KI und du

Gerd Altmann auf Pixabay

Gibt es endlich den Computer, der mich versteht? Dem ich mitteilen kann, welche Aufgabe er für mich lösen soll und der dann im energetisch-virtuellen Handumdrehen meine Probleme verschwinden lässt und das Leben für mich vereinfacht?

Dabei ist die Kommunikation mit den trainierten Automaten alles andere als trivial (siehe Beitrag „Künstliche Intelligenz und so“). Bei den newslichtern beschäftigen wir uns auch mit diesem Phänomen – haben wir bald „Ganzjahres-Workation“ und beauftragen „Kollege KI“ ab und an mit ein paar schlauen Fragen für neue Beiträge oder machen ChatGPT & Co unsere Arbeit obsolet?

Das Frage-Antwort-Spiel bei einem Sprachmodell wie ChatGPT funktioniert nur dann gut, wenn die Formulierung der Anforderung präzise genug ist und ist dieser Schritt geschafft, ist die Antwort möglicherweise dennoch falsch oder veraltet. Natürlich kann die KI über die Wichtigkeit von guten Nachrichten philosophieren, doch inhaltlich ist das ganz sicher nicht das, was wir darunter verstehen:

„Gute Nachrichten sind wie ein Sonnenstrahl an einem regnerischen Tag – sie bringen Hoffnung, zaubern uns ein Lächeln ins Gesicht und erinnern uns daran, dass positive Veränderungen möglich sind. Sie sind wie eine sprudelnde Limonade für unsere Seele, die uns motiviert, uns für das Gemeinwohl einzusetzen und unsere kreativen Lösungen sprudeln zu lassen.“
– ChatGPT

Die newslichter beschäftigen sich zwangsläufig mit der rasend schnellen Entwicklung von künstlichen Intelligenzen. Informationen, die sich im Bereich der Nachrichten oder der Sprache bewegen, können gute Nachrichten enthalten, über die es sich zu berichten lohnt. Aber KI? Es erscheint wenig Sinn zu machen, einerseits KI-gestützte Optimierungen zu Energiesparmaßnahmen zu feiern, wenn andererseits die dafür notwendige geballte Rechenpower so viel Energie verbraucht, wie ein ganzer Stadtteil.

Gute Nachrichten sind nicht nur geeignet, anhand von Zahlen Erfolge zu feiern, dieses System umgibt uns in fast allen Bereichen der Arbeitswelt. Gute Nachrichten inspirieren, machen Lächeln, können sprachlich delektieren oder einen auch wieder ins Tun bringen.

Die positiven Aspekte fasst ChatGPT in fünf Punkten zusammen: Hoffnung und Motivation, emotionales Wohlbefinden, Perspektivenwechsel, Gemeinschaftsgefühl und Inspiration und Innovation. Doch wo bleibt da die „sprudelnde Limonade für die Seele“?

„In der Kommunikation zwischen Menschen geht es darum, miteinander zu reden und Emotionen auszutauschen, während die Kommunikation zwischen Mensch und Maschine darauf abzielt, klare Anweisungen zu geben und Informationen auszutauschen, ohne Emotionen zu berücksichtigen.“
– ChatGPT

Was wären die newslichter ohne spirituelle Aspekte? Lässt sich die Seele mit virtueller Limonade erquicken? Kann sie wirklich mit einer Mensch-Maschine-Kommunikation so gedeihen, wie es möglicherweise der selbst gestellte Auftrag für diese Welt es vorsieht?

Die Kommunikation mit einer intelligenten Software kann durchaus inspirieren. Durch das gigantische Wissen und formidable Formulierungskünste entsteht schnell der Eindruck, „ES“ hinter dem Bildschirm hätte verstanden, worum es geht, liefert Anleitungen zu Meditationen, Yogaübungen, größerer Verstehenstiefe, kann Kraftorte oder Rituale empfehlen oder schnell übersichtliche Zusammenfassungen wesentlicher Bücher liefern. Das verspricht Abkürzungen bei ganzheitlichen Ausbildungen, heiligen Ritualen, synoptischen Youtube-Videos und mehr Zeit, um das nächste Seminar zu planen.

An dieser Stelle beschleicht den Autoren der Gedanke, dass sich eine ganze Generation von Gurus und Meistern, Coaches und Therapeuten, Schamanen und Heilern einem neuen virtuellen Avatar gegenübersieht. Wenn diese KI kongeniale Antworten liefert, erspart das bestimmt teure Sessions, Sitzungen, Beratungen, Powwows, aufwändige Reisen usw. Es scheint, dass dieser Weg noch mehr ins Außen, uns noch weiter von der inneren Erkenntnis fortführe, als manche esoterische Lehre den strapazierten Geist an obsolete Materie bindet.

Wer nie das Tal der Tränen durchlitten hat, wird sich möglicherweise der Hoffnung hingeben, dass ein seelenloser Automat Hilfe und Antworten liefert. Aber kann dieser wirklich den empathischen Austausch mit Gleichgesinnten ersetzen oder den mäeutischen Geleit zur eigenen Erkenntnis durch einen spirituellen Lehrer? Das Innehalten in den wogenden Energien eines Waldes oder in der Natur?

Zumindest hier kann ChatGPT punkten, mit einem selbsterfundenen Zitat:

„Manchmal liegt die tiefste Weisheit und die größte Stärke darin, in sich selbst zu suchen und die Antworten im eigenen Inneren zu finden.“
– ChatGPT

Rolf Ahlborn, seit 2012 der beste Mann für alle Web-Fälle. Er sorgt umsichtig und liebevoll dafür, dass die newslichter trotz aller Updates und Herausforderungen an die Systeme leuchten. Sonst arbeitet er Interessen-vertretend in der Heise Gruppe

newslichter – gelesen von KI

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3 Kommentare zu “KI und du
  1. D. sagt:

    Wir brauchen keine Computer die uns verstehen!
    Es reicht unsere eigene Größe und Liebe zu allem, die Quelle selbst hat Leben
    hervorgebracht aber nicht kaltes, seelenlose Dinge.
    Wenn sich die Menschen nicht endlich darauf besinnen und merken was hier wirklich vor sich geht, werden sie die KI überholen, weil dies von einigen wenigen so gewünscht wird.
    Der Mensch wird nur, wie der Frosch auf der Herdplatte im Topf, langsam an die
    Temperatur gewöhnt. Seid wachsam Menschen, seid wachsam und sagt NEIN!

    • Ich halte nichts von einer Trennung von bösen und guten Mächten – aber ja ermächtige dich selbst und gestalte mit – und Angstbilder (das Gegenteil von Liebe!) sind für mich nicht hilfreich – deswegen habe ich ja die newslichter gegründet 🙂

      • Und dafür sei dir von Herzen gedankt!
        Ich, als ehemalige Panikpatientin,bin auch in diesem Punkt ganz bei dir, denn ich weiß, wie Angstbilder das Denken beeinflussen.
        Und wenn du erst mal in dieser Blase sitzt, verengt sich das Blickfeld.
        Das ist auch bei diesem Thema wenig hilfreich!
        Herzensgrüße
        Imke

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