Ach Mama: Du fehlst

Lesezeit 1 Minute –

Heute wäre Dein 95ter Geburtstag und es ist für mich der erste 14te Mai auf Planet Erden ohne Dich. Und ja, ich habe nicht erwartet, dass ich Deine Präsenz so vermissen würde. Du warst ja schon länger nicht mehr die Mutter, wo ich wie früher durch Gespräche offensichtlich Verbindung und Halt finden konnte.

Und doch, scheinbar war Dein einfaches Dasein ein wichtiger unsichtbarer Fixpunkt für mich in dieser Welt. So wie alle Mütter irgendwie immer auf ihre Kinder in der Welt auf ihre Art und Weise schauen und sie begleiten. Der große Seelenvertrag den Eltern und Kinder eingehen ist jetzt für mich erfüllt und ich bin und Du bist frei. Aber auch der letzte „Welpenschutz“ ist jetzt vorbei. Ich werde nochmal er-wachsen und darf die unerwartet große Vertrauens-Lücke ins Leben selber schließen.

Trauer ist das unübersehbare Zeichen dafür, dass Du den, von dem Du hast Abschied nehmen müssen, geliebt hast. Vielleicht mit einer unvollkommenen Liebe, vielleicht war auch Abhängigkeit dabei; wer will das Ineinander entwirren?
Antje Sabine Naegeli

Alles Gute Mama in den anderen Welten. Ich werde Dich heute bei einem Meerspaziergang ehren und an Dich denken. Und vielleicht verbinden wir uns mit den Wellen auf ganz andere Art und Weise an diesem besonderen Tag als 94 Jahre vorher. Ich atme ein und aus.

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Bettina Sahling
Bettina Sahling

Bettina Sahling ist die Gründerin und Hauptakteurin hinter dem Online-Magazin newslichter.de, das sich seit seiner Gründung im Jahr 2009 der Verbreitung positiver Nachrichten widmet. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, täglich inspirierende Geschichten und gute Nachrichten zu teilen, um den Lesern Hoffnung und positive Impulse zu geben.

11 Kommentare

  1. Liebe Bettina!
    Wie gut ich dich verstehe …. Danke, dass du in Worte schmiegst, was auch ich fühle.
    Meine Mutter hat vor sieben Monaten ihre letzte Reise angetreten und noch heute schaue ich manchmal aufs Telefon: „Hat Mama angerufen und eine Nachricht hinterlassen?“
    Und oft denke ich: „Das würde ich Mama jetzt erzählen, zeigen, mit ihr teilen …“, so wie ich es bis kurz vor ihrer Heimreise so gern getan habe.

    Eine Freundin hat den Tod ihrer Mutter einmal mit „Nun ist die Nabelschnur endgültig durchtrennt.“ beschrieben.
    Ja, das ist wohl so. Die Verbindung bleibt aber auf wunderbare Weise bestehen. Und ich wünsche allen Kindern, dass sie diese so genießen können, wie ich es tue.

    Ganz besondere Herzensgrüße heute zu dir, liebe Bettina!
    Imke

  2. Liebe Bettina – einfach danke für Dein Worte finden. Du sprichst mir aus dem Herzen! Einen verbindenden Meerspaziergang Dir und Deiner Mama.
    Christine

  3. Unsere Mutter starb 20mal vor Ihrem Ende, wir holten den Pastor, waren still und betroffen, dann erwachte sie und verlangte Suppe…eine zärtliche wundervolle Mutter, die uns wohl ihren Tod beibringen wollte…liebe Bettina, ich wünsche Dir ganz viel Liebe für die Erinnerungen an Deine Mutter…danke fürs teilen…herzliches Trauern…

  4. Mir bleibt als Erinnerung an meine Mutter ein Fotoalbum und das Foto des frisch aufgehäuften, mit Lilien bedeckten Grabes meiner Mutter und ich stehe davor – als Zweijährige. Meine Dankbarkeit besteht darin, dass sie mir das Leben und zwei Jahre ihrer Lebenszeit geschenkt hat.
    Der Verlust hat sehr lange Zeit tiefe Spuren in mir spürbar werden lassen. Ein bewusster Abschied ist in dem Alter nicht möglich. Ich habe es als Erwachsene nachgeholt…

    • Liebe Anne, wie sehr mich deine Geschichte berührt – dank dir für dein Teilen! Es lässt mich meine Trauer um meine vor 25 Jahren „aus heiterem Himmel“ gestorbene Mutter in Balance bringen mit all dem, was ich hatte. All die gemeinsame Zeit mit Wohl und Wehe. All das, was sich erfüllte. Und auch das, das unerfüllt bliebt. Das große Geschenk immer: ins Leben geboren worden zu sein durch sie. Dank dir von Herzen, liebe Anne! Auch für das Geschenk, deine Größe spüren zu dürfen in deinen Erzählzeilen deines Weges und deines Wachstumsprozesses. Für mich so kostbar. Ich trauere grade sehr. Und begreife, dass es eine Tiefe meiner Trauer um meine Mutter gibt, deren Zeit erst jetzt sich erfüllt. Wundersam und so menschlich, unsere große Sehnsucht nach grenzensloser, alles behütender Mutterliebe! Herzgrüße zu dir, Miriam

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