Heilung: Plötzlicher Kontaktabruch

Mohnblume1SabineHermKennst du plötzlichen oder langsamen Rückzug von einem geliebten Menschen in deinem Leben? Ein Partner, eine Partnerin – die auf einmal sich nicht mehr meldet, jemand, der plötzlich seine Liebe für dich nicht mehr fühlt und in dir fühlt es sich an, als würdest du den Boden unter deinen Füßen verlieren. Oder du bist so wütend, so verletzt über das Verhalten deines Partners, das du dich selbst zurückziehst und vielleicht sogar den Kontakt ganz abbrichst. Und das ganze Elend bricht über einen herein:

• wieder allein

• was habe ich falsch gemacht

• warum liebt er/sie mich nicht?

• weshalb ist es nur so schwierig?

• warum kann ich nicht in einer glücklichen, verbindlichen Partnerschaft leben?

Meist haben die Kundinnen und Kunden, die zu mir mit diesen Themen kommen, schon mehrfach ähnliche Erlebnisse mit Rückzug und Trennungen gehabt, jedes Mal wieder so schmerzhaft und an triggernd, das sie sich tagelang einfach nur entsetzlich fühlen. Ohnmacht, Hilflosigkeit, tiefes Fallen, unglaubliche Wut, Scham, Starre, Verzweiflung, Verwirrung und Rachegedanken könnten dem folgen. Auch – warum leben ich überhaupt – wenn mich eh niemand liebt?

Wir Menschen ,wir alle, wir brauchen Kontakt, wir brauchen Liebe und wir brauchen immer mal wieder Nähe, Geborgenheit und ein echtes Ankommen können.

Ich selbst habe auch die verzweifelte Sehnsucht nach Liebe, nach Beziehung, nach einem Ankommen und die Sehnsucht, das doch nun endlich alles gut wird, jahrelang in mir getragen.

„Endlich Ankommen und endlich geliebt werden“
kann natürlich nur mit DIR SELBST beginnen. In den allermeisten Fällen hat das „verlassen-sein“, der „Kontakt-Abbruch“, die totale „Hilflosigkeit und Abhängigkeit“ schon VOR der Trennung IN DIR stattgefunden. Du hast es nur noch nicht gemerkt, gefühlt und realisiert. Oder du weißt vielleicht schon, wie sehr du dich alleine und ungebunden fühlst und hoffst mit aller Kraft, eine glückliche Liebesbeziehung würde dies nun endlich ändern.

Leider kann kein liebender Mann der Welt, keine noch so liebende Frau der Welt, diese Trennung in dir, das „Fehlende“ in dir heilen, erlösen und wegmachen.

Geht nicht.

Hab es selbst oft probiert ;-)… und inzwischen verstanden und gefühlt, warum es nicht möglich ist. UND ich weiß nun, wie es sich anders anfühlt ♥.

Damit du das auch verstehen kannst, möchte ich dich gern einladen, falls du an einer echten und dauerhaften Änderung in dir und in deinem Liebesleben interessiert bist, mir ein Stückchen hier in meinem Artikel für dich, zu folgen.

Fangen wir zu Kriegszeiten (2.Weltkrieg in Deutschland) an:
die Frauen, die während, kurz davor und kurz danach, ihre Kinder geboren haben – hatten extrem schwere Zeiten. Es gab Hunger, es gab Gewalt und es gab rundum Ängste. Es gab immense Verluste ihrer Männer und Söhne und es gab reihenweise sexuelle und gewalttätige Übergriffen an Frauen, an Kindern und auch unter den Soldaten. Viele Mütter erzählen, das sie während (!!) der Schwangerschaft oder mit ganz kleinen Kinder oft in den Luftschutzkeller gingen, bei Bombenangriffen. Das sie sich verstecken mussten, oft auf erbärmlichste Art und Weise, wenn Soldaten, von denen Gewalt drohte, durch die Dörfer und Städte zogen.

Ich glaube, es ist für meine Generation und unsere Kinder, fast gar nicht nachvollziehbar, wie schrecklich und wie traumatisch das für unsere Eltern und Großeltern wirklich war.

Ein Baby, was in diesen Zeiten aufwächst – erlebt eine Mutter in permanenter NOT.

Wie soll eine Mutter sich in dieser Zeit entspannen, sicher fühlen, Liebe fühlen und ein Kind schützen, wenn sie selbst Todesangst und Verzweiflung fühlt?

Das Kind nimmt sozusagen – symbiotisch die Gefühle der Mutter auf – weil es BINDUNG braucht, um zu überleben. Wir wissen heute, aus vielen Forschungen und der Traumaarbeit: wenn die Bindung nicht über gesunde Resonanz, Fürsorge und Freundlichkeit stattfinden kann, dann binden und verschmelzen wir eben mit dem, was wir kriegen können. Und das sind die Trauma Gefühle unserer Mütter und Großmütter.

Das ist dann keine Weitergabe von „Mustern“…sondern dies sind echte, schmerzhafte und verwirrende „Bindungstraumata“…

Da ich ja jede Woche mehrere Aufstellungen mit dem Anliegen persönlich und stellvertretend begleite, habe ich immer mal wieder ansatzweise das fühlen können, was die Frauen damals erleiden mussten, verdrängt haben und was aber immer noch (im Aufstellungsfeld und oft eben auch in uns Kindern und Enkelkinder!) fühlbar ist.

In den Aufstellungen zeigen sich dann die eigene, verdrängte Anteile zum Beispiel so:

– ich fühle mich total unverbunden in einer Kugel, kann zwar in die Nähe der Mutter, aber habe keinen echten Kontakt – und sie auch nicht, da ist eine tiefe Traurigkeit

– ich bin wie hinter einer Mauer, geschützt, fühle gar nichts, manchmal kommt da Angst

– ich fühle mich wie in einem Ei, da ist eine Schale, eine Wand, ich bin emotionslos und kann keine klare Richtung finden, schwebe wie im All

…das sind nur ein paar Beispiele…wie es sich anfühlen könnte, an den Folgen von einem Bindungstraumata zu leiden – und selbst, schon von ganz früh, gespalten zu sein.

Wir können dies nicht einfach nur verstehen und zurückgeben…ohne das wir lernen:

IN BINDUNG mit uns SELBST zu kommen.

Und diesen so notwendigen, so heilsamen Kontakt, von unserem verständnisvollen und einfühlsamen Ich-Anteil heraus, verändert dann endlich, endlich das ganze Beziehungsleid und Drama, weil wir in uns selbst Ankommen können. Weil wir uns dann auf einmal in uns selbst zu Hause, geborgen und in Kontakt fühlen. Das ist dann warm, liebevoll, klar, kraftvoll, nährend und diese Liste lässt sich hier noch mehr erweitern!

Dazu brauchst du allerdings, gegeben falls mit kompetenter Unterstützung, Schritt für Schritt den Mut und den Kontakt, deine abgespaltenen Erinnerungen und Trauma-Ich-Anteile zu verstehen und zu fühlen.

Da ich diesen Prozess nun mehrfach selbst durchlebt und durchschritten haben, regelmäßig ganz wundervolle, mutige Frauen und Männer dabei begleite, kann ich dir von ganzen Herzen Mut machen: das ist wirklich machbar und es lohnt sich!

Heute, als Erwachsene, sind wir in der Lage, all diese Gefühle, die UNS FEHLEN, die zu uns gehören – zu verstehen und zu integrieren.

In gesunden Beziehungen
ist es auch möglich, sich zu trennen, wenn wir uns nicht mehr von ganzen Herzen lieben und miteinander weiter entwickeln oder leben möchten. In einer gesunden Beziehungen ist für keinen der Beteiligten lebensbedrohlich, alleine zu sein und zu leben. Jeder hat dann in sich selbst Halt, Freude und auch noch andere Freunde, die dem Leben Sinn und Freude geben.

Wir können Ganz Werden indem wir aus Symbiosen, die uns schaden herausfinden und gesunde, reale und nähren Kontakte – in uns – und in unseren Beziehungen lernen.

Bei weiteren Fragen bin ich gern da!

Herzlichst, Sabine

sabineZur Person: Sabine Herm begleitet Frauen, Männer und Kinder “vom Trauma zur Liebe”. Sie schreibt und spricht aus eigenen Erfahrungen über die Ursache von Bindung, Trauma und Liebe. Mit unserem Anliegen können wir selbst machbare Auswege aus Opfer- und Täterspaltungen, aus Angst und Ohnmacht, für uns finden lernen. Eigene Kraft, Liebe und gesunde Beziehungen werden so möglich. Texte, Interviews und persönliche Beratung auf: www.ganz-frau-sein.de und www.facebook.com/sabineherm

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2 Kommentare zu “Heilung: Plötzlicher Kontaktabruch
  1. Silvia Lekschas sagt:

    Liebe Sabine, durch Zufall bin ich auf Deinen Artikel gestoßen und finde in ihm das „Geheimnis“ meiner Schwere und des Fremdseins in mir, für das ich bisher keine genaue Erklärung hatte. Mit Deinen Worten ist es für mich, als hätte sich der Schleier des Verstehens gelüftet, das macht mich plötzlich leichter und gibt mir Hoffnung, doch noch zu dem zu finden, was mich ausmacht/ wer ich im GanzSein bin- ich danke Dir ganz herz-lich dafür- viele Grüße Silvia

    • Sabine Herm sagt:

      Liebe Silvia,
      vielen lieben Dank für dein Erzählen und dein Feedback, das freut mich sehr.

      Ja, ich kann dir nur Mut machen – trau dich, dir selbst näher zu kommen :-)!

      alles Liebe für dich,
      Sabine

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