Das Herz für den Tod öffnen
Novemberzeit, es wird still draußen, wir beginnen uns in unseren Kokon zurückzuziehen. Totmonat, wir gehen mit unseren AhnInnen in Kontakt, der Schleier zwischen den Welten ist dünner als im Frühling, wir lassen das Alte sterben.
Das ist nicht einfach, wir hängen am Leben, am Sommer, an der Lebendigkeit. Immer früher setzten wir der Dunkelheit das Glitzern der Lichterketten, der Tannenbäume entgegen, nähren uns mit den Süßigkeiten der Weihnachtszeit schon im September. Und doch lädt diese Zeit ein, unser Herz für den Tod zu öffnen, nicht nur abstrakt im darüber nachdenken, sondern auch ganz konkret für unseren Tod und den unserer Lieben.
Eine Einladung:
Schließe die Augen und lass dich in dich hinein sinken als würdest du die Tentakel zurückziehen aus der Welt. Du darfst ganz bei dir ankommen.
Öffne für dich einen Raum, in dem du freundlich mit dir bist und sanft, sehr sanft. Neugier und ForscherInnengeist darf da sein auf alles, was sich zeigen darf, hab Mitgefühl für alle deine Gefühle und Liebe.
Fühle dein verletzbares und endliches Menschsein.
Und dann sei gewahr, dass du mehr bist als dein endliches und sterbliches Menschsein, dass du Seele bist, ohne Anfang und ohne Ende, unverletzbar und unverletzt, heil und heilig.
Und von dort lege unendlich sanft eine Hand auf deinen Herzraum. Erlaube dir, dich für einen Moment deinem Sterben zu nähern, ganz wirklich und konkret. Ja, du wirst irgendwann sterben, so wie du geboren bist. Und fühle die Gefühle und lass dein Herz wissen, dass es gehalten ist.
Und wenn du möchtest, dann nähere dich auch für einen Moment dem Sterben deiner Herzensmenschen. Auch ihr Menschsein ist sterblich, so wie sie geboren sind. Und halte dein Herz dabei unendlich sanft, lass es wissen, dass es gehalten ist und getragen. Und dass deine Seele alles tragen kann, bereit ist für das Leben mit allem, eben auch dem Sterben.
Und vielleicht kannst du erlauben, dass auf deiner Hand eine Hand liegt aus der Dimension, die größer ist als wir, unendlich sanft dich hält, das Sterben, das Leben, unendlich sanft.
Sei damit in der Stille und öffne in deiner Zeit wieder die Augen.
Solche Übungen findest du in meinem Buch und auch in den Seminaren, die eine wunderbare Ergänzung zum Buch sind und vieles so spürbar, so erfahrbar machen können. Und genauso gibt es ganz praktisches Wissen, konkrete Checklisten und Handlungsmöglichkeiten. In 2025 biete ich dazu Seminare an, schenk deinem Sterben ein paar Tage Zeit, um dich umso lebendiger dem Leben zuzuwenden. Komm mit deinen Herzensmenschen. Ich freue mich auf dich.
Reflexion zum Seminar „Das Herz für den Tod öffnen – Kofferpacken für die große Reise“
Ende Oktober war ich Teilnehmer beim Seminar mit Basilissa Jessberger in Chorin. Das Herz für den Tod öffnen heißt bei Basilissa auch, das Herz für das Leben, die Liebe und die Seele öffnen. Basilissa hat in den vier Tagen einen liebevollen Spannungsbogen – versehen mit goldenen Fäden – aufgebaut, der zu einem liebevollen Ende geführt hat.
Aus Basilissa spricht neben der Liebe auch die Weisheit einer Frau, die bei vielen hunderten Geburtsbegleitungen Erfahrungen gemacht hat, die mir verschlossen bleiben und an denen sie uns alle teilhaben lassen hat. Ihre Meditationen haben mich immer wieder berührt und mich in Frieden in mich sinken lassen. Der Tod gehört zu unserem Leben und zwei für mich sehr besondere Übungen … „Das Liegen auf dem Sterbebett“ und „Das Liegen auf dem Totenbett“ … haben mir klargemacht, dass mir, auch wenn meine Seele meinen Körper verlassen hat, ein liebevoller und wertschätzender Umgang mit mir wichtig sind.
Ja, ich möchte nicht einsam und allein sterben, sondern Menschen um mich haben, die mich dabei begleiten. Viel von dem, was ich mir wünsche, habe ich schon in meinen Koffer gepackt. Ich habe in den vier Tagen vor allem wieder Kontakt zu meiner Seele bekommen, den ich vor langer Zeit schon einmal hatte. Und meine Lust am Leben hat während der Zeit einen ordentlichen Kick bekommen.
DANKE Basilissa, ich freue mich auf unser Wiedersehen
GUnTER
Absolut empfehlenswert, dieser Kurs!!!
Basilissa hat eine wunderbare Fähigkeit Räume zu öffnen, so dass mich dieser Kurs in eine tiefe Verbindung mit mir selbst gebracht hat und ich mich in einer tieferen Weise mit meiner eigenen Vergänglichkeit verbinden konnte. Für mich war dieser Kurs eine tiefe Selbsterfahrung, nicht nur in Bezug auf das Sterben, sondern auch auf das Leben. Es war so wertvoll zu sehen, wie wichtig es ist für die Sterbenden und auch Verbleibenden in dem Prozess des Übergangs einen friedvollen Raum zu halten, damit ein Abschied in Respekt, Liebe, Dankbarkeit und Frieden mit dem was ist, sein darf. Es ist so wichtig, dass wir das wieder mehr in den Fokus unserer Gesellschaft bringen und einen anderen Umgang mit dem Thema Tod lernen, denn er ist ein Teil des Lebens.