In der Tiefe der Veränderung: Regeneration und Vertrauen

Lesezeit 2 Minuten –

In meiner Begleitung von Menschen, die für eine Zeit zu uns kommen, ebenso wie im globalen Geschehen, erlebe ich häufig eine tiefe Erschöpfung und Verunsicherung. Wie können wir damit umgehen?

Es scheint, als würden wir uns – im Kleinen wie im Großen – an einem Tiefpunkt einer Schwellenzeit befinden. Eine Zeit, in der es schwerfällt, das was ist anzunehmen. Und noch schwerer, zu akzeptieren, dass wir weder das Neue herbeizwingen noch sofort eine Lösung finden können. Stattdessen braucht es Zeit, Raum und das Aushalten all dessen, was sich in uns bewegt: die Gefühle, die Unsicherheit, die offene Frage nach dem, was kommt. Genau dieses Aushalten ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit – und zugleich eine Möglichkeit, innerlich zu wachsen.

„Regeneration beginnt dort, wo du dir die Erlaubnis gibst, zu ruhen.“ – Unbekannt

Wenn es gelingt, dem was ist einen Raum zu geben – es anzunehmen, innerlich still und lauschend zu werden – ist der erste Schritt getan: ein Schritt in die innere Weite, den Frieden und die Regeneration. Denn im Prozess der Regeneration geschieht Erneuerung und Heilung. Sie ist notwendig, um wieder in den Kreislauf des Lebendigen einzutreten – und zugleich ist sie das Grundprinzip des Lebens selbst, in das wir vertrauen können.

Wenn wir uns diesem Prozess bewusst öffnen, kann sich unser eigenes Potenzial (wieder) entfalten. Und dieses Potenzial ist wertvoll – nicht nur für uns selbst, sondern auch für das größere Ganze, für die Erde, der wir damit dienen.

Es braucht Vertrauen, Mut und manchmal auch verstehende Begleiter, um diesen Weg zu gehen. Um, wie Rilke es beschreibt, in die Fragen hineinzuleben – und in einem eigenen, natürlichen Rhythmus in die Antworten hineinzuwachsen.

Isabel Meissner WandelRaum gGmbH, ein Ort für Wachstum, Heilung und Verbindung www.wandelraum-chiemgau.de 

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Gastbeitrag
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9 Kommentare

    • Danke für deine Beobachtungen liebe Isabel. Ja, diese Erschöpfung kenne ich sehr gut. Und ja, sie ist leichter erträglich, wenn ich sie annehme, auch wenn ich Verständnis aufbringe für meinen Körper, der sich ja doch innerlich komplett umbaut, während ich erwarte, dass er perfekt weiter funktioniert.
      Aber ein anderes Phänomen ist mir in letzter Zeit aufgefallen, es gibt Momente, Stunden, wo die Erschöpfung plötzlich weg und übergangslos meine alte Kraft wieder da ist – und dann aber auch übergangslos wieder verschwindet.
      Und ich bekomme zumindest nicht bewusst mit, woran es in dem Moment liegt, so sehr ich mich dann auch darüber freue.
      Kennt das noch jemand?
      Dörte Luna’Him

      • Hallo Dörte. Ja, ich kenne diese Momente. Mir fiel Ende des letzten Jahres auf, dass ich immer mal kurze Momente habe, wo ich mich leicht, unbekümmert und erleichtert fühle und das Gefühl habe, dass alles wundervoll und im Lot ist. Manchmal sind das nur Minuten. In dem Moment spüre ich es nicht, aber danach wird mir bewusst, dass da was anders war und ich freue mich, dass es doch nicht verschwunden ist. Diese Sequenzen kommen scheinbar aus dem Nichts und sind nicht planbar. Verrückt, oder? 😲🤩🥰

        • Ach liebe Steffi, das ist ja schön, dass es dir so ähnlich geht. Ich glaube bei mir ist das Problem, dass ich diese Momente, wenn wie kommen, sofort als selbstverständlich hinnehme und erwarte, dass es jetzt wieder so bleibt.
          Ja, und ich realisiere auch immer erst nachher, was da geschehen ist, eine Erinnerung an das, was mal selbstverständlich war. Vielleicht sollten wir einfach dankbar sein, wie du schreibst, und diesen Moment jeweils segnen. Das lerne ich gerade, wie unglaublich hilfreich das Segnen ist, sowohl uns selbst als auch jeden und alles andere.
          Und so segne ich dich jetzt aus meinem tiefsten Herzen, dich und alle, die hier in diesem Thema schreiben oder geschrieben haben – und die alle Newslichter – seid gesegnet!

          • Oh danke liebe Dörte. Deine Worte haben mich sehr wohlig gestimmt. 😍 Was ich bei diesen Momenten so faszinierend finde, dass sie bei ganz banalen Alltagssituationen geschehen wie beim Wäsche aufhängen oder wenn ich mit dem Auto wohin fahre oder beim Abendbrot mit meiner Familie. 😮 Gar nicht bei der Meditation, Yoga oder andere bewusstseinerweiternde Praktiken. Sondern im Alltag und bei Dingen, die mir sonst oft zu stressig sind. Das finde ich so wundersam. Ich liebe das Leben und auch wenn es aktuell alles so schwer erscheint, so sind genau diese Augenblicke ein Zeichen, dass wir weiter mutig und neugierig voranschreiten dürfen. Uns bewusst machen, dass wir trotz der Schwere wieder in die Leichtigkeit kommen werden. Wann weiß ich noch nicht, aber dass es geschieht, bin ich überzeugt. Dieser Gedanke trägt mich durch diese herausfordernde Zeit. Ich wünsche dir und allen Newslichter einen gesegneten Tag. 🙏💝

  1. Guten Morgen und danke liebe Isabel für diesen Reminder!
    Einen regensegenreichen Mai habe ich 2023 mit Euch im WandelRaum verbracht und lebe bis heute in der Verbindung.
    Den plötzlichen Kraftzuwachs kenne ich auch liebe Dörte Luna’Him…wie ein Geschenk…mir scheint, es hat mit meiner inneren Köhärenz zu tun,…wie gut ich meine verschiedenen Anteile annehmen kann und die Fragen dann leichter werden…;-)
    Frühlingsgrüße in den Chiemgau und zu Euch!
    Petra

  2. Liebe Isabel,
    deine Wortwahl – das gesamte wollende/o. könnende Rundsein ließ mich beim Lesen tiefer spüren…
    Die Selbst-Sortierung, lädt zur tieferen Hin-Schau ein…In meinem System vermischt sich Im Moment ALTES & NEUES – verwirrt im hohen Maße – und meine DANKBARKEIT für ALLES was gewesen war/ist,
    folgt alledem auf dem Fuße…Das zunehmnde LICHT – es drückt sich im HEIL(er) werden liebevoll aus.
    Vielen DANK
    Viola

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