Gila Antara: Eine Frau geht ihren Weg
Eine Frau geht ihren Weg. Findet sich und lässt sich finden. Gila Antara folgt im wahrsten Sinne des Wortes ihrer Seele. Schreibt Worte und Melodien, die ihre tiefe Sehnsucht und Wahrheit ihrers Innersten ausdrücken. Inzwischen hat sie über 20 CD´s produziert und auf vielen „Singen-tönen-sein“ Workshops viele Menschen inspiriert, ihren eigenen Ton zu singen und zu leben. Dafür gab sie vor 20 Jahren ihre Anstellung als Lehrerin in Hamburg auf, tourte durch Deutschland und baut ein Haus auf der Isle auf Wight um, das sich inzwischen zu einem Ort der Begegnung entwickelt hat. Dort lernte auch ich Gila bei einer Visionssuche 2004 kennen.
Seitdem sind ihre bewegenden Lieder und ihre einprägsame Stimme oft Herzensöffner in meinen Seminaren. Ihr geht es darum Vertrauen und Liebe zu leben und sie der Erde zurückzugeben, die uns so liebevoll und geduldig in ihren Armen hält. Sie ist ein Bild dafür, dass es möglich ist, sich auch in der schwersten Stunde unseren Seins zu erheben und zu gehen. Sie wird nicht müde wieder und wieder aufzubrechen. Mit einer unbändigen inneren Kraft, Beharrlichkeit und Hingabe “ im Meer endloser Möglichkeiten, alles oder nichts gestalten“ wie sie auf ihrer neuen CD „Frau im Wind“ singt. Aber lest nachfolgend, was sie selbst dazu schreibt.
Gila Antara zur Frau im Wind
Die Frau im Wind ist für mich ein Ausdruck vielfältiger persönlicher Auseinandersetzungen und Begegnungen des letzten Jahres. Der Titel entspricht der gleichnamigen geschnitzten Figur von Ernst Barlach, die mir von Günter Katt als eine von ihm nachempfundene und selbst geschnitzte Arbeit geschenkt wurde, und die mir seitdem sehr nah war und ist. Gleichbedeutend damit ist mir ein kleiner gerahmter Textausschnitt aus einem Lied von der Sängerin Rhiannon sehr bedeutsam: „Grateful tears at the Land’s end, I am standing to feel the wind, standing where the tides and sky meet and mother me Home“ (Dankbare Tränen am Landes Ende, ich beuge mich um den Wind zu fühlen, ich stehe da wo sich Gezeiten und Himmel begegnen und „be-muttere“ meinenWeg nach Hause).
In gewisser Weise bin ich ja tatsächlich auch hier, wo ich lebe, am Land’s end angekommen, an diesem Ort, wo ich nun schon seit 12 Jahren lebe, hoch oben auf den Klippen, mit weitem Blick auf das Meer, dem Wind und allen Elementen ausgesetzt, die da kommen wollen. Mein Haus ist auf unsicherem Boden gebaut, die Erde bewegt sich hier, sie wandelt sich vor meinen Augen in jedem Augenblick und bringt immer neue Formen einer faszinierenden und irgendwie alten Landschaft hervor. Wo besser würde ich hinpassen mit meinen Liedern, die von der Unsicherheit, dem Wandel, der Erde und dem Fühlen handeln, und was für ein Geschenk ist dieser Ort auch für Menschen, die hierherkommen, wenn sie der Landschaft ihrer Seele wieder näherkommen wollen?
Schon damals, als ich hier einzog, stand ich und schaute auf das Meer, spürte die Magie, die in der Begegnung der unberechenbaren MeeresTiefen mit den hellen, klaren HimmelsWeiten liegt, ahnte die Kraft, die Freude, die Lebendigkeit der Delphine, die beides zu verbinden wissen: tiefes Eintauchen in die Gefühle und hohes daraus Emporwachsen in den Himmel des höheren Bewusstseins! Ja, ich habe mich oft als Frau im Wind gefühlt, als eine, die sich den Stürmen aussetzt, komme was da wolle, bereit jederzeit meinen Standort zu verlassen, wenn der Ruf meiner Seele es verlangt und ihr Wind mich an neue Orte in mir wehen will, kämpferisch bereit, den Herausforderungen zu begegnen und die Aufgaben zu meistern, die da warten. Das Kämpferische in mir hat gut getan, eine zeitlang war es überaus wichtig für mich, stark zu bleiben, um dem Weg folgen zu können, den meine innere Stimme mir so klar vorgab. Denn in all der SeelenStärke, die mir eigen ist, wohnt so viel irdische Unsicherheit in mir, so viel in-Frage-Stellen: bin ich wirklich, darf ich wirklich???
2 Seelen wohnen – ach -in meiner Brust, und dankbar bin ich, in der Musik einen Ausdruck dafür finden und eine Brücke bauen zu dürfen zwischen diesen Welten, indem ich meine Lieder so schreibe wie ich es tue: immer neu auf der Suche – wie geht das, inmitten allem herausfordernden ErdenSeins, den Weg der Seele zu gehen, den Glauben an die eigene Kraft zu stärken und den Glauben an eine göttliche, größere und auch mütterliche Kraft, die mich trägt und nährt, zu aktivieren?
Viele innere Begegnungen des letzten Jahres haben mich jedoch an Orte jenseits dieser mir eigenen Stärke geführt. Es schien an der Zeit zu sein, den traumatisierten Anteilen meiner Seele deutlicher zu begegnen, sie kennenzulernen, wie sie hinter der Kraft darauf warten, endlich auch gesehen zu sein, sein zu dürfen, wahrgenommen zu werden und mit hineingenommen zu sein in die Liebe. Und auch in den oft sehr intensiven Seminaren hier an unserem Platz auf der Isle of Wight war das Thema der traumatisierten Seele in diesem Jahr stärker denn je. Und mir schien als wenn diese Begegnungen mit den alten, festen, verhärteten Strukturen in uns eine große Kraft freilegten, die es fast leicht und
vor allem aber möglich machte, das So-lange-nicht-Gefühlte auszuhalten, das Unmögliche zu wagen und den nächsten Schritt zu tun, der ansteht……..eine Kraft, die ich als magisch empfand und als nicht von mir, nicht von uns, sondern durch mich und durch uns.
Sommer 1992 :Bildungsurlaub in der Natur,verschiedene Seminare in Zelten. Ich hatte Afrikanisch Tanz „gebucht „,nebenan hörte ich dich singen. Sofort kaufte ich mir eine CD „Fly like an Eagle „.Ergebnis dieser Tage :mit meiner Tochter reiste ich für drei Monate nach Indien. Schon lange her! Danke dir. ..