Heilkräuter: Rapunzel – ein Vitamincocktail

Viele kennen das Märchen Rapunzel von den Brüdern Grimm aus ihrer Kindheit.’Rapunzel, lass Dein Haar herunter‘, heißt es in der Geschichte. Wie kam Rapunzel überhaupt zu seinem Namen? Die Mutter von Rapunzel hatte in ihrer Schwangerschaft einen Heißhunger auf Rapunzeln, wie der Acker- oder Feldsalat auch genannt wird. Ihr Mann konnte sich ihr nicht widersetzen und stahl den begehrten Salat aus dem Garten der Zauberin Gothel: der Mann wurde jedoch von ihr ertappt. Als Strafe musste er ihr sein Kind versprechen. Das Mädchen wurde unmittelbar nach der Geburt von der Zauberin geholt. Sie gab ihr den Namen Rapunzel!

Wichtig ist die Aussage, dass die Mutter nicht von den Rapunzeln lassen konnte. Das ist nicht verwunderlich. Schwangere fühlen meist sehr genau, was für das kommende Kind wichtig ist. Und der Feldsalat ist reich an Vitaminen und Mineralstoffen: er hat einen fast doppelt so hohen Vitamin-C-Gehalt als der Kopfsalat und fördert somit die Bildung von Abwehrkräften gegen Infektionen. Auch Vitamin B6, E und Provitamin A – auch als Beta-Carotin bekannt – sowie Eisen sind wichtige Bestandteile dieses Salates.

Nach der Petersilie hat Feldsalat den zweithöchsten Eisengehalt unter den Gemüsesorten und spendet zudem Folsäure, Kalium Calcium, Magnesium, Phosphor, Kupfer, Zink und Jod. Also ein wahrer Vitamin-Cocktail, ein absolutes Muss für einen gesunden Körper und ideal für die Unterstützung der Mutter und des ungeborenen Kindes in der Schwangerschaft.

Sowohl die Wurzeln als auch die Blätter enthalten ätherisches Baldrianöl, welches beruhigend auf den Magen wirkt und eine schlaffördernde Wirkung hat. Dies ist kein Zufall, denn sowohl der Baldrian als auch der Feldsalat gehören der gleichen Familie an, den Geißblattgewächsen. In früheren Zeiten schrieb man dem Feldsalat die Aufgabe zu, vor dem ‚bösen Winterdämon‘, dem ‚bösen Scharbock‘ zu schützen. Scharbock ist ein anderes Wort für Skorbut, eine Vitamin-C-Mangelerkrankung. Schon seinerzeit war seine Wirksamkeit und Vitaminkraft gerade im Winter geschätzt und begehrt.

Die Namensvielfalt für den Feldsalat ist erstaunlich: Ackersalat (in Schwaben), Mäuseöhrchensalat (Eifel, Hunsrück, Saarland, Luxemburg), Nüsschen (Waldecker Land, Nordhessen), Nüsslisalat oder Nüssler (Schweiz), Rapunzel(salat) (Thüringen, Sachsen), Rawunze (Mittelhessen) und Rawinzchen (Schlotheim, Thüringen), Schafsmäuler bzw. Schoofsmeiala (Franken), Sonnenwirbel bzw. Sunnewirbeli, Sonnewirbele (Baden), Vogelsalat (Südtirol), Vogerlsalat (Österreich), Wingertsalat (Pfalz).

In seiner Kulturform wird Feldsalat als Blattsalat gegessen. Er ist stark aromatisch und einige Varietäten erinnern im Geschmack an Haselnuss. Dieser ‚König der Salate‘, wie er auch genannt wird, wächst in wilder oder kultivierter Form in den Wintermonaten, denn er übersteht Temperaturen bis minus 15 Grad Celsius. Obwohl der Feldsalat erst im 20. Jahrhundert in Europa als Kulturpflanze gezogen wurde, finden sich Funde welche darauf hindeuten, dass er bereits in der Jungsteinzeit und Bronzezeit angebaut wurde.Beliebt war dieser an Weg- und Feldrändern wachsende krautige Begleiter jedoch nicht immer, denn zum Ärger der Bauern machte sich dieser auch gerne auf Getreideackern breit.Heute ist er von keinem Markt mehr wegzudenken. Und viele Menschen freuen sich an dieser wohlschmeckenden Salatpflanze während den Wintermonaten.

Zur Person:

Birgit Straka ist ausgebildete Kinesiologin und beschäftigt sich mit großer Begeisterung mit Wildkräutern und deren Einfluss auf Körper und Seele. Wie wirkungsstark und doch zugleich auch sanft Heilung durch Pflanzen am Menschen und Tier wirken können, hat sie sehr oft miterleben können. Dass eine Pflanze immer wieder neue Fassetten ihrer Heilkraft zeigt verwundert nicht, denn auch wie wir Menschen entwickeln sich Pflanzen weiter bzw. sprechen den Aspekt in uns an, welcher einen Impuls und Unterstützung zur Gesundung braucht. Birgit Straka gibt deshalb ihre Erfahrung und Liebe zu den Wildkräutern mit großem Engagement und Freude weiter. Weitere Informationen finden Sie unter der Website www.birgit-straka.de.

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