Achtsamkeits-App 7Mind
Von Conny Dollbaum. Mit einer App Achtsamkeit üben, dafür gibt es inzwischen mehrer Angebote. Recht neu auf dem Markt, wissenschaftlich gut begleitet und ansprechend gemacht ist 7Mind, die kostenlose App für ein tägliches Meditationstraining auf Grundlage der Achtsamkeitsmeditation. Nutzer können einen Kurs laden oder einzelne Meditationen mit individueller Dauer oder solche zu Themen wie Stress, Schlaf oder Warten. Die Stimme des Anleiters ist angenehm, die Sprache ebenso wie das Layout professionell und angemessen.
Außerdem wird das tief im Gehirn sitzende Belohnungssystem durch ein ausgefeiltes Zählsystem angeworfen: Wer regelmäßg meditiert, bekommt sozusagen virtuelle Achtsamkeitsschleifen umgehängt und kann sich stolz das eigene Profil ansehen. Kleiner Nachteil: Ein Tag ohne Meditation bedeutet:“Gehe zurück zum Anfang“. Die schöne Ausdauerschleife muss leider zurückgegeben werden und die Kandidatin von vorn beginnen. Dies gilt zum Glück nicht für die Wiederholungen, so dass der Frust über verlorene Auszeichnungen nicht ganz so groß ist.
Ein kleines Manko: An einigen Stellen suggeriert der Sprecher Fortschritte, z.B. bezogen auf die Erfahrung innerer Ruhe oder Stille, die keinesfalls die Regel sind. Hier könnte immer mal wieder der Hinweis eingestreut werden, dass der Betreffende vielleicht dieses oder jenes erlebt, dass es aber genauso ganz anders sein kann und dass daran nichts falsch ist.
Die kostenlose 7Mind-App gibt es hier. 7Mind ist das Projekt einer Gruppe von Studenten der Universität Witten/Herdecke sowie des Meditationstrainers Paul J. Kohtes, die nach einjähriger Vorbereitungszeit 2015 ihre Anwendung im deutschen App Store platziert haben.
Infos zu anderen Entspannungs-Apps hier
Hintergrund: Die Wissenschaft der Hirnforschung ist in den letzten Jahren in ganzheitlich orientierten Kreisen unter anderem dadurch berühmt geworden, dass sie wissenschaftlich exakt und messbar zeigen konnte: Meditieren verändert das Gehirn. Und das bedeutet: meditieren hilft.
Regelmäßig meditierende Menschen auf der ganzen Welt wissen das schon seit einigen tausend Jahren – aber nun kann es endlich mit einem Apparat, genauer: mittels einer funktionellen Magnetresonanztomographie, gemessen werden. Und das hilft auch!
Ein Problem hat die Neurobiologie noch nicht gelöst: Wie bekomme ich es hin, daran zu denken, dass ich meditieren will? Wie gelingt es mir, Achtsamkeit wirklich in den Alltag zu integrieren?
Manche haben dazu Erinnerungspostkarten am Spiegel hängen oder Schmeichelsteine in der Tasche, zu Zeiten der Stofftaschentücher wurden diese geknotet und als Erinnerungshilfen benutzt. Moderne Menschen haben ein Smartphone in der Tasche und können sich von verschiedenen Apps erinnern lassen, dass JETZT gerade Zeit ist, innezuhalten. Und jetzt gibt es halt auch Apps.
Die Autorin: Conny Dollbaum hat Heilnetze ins Leben gerufen: Das sind regionale Internetportale mit Adressen für alternative TherapeutInnen, ganzheitliche Beratung und/ oder Informationen aus dem Bereich Ganzheitliche Gesundheit. Sie bilden innerhalb der Region kollegiale Netzwerke mit regelmäßig stattfindenden Austauschtreffen für alle Beteiligten. Die aktuell bestehenden fünf regionalen Portale sind werbefrei, die mehrfach wöchentlich erscheinenden Artikel in den Good-News beschäftigen sich mit Mut machenden Nachrichten vornehmlich aus den Bereichen Gesundheit und Ökologie.
Ist es nicht erschreckend, dass man jetzt zum Meditieren auch schon ein Smartphone braucht? Sollte nicht eher der Weg von der Smartphone-Sucht weggehen?
Für mich ist ein Schritt zu sinnvollen und achtsamen Nutzung des samrtphones, nicht die technik ist schlecht, sondern nur das, was wir damit machen