Shiatsu Cuisine: Starkmacher Miso Zwiebeln

Foto: Charlotte Sachter

Der Ausblick auf das neue Jahr spannt einen Bogen über die kommenden zwölf Monate. Die Jahreszeiten geben den Rhythmus, in dem wir die Bewegung in das Jahr hinein spüren. Noch ist sie langsam. Ob dieses ‚langsam‘ sich schleppend anfühlt, müde und träge oder vielleicht ruhig, gemächlich und gesammelt unterscheidet die kraftlose von der starken Energie.

Essen ist die tägliche Energiequelle, mit der ich mein Wohlbefinden direkt beeinflusse. Es ist nichts falsch daran, sich müde zu fühlen und manchmal kraftlos zu sein. Bin ich es schon am Morgen, wird es mich in meinen Vorhaben behindern. Nach einer intensiven Arbeit fühlt sich die Müdigkeit wohlig an, zumindest wenn sie erfolgreich war. Sich nach dem Essen müde und schlapp zu fühlen ist ein deutlicher Hinweis darauf, dass dem Essen die passende Energie gefehlt hat.

Jetzt im Winter, vor allem wenn er so nass und windig ist wie dieses Jahr, geben wärmende und kräftig würzige Gerichte wie die Miso-Zwiebeln innere Wärme und Stärke. Starkmacher-Rezepte können dich bis in deine Zellen hinein nähren. Sättigend und leicht zugleich. Und hier kommt schon das Rezept und die besondere Wirkung seiner Zutaten.

MISO-Zwiebeln:

Miso-Zwiebeln lassen sich vielseitig kombinieren, z.B. mit Süßkartoffeln, mit Kartoffelpüree oder Polenta. Für den schnellen Mittagstisch sind sie eine ausgezeichnete Begleitung zu Basmatireis und Kürbis. Das Rezept ist einfach und in ca. 20 Minuten gekocht.

Zubereitung:

  • Rechne pro Person 1 bis 1 ½ Zwiebeln
  • Die Zwiebeln schälen und quer halbieren
  • Sodann in einer Pfanne mit der Schnittseite in Kokosöl auf mittlerer Temperatur braun braten (ca. 3-5 Min.)

Für die Soße in der die Zwiebeln garen:

  • 150 ml heißes Wasser
  • Darin einen geh. TL Miso und etwas (ca. ¼ TL) süßen Senf auflösen
  • Das Ganze zu den Zwiebeln geben und ca. weitere 10 Minuten mit Deckel garen
  • Die Zwiebeln sind ganz durch wenn das Gewebe leicht transparent scheint.

Beilagen:

  • Solange die Zwiebeln garen, den Reis aufsetzen.
  • Soll es Kürbis dazu geben, den Kürbis am besten vor den Zwiebeln aufsetzen, dann kann er auf niedriger Temperatur bis zum Anrichten garen. Hokkaidokürbis schneide ich in Monde (Schnitze) ca. 1 cm dick, schwenke sie kurz in Olivenöl und gare sie in einer Bodendecke Wasser. Wasser immer wieder kontrollieren. Gelbwurz, sehr wenig Salz und einige Orangenzesten geben eine interessante Geschmacksnote zu den Zwiebeln.

Gewinn und Segen für deinen Körper:

Nicht nur kulinarisch ist die Zwiebel in vielen Kulturen etabliert. Bei Husten und Erkältung, gegen Schmerzen und juckende Insektenstiche hilft der scharfen Saft der gelben Zwiebel. Wissenschaftlich wurde sie bestens untersucht. Ihre Schwefelverbindungen können das Blut flüssig halten und damit Bluthochdruck verhindern und koronare Herzerkrankungen lindern. Auch der Cholesterinspiegel wird von der Zwiebel positiv beeinflusst. Fruktane, Mehrfachzucker, sind reichlich in der Zwiebel vorhanden. Sie verhelfen dem Darmmilieu zu einer gesunden Zusammensetzung. Da sie aber als Ballaststoff unverdaulich sind, verursachen diese Fruktane auch Blähungen. Wer eine Fruktose-Empfindlichkeit hat, spürt das besonders und hat mit der roten Zwiebel die bessere Wahl. Diese findet mit ihren vielen Antioxidantien und sekundären Pflanzenstoffen (Flavonoide) hohe Anerkennung in der Krebsvorsorge.

Schon im alten Ägypten wurde die Heilkraft der Zwiebel verehrt, sie wurde mit ihren ringförmigen Schichten zum Symbol des ewigen Lebens. Die Chinesische Medizin stellt ihre stärkende und klärende Wirkung auf den Magen in den Mittelpunkt. Zwiebeln sind scharf, süß und entwickeln im Körper Wärme. Während des Garprozesses tritt der süße Geschmack in den Vordergrund die scharf schmeckenden Schwefelverbindungen treten in den Hintergrund.

In den Miso-Zwiebeln verbinden sich zwei Komponenten, die wärmende Komponente der Zwiebel und die kühlende Fähigkeit des Miso. Zusammen bilden sie ein starkes Team. Beide Zutaten kräftigen und harmonisieren die Mitte. Das heißt, sowohl bei Appetitmangel und Bauchspannung als auch bei leichten Vergiftungserscheinungen, wenn man eine Speise nicht gut vertragen hat, kann dieses Rezept den „verrenkten“ Magen wieder in Ordnung bringen.

Die Erfahrung ist eindeutig, je besser die Verdauung arbeitet, desto feiner und direkter ist die gewonnene Energie. Zu dem „ruhig, gemächlich und gesammelt“ trägt das Miso sein wesentliches bei, es kann der inneren Unruhe und sogar einer Reizblase kühlende Linderung verschaffen. Also ein Gericht, das jederzeit seinen Einsatz findet, besonders aber jetzt, im Januar, wo durch die Festtage ein zu viel an Essen auf ein zu wenig an Bewegung treffen kann.

In diesem Sinne einen Guten Appetit mit den würzigen Miso-Zwiebeln!

wünscht Charlotte aus ihrer Shiatsu CUISINE

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Charlotte Sachter

Zur Person: Charlotte Sachter ist Heilpraktikerin mit Schwerpunkt TCM. In ihrer Praxis berät sie Menschen zu ihrer Ernährung, zu Unverträglichkeiten und zu Müdigkeit. Sie ist Ausbilderin für TCM-Ernährungslehre für die AGTCM (Arbeitsgemeinschaft für Traditionelle Chinesische Medizin) und Dozentin in der Shiatsu-Ausbildung. Als leidenschaftliche Köchin entwickelt sie alltagstaugliche und wohlschmeckende Rezepte mit Tiefenwirkung. Mehr ist auf ihrer Website zu finden. Hier geht es direkt zur Newsletter-Anmeldung. Dort berichtet sie ca. einmal im Monat aus ihrer Shiatsu-CUISINE mit Rezepten und Tipps für den Alltag.

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