Die Glatte Minze (Pfefferminze) – und Ihr Hydrolat

Pfefferminze in Aditi Foto: Evelin Rosenfeld

Nachdem ich vergangene Woche ausführlich über die Minzen als Gruppe von Heilkräutern schrieb, die Gemeinsamkeiten herausarbeitete und die Besonderheiten der Wasserminze, widme ich heute der zweiten von drei Sorten in den Permakulturgärten von Wild Natural Spirit: Der Glatten Minze, besser bekannt als „Pfefferminze“.

Aus einer Kreuzung der Wasserminze (Mentha aquatica) mit der Grünen Minze (Mentha spicata) ging 1696 in einem Arzneigarten in England die Hybride Pfefferminze (Mentha × piperita) hervor, die einen angenehmeren Duft und Geschmack hat als ihre Eltern. Von anderen Minzen unterscheidet sich die Pfefferminze vor allem durch den hohen Menthol– und Cineolgehalt und niedrigen Carvongehalt bzw. durch den schärferen Geschmack (daher der Name „Pfefferminze“).

Die Minze mit dem bläulichen Stängel und den dunkelgrünen, leicht haarigen Blättern kam erst in diesem Sommer in die WNS-Gärten: Als gakelige 6 Stecklinge hatten sie auf dem vorbereiteten Beet im Minzegarten reichlich Platz. Ich war ein bißchen skeptisch, ob die „paar Stängel“ anwachsen und sich ebensogut vermehren würden, wie die Wasserminze. Die Pflanze ist in Gestalt, Farbe und Geruch feiner, ätherischer als dir kräftigen Wildminzen, trägt einen violetten Schimmer in Blatt, Stängel und Blüte und hat sehr differenzierte, schlanke und glatte Blätter.

… vier Monate später – ich hatte nicht viel Zeit für die Hege dieser Neuankömmlinge gehabt während der Ernte – standen wir an dem vollständig bewachsenen Beet und staunten: Ein bezaubernder, zart-frischer Duft umrahmte hunderte von kräftig aufragenden, blühenden Minzepflanzen bescherte uns im ersten Schnitt fast 14 Kilo Ernte.

Anders, als bei den meisten anderen Heilkräutern in unseren Bio-Gärten, trocknete ich die Pfefferminze vor der Destillation. Durch den Trocknungsprozess lassen sich die Duft- und Wirkstoffe dieser Athletin besser während der Destillation herauslösen.

Und dann kam endlich der Moment, in dem wir die Kolonne unserer großen Kupferdestille mit der Pfefferminze befüllten: Stolze 10 Kilo Trockengewicht und ein herrlich frisch-feiner Duft. Ich hatte im Artikel über die Minzen im Allgemeinen ja bereits geschrieben, daß dieser Familie das Raumgreifende gemeinsam ist.

Atemberaubender Effekt

Doch was geschah, als wir die Metnhat piperita (Pfefferminze)= destillierten: Im wahrsten Sinne atemberauben war der Effekt, der mich beim Einatmen hinab und hinein in all meine Zellen führte, ich spürte meinen Körper, jedes Glied, jede Zelle ganz differenziert und klar.

Das erinnerte mich an den Bodyscan nach dem Yoga: In dem – oft geführt durch mich – die Aufmerksamkeit der Yogis Schritt für Schritt durch den ganze Körper gelenkt wird. Durch diese gezielte Aufmerksamkeit führen wir unserem Körper – Organ für Organ – Energie zu, können erkennen, ob es Störungen oder Ungleichgewichte gibt und diese ad hoc ausräumen.

Diesen „Scan“ löste das Hydrolat der Pfefferminze bei mir aus, als ich destillierte.  Dabei „triggerte“ sie meinen Körper Zelle für Zelle, belebte und aktivierte ihn – während mein Geist sehr klar und ruhig wurden.

Der Effekt dieses Hydrolats geht also weit hinaus über den würzigen Geschmack, das klären der Atemwege und das Schmerzmittel bei Verspannungen : Das Hydrolat der Pfefferminze unterstützt uns dabei, unsere Selbstheilungskräfte zu aktivieren, indem sie uns den Körper in all seinen Schichte und Bereichen verdeutlicht, uns durchdringt und vitalisiert.

Die Tests in der kosmetischen Anwendung waren auch sehr erfreulich: Schwellungen, Verfärbungen, Stauungen verschwanden nach kurzer Anwendung sehr rasch, denn sie reinigt, klärt, entgiftet und entstaut.

Schade eigentlich, daß wir „nur“ diese eine Charge haben und damit die Pfefferminze in diesem Jahr nur als Sonderedition in begrenzter Anzahl anbieten können. Aber ich will ja nicht undankbar sein: Erstaunlich, daß wir sie in diesem Jahr überhaupt schon ernten konnten. Und sicher wird es nächstes Jahr reichlich geben…

Foto: Evelin Rosenfeld

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Seit 2 Jahren baue ich auf einem 3,5 Hektar umfassenden Berg namens „Aditi“ in biozertifizierter Permakultur traditionelle Heilpflanzen an. Ausschließlich per Handarbeit – zusatz- und maschinenfrei – werden diese zu kostbaren Präparaten weiterverarbeitet. Allen voran die Destillate. Sieh Dich gerne um in meinem kleinen Online-Laden www.wild-natural-spirit.org oder komm zu einer der Praxiswochen.

Die Wasserminze – und ihr Hydrolat

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