könnte. Von da an wusste ich, es würde so sein.
Mit einer Recherche nach passenden Immobilien beschäftigte ich mich so gut wie gar nicht. Ich erzählte einfach immer mal wieder von meiner Idee und spürte mich weiter in sie hinein. Und ich glaubte wie immer an die perfekte Orchestrierung durch das Leben. Als Bettina Sahling mir Ende April den Link auf einen Artikel zur Geschichte eines Ferienhauses in Frankreich schickte, war das eine große Freude und Inspiration. Doch, dass dieser Ort in einem Dorf, dessen Häuser Drachenköpfe an den Enden der Regenrinnen haben, unser Ort für diesen Herbst werden würde, ahnte ich damals noch nicht. Das Haus stand tatsächlich nie zur Vermietung. Und doch ergab es sich auf einfache und gleichzeitig fast magische Weise, dass wir jetzt hier sind.
Wenn die Stille immer lauter wird
Zitronenbäume, Kiefern, Kakteen und Zypressen umarmen das charmante, alte Haus liebevoll von allen Seiten. Und aus meinem Schlafzimmerfenster sah ich vor einigen Tagen zum ersten Mal im Leben (zwei) Steinböcke hoch in den Hügeln, an die sich unser Dorf lehnt. Wahrhaft riesige Libellen tanzen täglich über dem kleinen Pool im Garten. Von Sonnenaufgang bis zur ‚blauen Stunde‘ am späten Nachmittag singt eine scheinbar endlose Vogelschar so gut wie ununterbrochen. Sogar einen Pirol haben wir im Chor. Und dann wird es still. Diese Stille ist so laut und so verlockend, dass sie mich morgens oft schon vor Sonnenaufgang aus dem Bett ruft. Und abends mag ich kaum schlafen gehen, weil es so unwiderstehlich ist, ihr zu lauschen.
Ich glaube, dass viele von uns in dieser Zeit an neue Orte gerufen werden. Und wir wissen es, wenn dieser Ruf kommt und er uns gilt. Ich glaube, Gaia verteilt uns als menschliche Energiefelder genauso, wie es der Zukunft unseres Planeten und all unserer Beziehungen jetzt und in den Jahren, die noch kommen, am besten dient. Und egal, was uns das Leben täglich an Erfahrungen bringt, es ist meine Erfahrung, dass sich alles perfekt orchestriert, sobald wir den Widerstand fallen lassen, und uns dem grenzenlos genialen Schöpfungsprozess anvertrauen, der sich in jedem Moment für jeden von uns entfalten will. Bedingungslos. Die Veränderungen, die jetzt für uns alle anstehen, die Wahrheiten, die sich für jede und jeden von uns offenbaren wollen, sind nicht mehr verhandelbar. Und je eher wir erkennen, dass es darum geht, den Weg der Veränderungen und Wahrheitsfindungen in all seinen kleinen und allerkleinsten Schritten zu genießen oder zumindest vertrauensvoll anzunehmen, umso klarer beginnen wir damit, uns in den eigenen und den gesamten Schöpfungsprozess zu verlieben.
Augen, die es wagen, das Licht zu sehen
Der Weg ist das Ziel, heißt es. Ja, das ist inzwischen auch meine Erfahrung. Wenn ich im Heute nichts finde, was ich lieben und wertschätzen kann, wird auch mein glückliches Morgen länger als nötig auf sich warten lassen. Mein Heute ist die Grundlage für mein Morgen. So, wie mein Gestern die Grundlage für mein Heute war, und damit auch nur der Vergangenheit anstatt der Zukunft entstammt. Und eine unglückliche Reise führt schwerlich zu einem glücklichen Ziel.
Elske Margraf schickte mir diese Woche ‚The Answer‘ gesungen von der Israelin Yael Deckelbaum und der Palästinenserin Noa, in dem sie ausdrücken, was auch ich aus tiefstem Herzen weiß. Meine Lieblingsworte dieses Songs lauten
“ .. understand that all we need
are eyes that dare to see the light“
und
„…for we can only find the answer, when we meet.“
Augen, die es wagen, das Licht zu sehen, sind für mich Augen, die bereit sind, ihre Projektionen aus dem Außen zu sich zurückzuholen, um die Dunkelheit und von hier aus das Licht in sich selbst zu finden. Barbara Marx Hubbard, nannte diese Augen ‚Schmetterlingsaugen‘. Diese Augen lassen neue, überraschend friedliche und hoffnungsvolle Perspektiven entstehen. Und dann sehen genau diese Augen auch im Außen – das Licht. So beginnt eine neue Geschichte. Den Weg zurück zu uns selbst und dann zu unserem Gegenüber wiederzufinden, gelingt uns nur mindestens zu zweit. Denn die Antworten auf alle wesentlichen Fragen dieser Zeit finden wir dann, wenn wir die Trennung aufheben und uns treffen. Uns selbst, unsere Seele, unser inneres Wesen. Und dann unser Gegenüber.
Also wagen wir es, uns immer wieder zu verlieben und zu vertrauen! In uns. In unser Gegenüber. In das Leben. In den Schöpfungsprozess eines jeden Tages und eines jeden Augenblicks, dessen untrennbar machtvoller Teil wir sind – mit unserem Denken, das den ersten Funken unserer Schöpfungen entzündet und unserem Fühlen, das uns sicher führt auf dem Weg in ihre physische Manifestation. Ganz ähnlich dem Entstehungsprozess eines neuen Menschen.
Lasst es uns wagen, das Licht zu sehen.
Lasst es uns wagen, dieses Licht in unseren Gedanken, Worten, Gefühlen, Entscheidungen und Handlungen zu verkörpern und auszudrücken.
Lasst es uns wagen, auf diese Weise unseren individuellen und gemeinsamen Himmel auf die Erde zu bringen.
Lasst es uns wagen, neue menschliche Geschichte zu schreiben!
Epilog
An dem Ort in Occitanie, der ganz meiner ist, leben Pfauen und Pferde. Er, seine Gebäude und seine Bäume haben bereits weit mehr als ein Jahrhundert gesehen. Er bietet Platz für meine wachsende Familie und Seelenfamilie und für eine moderne Gemeinschaft in der Entstehung – einschließlich Wald, Retreatcenter, Backhaus, Kapelle, Tennisplatz, Schwimmteich, biologischem Obst- und Gemüsegarten, internationaler Vernetzung und Forschung, und vieles mehr. Es gibt einen Fluss und einen Brunnen und eine zukunftsfähige Energieversorgung. Dieser Ort ist im Einklang mit sich und seiner Umgebung. Er spürt die Berge im Rücken und weiß das Meer vor der Nase. Seine Stille ist herzerfrischend laut. Und die Thermalquellen des wilden Flusses La Têt sind nur einen Tagesausflug entfernt. Denn, wenn ich hier regelmäßig baden darf, werde ich ganz sicher mindestens 120 Jahre alt. Wer jetzt weiß, dass er/sie mich auf der Finde (mein neues Wort) dieses Ortes auf sinnvolle Weise unterstützen kann, auf dessen Nachricht freue ich mich schon sehr.
Und wer jetzt Lust hat, sich auch vollkommen in seinen individuellen Schöpfungsprozess und Seelenweg zu verlieben, wer es wagen will, das Licht zu sehen und seine neue Geschichte vom Himmel auf Erden zu schreiben, wer zu einer neuen Generation von MilliardärInnen gehört, deren immenser innerer Reichtum sich ganz natürlich auch als äußere Fülle auf allen Ebenen widerspiegelt, der ist jetzt hier zur richtigen Zeit am richtigen Ort.
Den Himmel auf Erden betreten wir immer mindestens zu zweit. Und wenn Du Dir für diesen Schritt eine hochkarätige Mentorin wünscht, bist Du ebenfalls von Herzen willkommen, mit mir Verbindung aufzunehmen.
Liebe Claudia,
unser Haus in Verfeuil (auch Occitanie) fand uns wundersam vor über 1,5 Jahren… seither leben wir hier.
💞verbunden hier im Le Sud
Gitta