Das Melisse-Hydrolat: Kraftprotz im Samtmantel

Den heutigen Beitrag in meiner Reihe zu den Hydrolaten widme ich der viel geliebten Zitronen-Melisse (melissa officinalis).

Wer kennt ihn nicht, den betörend feinen Duft der Melisse – zart, frisch, vielschichtig ? Doch dieses Kräutlein mit seinen dünnen, stark gefurchten Blättchen mit ihrem zarten Flaum führt manchen auf die falsche Fährte: Die duftende Lamiacee mit ihren unscheinbaren rosanen Blüten wird wird bis zu 30 Jahre alt.

Foto: Evelin Rosenfeld

Einer von vielen Hinweisen auf ihre Durchsetzungskraft – weshalb ich sie zusammen mit den Minzen in ein eigenes Biotop mit anderen „invasiven“ Pflanzen gesetzt habe. Mit ihren Rhizomen – und gärtnerischer Bevorzugung – wird sie sich mit Leichtigkeit gegen die Brombeeren und Schlehen durchsetzen, die sie umgeben. Ihre herrlichen, aromatischen Öle – unter anderem Citral, Linalool und Geraniol – werden von kräftigen Säuren begleitet – Zimt- und Rosamrinsäure – und all dies duftet nicht nur herrlich, sondern es gerbt die Gärtnerinnenhände regelrecht. 
Dieser unscheinbare ist ein wahrer Kraftprotz:
Ihre ungeheure Lebenskraft hat sie in diesem Jahr bereits unter Beweis gestellt. Im Mai (erst) bekam ich 5 junge Pflanzen. Über Stecklinge und Absetzer konnte ich bis August ein ganzes Feld (30 x 3 Meter) nachziehen, das uns eine reiche Ernte bescherte.

Was sie also kann, ist Raumnehmen. Durchsetzung. Auf eine sehr ruhige, ja, betörende Art.

Bei der Destillation brachten 8 Kilogramm Melisse gute 10 Liter Hydrolat in 2 Stunden. 
Doppelte Ausbeute in der halben Zeit im Vergleich zu anderen Kräutern, die ich destilliere. AAAAAAAber: Sie erwartet eine sehr sorgsame, sehr klar definierte Behandlung. 
So darf sie nicht eine einzige Stunde auf die Destillation warten müssen – sonst verliert sie ihren Duft. Auch muss es drei Sonnentage gegeben haben, bevor sie in der Tagesmitte geerntet werden will. 
Die Ernte vom Morgen war kaum zu destillieren.

Wir haben es also mit einem sehr gehaltvollen, anspruchsvollen Wesen zu tun. 
Bringen wir es in der Kupferdestille in Kontakt mit Wasser und Feuer, läßt sich der Körper nur schwer transportieren. Die bekanntermaßen sehr geringe Ölausbeute erklärt sich auch über die Kompromisslosigkeit dieser Deva: Sie lässt sich nicht wirklich trennen. Das Öl muss synchron mit dem wasserlösichen Teil destilliert werden, der Zusammenhalt beider Phasen ist ihre Bedingung. Das gelingt nur durch äußerst sorgfältige Temperaturkontrolle.

Verstehst Du jetzt, weshalb der gute, alte Melissengeist deiner Großmutter ihr „ein und alles“, ihre „geheime Kraft“ war?

Foto: Evelin Rosenfeld

Die Melisse verfeinert die Realität – und läßt das Gegenüber dabei schwer und ruhig werden. Gleich einem dunkelgrünen Filzmantel umhüllt sie Dich mit feinsten Fasern, dicht, diffizil, sinnlich, macht Dich ganz wach – bewegungslos.
Mit dieser Art dient sie all jenen Menschen, die unruhig sind, in Geist oder Körper, Nervosität, Reizbarkeit, Gedankenkreise – aber auch Herzrhythmusstörungen, nervöser Darm und Magen, Hitzewallungen oder Kälteschübe: Melissa klärt und beruhigt, beschwert und besänftigt.

Und genau bei diesem Effekt ist die Wasserphase so entscheidend: Das gewaltsam getrennte, reine ätherische Öl vermag die Verfeinerung nicht herzustellen. Sie bleibt plump und an der Oberfläche – ihres Seelenteils beraubt. 
Das Hydrolat jedoch, das in langsamer Ordnung die Ölphase in die Wasserphase aufgenommen hat, vermag die Information zu transportieren und sehr differenziert zu adressieren.
So entfaltet sich die verfeinerte Ruhe-Kraft.

Während ich dies schreibe, nippe ich an einer heißen Tasse duftenden Melissentees. 
Übrigens auch nicht einfach so: Die gesamte erste Melissenernte mußte verworfen (!) werden, weil die Melisse nach 48 Stunden trocken und knistrig aussah – es aber nicht war… ein ganz schön anspruchsvolles Kerlchen, diese Melisse…

Hintergrund: Auf einem kleinen Berg im Bayerisch-Thüringischen – genannt „Aditi“ – lebt ein Permakulturprojekt für den Anbau reinster Medizinpflanzen.
 Unsere handgesammelten, biozertifizierten Kräuter sind auch pur eine Kostbarkeit. Als Tee, Schmuckdrogen hochwertige Bestandteile von Kosmetik und Naturheilmitteln. Wild Natural Spirit legt Wert auf Tradition: Wir verwenden keine Maschinen, fügen Erde und Pflanzen keine fremden Stoffe hinzu und sammeln unsere Ernte per Hand. Unsere Pflanzen aus Eigenanbau werden frei von elektrischen Magnetfeldern sanft in unserer autarken Solartrocknung getrocknet.

Mehr Infos: www.wild-natural-spirit.org

Wenn Du mein Melissen-Hydrolat oder die Melissen-Rohdroge versuchen möchtest, dann kannst Du sie in meinem kleine Laden bestellen …. und noch eine ganze Menge anderer Kostbarkeiten aus Wild Natural Spirits Laden entdecken.

Meine Wochenendkurse zum Thema für 2019

FÜNF WANDLUNGSPHASEN DER SEELE – DIAGNOSTIK 2. /3. März und 22 /23. Juni 2019

FÜNF WANDLUNGSPHASEN DER SEELE – THERAPIE : 30./31. März und 20. + 21. Juli 2019

ERNÄHRUNG NACH DEN FÜNF ELEMENTEN 27. / 28. Juli 2019

DAS RÄUCHERRITUAL – Basics zur Durchführung von Pflanzenopfern 15. / 16. Juni 2019,

DAS PFLANZENOPFER – Medizinpflanzen sammeln und weihen – Basics zur Gewinnung von Heilpflanzen 13. / 14. Juni 2019

Zudem werde ich im März eine Praxiswoche Permakultur und eine Praxiswoche Destillation in der Kupferdestille anbieten. Bitte direkt kontaktieren.
 Mehr zu den Kursen auf Aditi unter www.evelinrosenfeld.de

Die Goldene Königin – das Hydrolat der Kamille

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