Der Frühling kommt trotzdem

Foto: Sabrina Gundert

Von Sabrina Gundert. Stecken wir in einer Krise, kommt es uns oft so vor, als gäbe es keinen nächsten Frühling. Als würden wir für immer im tiefsten Winter stecken, nichts geht mehr.

Das Schöne am Jahresrad ist: Es zeigt uns und verdeutlicht uns: der nächste Frühling kommt immer. Auch, wenn ich das Gefühl habe, dass der Winter noch ewig bleiben wird, dass es in meinem Leben nicht weitergeht und ich gefühlt gleich wieder am nächsten Abgrund stehe.

Wissen um das Jahresrad

Das Jahresrad, das alle vier Jahreszeiten mit Frühling, Sommer, Herbst und Winter enthält. Die acht Feste im Jahreskreis – von der Wintersonnenwende, der längsten Nacht des Jahres, über die Frühjahrs-Tag-und-Nachtgleiche, wo Tag und Nacht gleich lang sind, hin zum hellsten Tag des Jahres mit der kürzesten Nacht, der Sommersonnenwende, und wieder über die Herbst-Tag-und-Nachtgleiche zurück zur Wintersonnenwende. Es ist ein Kreis von Werden und Vergehen. Säen, Wachsen und Aufblühen. Verwelken, mich nach innen zurückziehen, sterben. Um dann wieder neu geboren zu werden.

Ich erkenne mich selbst wieder

Im Jahresrad erkenne ich mich selbst und mein Leben wieder: So, wie ich durch äußere Jahreszeiten gehe, gehe ich auch durch innere Jahreszeiten. Im inneren Frühling spüre ich Tatendrang und die Lust, Neues in die Welt zu bringen, Sachen anzupacken und umzusetzen. Im inneren Sommer verströme ich mich, bin kommunikativ, treffe gerne Menschen, genieße und lebe mein Leben. Der innere Herbst lässt mich spüren, dass es an der Zeit ist, Dinge und Menschen, Vertrautes, loszulassen und zu verabschieden. Auch: Dass ich ernten darf. Im inneren Winter dann erlebe ich eine Zeit des Nicht-Wissens: Ich lausche und verweile in der Stille, noch ohne zu wissen, wo und wann der nächste Schritt sein will und wie er aussehen wird.

Das Jahresrad hilft mir zu erkennen: Auch, wenn ich das Gefühl habe, in einem tiefsten Winter zu stehen, der niemals endet – der nächste Frühling kommt trotzdem. Ich kann den Frühling, ich kann die Bewegung des Jahresrades nicht aufhalten. Irgendwann erlebe ich: Es geht weiter. Ich habe den tiefsten Punkt durchschritten. Ich spüre einen Hauch des Neuen, auch, wenn ich es noch nicht greifen oder klar benennen kann.

Vertrauen, Zuversicht und Hoffnung

So vermag uns das Wissen um das Jahresrad Vertrauen, Zuversicht, Halt und Hoffnung schenken: Auch in einem dunkelsten Winter können wir uns erinnern, dass dieser den Weg bereitet für Neues. In den Augenblicken, in denen wir einfach nur nicht-wissen, was sein will und das Gefühl haben, zu sterben, dürfen wir erinnern, dass genau dies die Geburt von etwas Neuem ist. Dass durch den tiefsten Winter der nächste Frühling überhaupt erst möglich wird.

Mir selbst schenkt dieses Erkennen und Erfahren tiefes Vertrauen. Seit ich um das Jahresrad weiß, habe ich keine Angst mehr. Keine Angst mehr, im inneren Winter einfach zu sterben und weg zu sein. Vielmehr habe ich gelernt, mich auf diese Zeit des Nicht-Wissens einzulassen, den Wert einer jeden Krise zu sehen, im Wissen, dass der Frühling automatisch wiederkommt – auch ohne mein Zutun.

Der Frühling kommt ganz sicher

So mögest du dich erinnern, dass egal, wo du gerade in deinem Leben stehst, der nächste Frühling ganz sicherlich kommt. Trotz und mit allem, was gerade in deinem Leben ist.

Ich wünsche dir von Herzen den Mut, deinem Frühling zu trauen und in ihm das umzusetzen, was du im letzten Winter erahnt hast. Möge die Kraft des Neuen und Aufbrechenden dir die Inspiration und Freude hierzu schenken.

Sabrina Gundert unterstützt Frauen an den Schwellen ihres Lebens, Mut zu finden für klare und stimmige Entscheidungen, die sie in ihre Kraft bringen und ihren ureigenen Weg gehen lassen. Am Montag, 22. März 2021 feiert sie das Jahreskreisfest „Frühjahrs-Tag-und-Nachtgleiche“ online zusammen im Frauenkreis. Eine gute Möglichkeit, ganz anzukommen und sich einzulassen auf das, was eine jede in diesem Frühjahr in ihrem Leben säen möchte: https://www.sabrinagundert.de/ritualabend-online-fuer-frauen/

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2 Kommentare zu “Der Frühling kommt trotzdem
  1. Marianne sagt:

    Mir ging es nie besser als in dieser Ruhe und Abgeschiedenheit. Ich Liebe meine Familie, Kinder und Enkel. Ich bin gern alleine und muss nicht verreisen.

  2. Sylvia sagt:

    Liebe Sabrina,
    vielen Dank für diese Zeilen. Es bestätigt mich, weil auch ich es so empfinde und dabei sehr glücklich bin.
    Sylvia

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