Zookäfig oder Steppe?

Für meinen treuen vierbeinigen Begleiter bedeutet diese Frage: Box oder weitläufige Weide mit Unterstand. Mit dieser Frage nahm vor 15 Jahren meine Auswilderungsreise aus dem modernen, von Menschen für Tiere und Menschen geschaffenen Zoo rasant an Fahrt auf. Immer schon hatte ich darauf Wert gelegt, mein Pferd an der frischen Luft zu halten, wo es sich selbst und ständig viel bewegen und vor allem auch fressen kann, wann es will. Dementsprechend schwer war und ist es immer noch, einen geeigneten Platz zu finden, wo mein Pferd, so natürlich und artgerecht wie es innerhalb des menschlichen Zoos möglich ist, leben kann.
Damals habe ich begonnen, mein Pferd Stück für Stück in die Freiheit zu entlassen, was einem Kampf gegen meterhohe Konstrukte, jahrzehntelangem eingefahrenen Wissen sowie Unverständnis und Besorgnis anderer Menschen glich.
Ich habe aufgehört zu reiten. Weil ich keinem anderen Wesen mehr meine Lasten und Themen aufbürden will, wo der Rücken des Pferdes doch auch nicht gemacht ist, um schwere Lasten zu tragen.
Ich trage mich selbst. Ich trage mein Leben selbst.
Versteht das jemand? Wenige. Es werden immer mehr.
Je mehr mein Pferd in die Freiheit und damit zurück zur Natur, die es ebenso ist wie ich, ging, desto mehr ging ich mit. Unbewusst. Plötzlich war ich um 10 kg leichter, weil ich zu Fuß ging und mich nicht mehr tragen ließ, weil ich mich entzuckert hatte von all den Mitteln, die mir seit meiner Kindheit eingeflößt worden sind. Meine Kanäle begannen sich rasant noch weiter zu öffnen, weil ich TV und Radio aus meinem Leben geschickt und begonnen hatte, das Leben und mich zu hören. Erwartungen und Vorstellungen wie mein Pferd zu halten und zu füttern sei/wie ich zu leben hatte, purzelten nach und nach von mir ab. Das tun sie immer noch in friedvoll aufrüttelnder Weise.
Freilassen oder einsperren. Kontrolle oder Hingabe.
Das menschliche Ego will kontrollieren. Das Leben, seine Umgebung, seine Mitmenschen, seine Tiere. Mir ist bewusst, dass meine Freiheit mit jener meines Pferdes verbunden ist. Es ist ebenso die Freiheit, die ich meiner Hündin und meinem Partner gebe, meinen Eltern, meinen Kindern, meinen Arbeitskollegen, meinen Mitarbeitern. Halte ich fest, gefangen, in unnatürlichen Strukturen und Umgebungen oder lasse ich voller Liebe die Wahl, eigenständig und eigenverantwortlich zu sein.
Sperre ich ein, zwinge meine Welt auf, breche den Willen und raube die Natur des Gegenübers, werden die tiefen Wunden sichtbar, die im Menschen gespeichert sind und nahtlos von Generation zu Generation weiterfließen.
Lasse ich frei, werden meine eigenen sichtbar. Und ich stehe vor der Wahl, ob ich mich ein weiteres Mal kopflos im Schmerz verliere, der mir meine Energie raubt und Trennung bringt oder ob ich voller Hingabe mit dem Schmerz tanze, um aus dem Kreislauf der Angst, des Opferdaseins, des Hasses und des Zorns auszusteigen und mich mit mir und dem Leben verbinde. Irgendwann kommt ein Punkt in der Zeit Deines irdischen Lebens, an dem es keine Wahl mehr ist. Dann gibt es nur noch die eine Richtung, in die Du als Schöpfer(in) Deines und allen Lebens gehst.
Mein Herz wird ganz weit, wenn ich deine Worte lese und die inneren Bilder sehe, die unmittelbar auftauchen… so schön! 😍 Wunderschön auch deine Webseite, gefüllt mit Wahrhaftigkeit, Freiheit und Lebensfreude… und noch vielem mehr!
Danke von Herzen, liebe Svenja! 🙏💖💫
Liebe Johanna, ein Danke zu dir für deine wahrhaftigen Worte. Es freut mich, dass unser Erleben deine innere Leinwand bunt und lebendig werden hat lassen 🎨✨☺️
Danke fürs Teilen!
Ich kann dich fühlen, mein Weg ist sehr sehr ähnlich.
So schön, Menschen mit ähnlichem Weg zu treffen. Ein Danke für dein Fühlen, liebe Andrea 🦄
Soo berührend! Soo wahr! Soo echt …
Danke, Svenja!
Schön, dass meine Worte dich erreicht haben, liebe Daniela 😊
Liebe Svenja,
Ich freue mich, deine Zeilen zu lesen, da wir uns ja vor Jahren aus den Augen verloren haben.
Nun weiß ich, dass es dir gut geht und dass du deinen Weg gefunden hast und ihn mit der Welt teilst.
Wunderbare Worte, die tief ins Herz eindringen.
Liebe Grüße Sylvia
Oh liebe Sylvia, so schön von dir zu lesen 😊 und danke für deine Zeilen.
Vielleicht auf bald in der Gegend. Es würde mich sehr freuen.
Alles Liebe zu dir,
Svenja
Ach Svenja, was für ein wundervoller Text. Hier und da habe ich gedacht, so manche Zeile könnte von mir sein. Jedenfalls fühle ich vieles auch so wie du – umso schöner, dass auch solch ein Beitrag/Thema einmal seinen Weg zu den newslichtern gefunden hat. <3
Danke.
Alles Liebe, Britta
Liebe Britta, ja es werden immer mehr für die Tiere auch Lebewesen mit Bedürfnissen sind. Danke für dein Mitschwingen in dieser Frequenz 🙏