Scheinbar wahrhaftig Gemeinschaft

Menschen, sie reden und reden und reden von Gemeinschaft und wie wichtig es für uns ist, dass wir uns neu sortieren, um dem, was kommt, die Stirn bieten zu können.

Was, wenn nie etwas kommen wird, sondern es schon längst da ist und wir auch nicht zwanghaft neue Gemeinschaften und Zusammenschlüsse gründen müssen, weil die Gemeinschaft(en), in der wir jetzt gerade sind, genau das liefert, was wir jetzt erfahren und lernen dürfen? Und sich aus genau dem, was jetzt ist, in natürlicher Folge alles entwickelt, was sein soll. Ein gesunder und nachhaltiger Zusammenschluss an Menschen.

Siehst du, dass dein Umfeld gerade perfekt für dich ist? Ist es stimmig für dich, gehst du glückselig damit weiter. Ist es das nicht, darfst du dich aus Vertrauen und Liebe heraus entscheiden, dich daraus zu lösen. In Liebe und Dankbarkeit.

Etwas, das aus dem Mangel heraus entsteht, hat keine Dauer.

Besonders in den vergangenen Jahren sind Gemeinschaften schnell und instabil wie ein Grashalm in die Höhe geschossen, um im nächsten Winter schmerzhaft wieder umzufallen und zu vergehen. Mensch war plötzlich allein und isoliert und der Mangel wohl bei jedem von uns ab und an ein gar unangenehmer Gast. Es wurde zwanghaft versucht, sich zu verbinden. Für eine neue, bessere Welt. So war der Mangel in einen wundervollen, dicken Mantel gehüllt, der die wahrhaftigen Gründe des Wunsches nach Verbindung galant und schillernd überdeckte. Nach und nach schlitzte die Wahrhaftigkeit Löcher in den Mantel der Ego-Illusionen und unter dem Mantel kamen mal laut, mal leise die wahren Beweggründe hervor.

Der Mantel der Illusionen zerplatzt.

Immer schneller und lauter bringen die nicht ausgeschlossen werden wollenden Egos nun zum Vorschein, was hinter dem Mantel im Verborgenen liegt.

Einsamkeit. Selbsthass. Finanzielle Schwierigkeiten. Lebensmüdigkeit. Fehlende Eigenverantwortung. Süchte. Naturentfremdung. Ziellosigkeit. Todesangst. 

Kann unter diesen Bedingungen eine Gemeinschaft (egal von wie vielen Menschen) für eine neue und noch bessere Welt entstehen, die sich selbst durch die Höhen und Tiefen des Lebens trägt? Kann daraus überhaupt eine tragfähige Verbindung zwischen auch nur zwei Menschen entstehen?

Mensch darf in den Spiegel sehen.

Denn sobald Mensch mutig in den Spiegel sieht und sich seiner eigenen Scheiße stellt, sein lässt, was ist und was nicht ist sowie vollumfänglich die Verantwortung für sich und sein Tun übernimmt, bekommt Gemeinschaft aus sich heraus die Möglichkeit zu funktionieren.

Wenn Mensch im Schuld schieben, im Kampf bleibt und sich weigert in den Spiegel seines Gegenübers und des Lebens zu blicken, fällt Gemeinschaft entweder mit einem lauten Knall oder mit langsamem Getöse auseinander.  Einer Gemeinschaft, die auf Mangel gebaut ist, ist es unmöglich, das wackelige Konstrukt bei Herausforderungen zu halten, weil keiner sich verantwortlich fühlt. Es wird lieber zum nächsten Kick und Schein gelaufen, nur um nicht in sich nach den Gründen für das Scheitern suchen zu müssen.

Um sich schlagendes, kämpfendes Ego

Wir alle tragen diesen Teil in uns oder haben ihn in uns getragen. Ein Ego, das alles um sich platt macht, weil es verletzt wurde und Angst hat zu sterben. Macht das Spaß? Zu kämpfen? Mit jedem Hieb, den dein Ego einem anderen versetzt, triffst du dich selbst mit immenser Stärke.

Bist du bereit, deinen Kampf mit dir und dem Leben zu beenden?

Sich natürlich daraus ergebend, bleibst du außerhalb deines Egos stehen und damit auch außerhalb eines anderen Egos, das sich in Drama und Kampf verwickelt. Du erkennst, dass dieser Krieg nicht deiner ist und kannst das Ego liebevoll in deine energetischen Arme nehmen und Verbindung erzeugen, die Mangel und Trennung auf sanfte Weise aushebelt und wahrhaftig den Weg ebnet und Gemeinschaft aus Liebe heraus ermöglicht. Einer gesunden und glückseligen Gemeinschaft im Außen, die einer harmonischen Gemeinschaft im Innen voller Freude folgt.