Aus dem Leben eines Ökopioniers

Josef Prantler

Josef Prantler

Vor vielen Jahren litt Josef Prantler an schwerer Gastritis. Auf seinem Heilungsweg beschäftigte er sich intensiv mit gesunder Ernährung. Seitdem trinkt er meist Wasser und Tee. Gelegentlich stand ihm aber der Sinn nach mehr Geschmack. Auch bei den angebotenen Bio-Getränken wird leider meist nicht vollständig auf künstliche Süsse und künstliche Zusätze verzichtet. Oder es fehlte ihm am Geschmack. Also nahm er sich dem Thema mit einem hochkarätigen Team von Spezialisten an. 2011 brachte er nach achtjähriger Entwicklungszeit vollig neuartige Bio-Getränke aus von heimischem Gerstenmalz und Früchten aus dem Alpenraum den Markt. Vollfruchtig, ohne künstliche Zucker und ohne künstliche Zusätze sind sie ein wahres Geschmackswunder. In einem Interview teilt der „Überzeugungsunternehmer“ Prantler seine Erfahrungen als Ökopionier im hart umkämpften Getränkemarkt.

1. Wie fällt ihr Fazit nach ihren ersten Jahren als Ökopionier aus?

Wenn man als kleiner Hersteller ganz neue Wege im Öko-Bereich geht, kommt man auch dahin, wo bisher kein Weg hingeführt hat. Manchmal ist es dort so, wie man sich das vorgestellt hat, oft auch ganz anders. Man weiß es ja vorher nicht. Das macht es spannend. Aber gelegentlich auch so spannend, das es fast zu viel ist. Ich und meine Menschen im Umfeld haben viel Herzblut und viel Geld investiert. Wir wissen noch nicht, ob uns der Erfolg Recht geben wird. Aber ich bin mir sicher, dass die Wege in die richtige Richtung führen.

2. Was waren die größten Herausforderungen und Geschenke bisher?

Die größten Herausforderungen waren, die eingelaufenen Bahnen der Getränkeherstellung zu verlassen und ganz neue bei der Entwicklung unserer Getränke einzuschlagen. Traditionelle Methoden mit neuester Mess- und Analysetechnik zu verbinden. Sehr oft kamen wir in Situationen, wo wir nicht mehr weiter wussten und mehrmals schienen die Probleme unlösbar. Genauso schwer ist es aber auch, die vielen Vorteile unserer Produkte dem Handel und den Verbrauchern näher zu bringen. Alle Getränke sind nun mal flüssig, wie groß die Unterschiede für die Konsumenten tatsächlich sind, ist für die Verbraucher aufgrund der geltenden Deklarationsvorschriften nicht leicht erkennbar.

Die größten Geschenke sind für mich die vielen begeisterten Rückmeldungen von Konsumenten, denen unsere IXSO-Getränke das tägliche Leben erleichtern. Von Menschen, denen unsere Getränke beim Abnehmen und bei der Gewichtskontrolle helfen. Oder sie beim Sport, während der Schwangerschaft und beim Stillen unterstützen. Aber auch von Konsumenten die ganz einfach Genuss ohne schlechtes Gewissen ihrer Gesundheit gegenüber schätzen. Dafür haben wir IXSO und IXSO KIDS entwickelt.

koerner-aus-der-dose-ixso-erw3. Wie unterscheidet sich ihr Unternehmerdasein von ihrem „alten“ Managerdasein?

In großen Konzernen gibt es großteils eingefahrene Strukturen. Viel Raum für eigene Ideen bleibt da meist nicht, ist oft auch nicht wirklich gewünscht. Der Leistungsdruck ist enorm. Die Menschen werden trotz steigendem Wohlstand immer unzufriedener. Die Motivation sinkt, weil die Freude an der Arbeit verloren geht.

In einem kleinen und neuen Unternehmen entstehen Strukturen von Grund auf neu. Es gibt viel Raum, gemeinsam mit den Mitarbeitern neue Ideen, Visionen, auch völlig andere Ansätze in allen Bereichen einzubringen und gemeinsam zu entwickeln. Eine unglaublich lebendige Dynamik entsteht.
Es ist uns auch bewusst, dass diese neu geschaffenen und noch zu schaffenden Strukturen auf die Mitarbeiter, die sie gemacht haben, zugeschnitten sind und passen. Ich hoffe, dass die von uns geschaffenen Strukturen so gut sind, dass sie in Zukunft auch für die nachfolgenden Menschen in unserer Firma passen und ihnen nicht ein ähnliches Korsett anlegen wie das leider bei vielen Firmen oft der Fall ist. Da sind wir gefordert, diese Aufgabe gut zu lösen.
Die Mitarbeiter, die Menschen im Unternehmen, diejenigen, die die Arbeit machen, sind das größte Potential eines Unternehmens. Die sollen Freude an dem haben, was sie tun und es ist eine Selbstverständlichkeit, dies Wert zu schätzen. Nicht nur in Form einer gerechten Bezahlung, sondern in jeder Form.

4. Was würden sie anderen Menschen raten, die sich im Ökobereich selbständig machen wollen?
Bei der Herstellung von Lebensmitteln, wohin wir uns gewagt haben, braucht man schon viel Wissen und sollte sehr tief in der Materie sein, um sich das anzutun. Etwas herumexperimentieren reicht da weit nicht aus. Wirklich dazu raten kann ich niemandem. Das ist ein sehr harter und steiniger Weg.
Im Handel ist es schwieriger, als noch vor einigen Jahren, sich selbständig zu machen. Hier sollte man zumindest sehr vorsichtig sein und sich gut vorbereiten. Einfach was anfangen und darauf hoffen, dass das schon läuft, ist kein guter Weg. Aber hier gibt es professionelle Hilfe, wie die Zusammenarbeit mit Bio-Großhändlern.
In der Landwirtschaft dagegen gibt es eine starke Nachfrage und großes Potential. Qualitativ hochwertige Lebensmittel ohne Pestizide, Kunstdünger und frei von Gentechnik herzustellen ist auch ein schöner Beruf, der Freude macht.

5. Was sind ihre nächsten Ziele und welche Vision gibt es?

Das nächste Ziel ist, für den Vertrieb unsere Produkte breitere Absatzkanäle zu gewinnen. Damit wollen wir die Basis für eine stabile wirtschaftliche Grundlage unseres Unternehmens schaffen. Visionen gibt es viele. So haben wir weitere Getränke in der Schublade. Auch bei der Entwicklung von anderen Lebensmitteln haben wir ganz konkrete und revolutionäre Ansätze, die darauf warten, umgesetzt zu werden. Die können wir leider jetzt aus finanziellen Gründen noch nicht weiter verfolgen. Auch diese werden selbstverständlich zu 100% aus natürlichen Zutaten bestehen und verbinden bewährte und schonende traditionelle Herstellungsmethoden mit neuen Erfahrungen und Erkenntnissen. Ohne künstliche Süsse und gänzlich ohne künstliche Zusätze. Wie schon bei unseren bisherigen Produkten.

ixsoHintergrund: IXSO und IXSO KIDS verstehen sich als alkoholfreie Cuvée aus Gerste und Früchten. Mit 60% haben sie den mit Abstand höchsten Anteil an fermentiertem Gerstenmalz aller Getränke auf dem Markt. Der zusätzliche Fruchtanteil von 30% aus Apfel, weisse Traube und Zitrone ist höher, als bei vielen Fruchtnektaren. Alles aus streng kontrolliertem ökologischem Anbau. Die schonende Verarbeitung des Gerstenmalzes mit der uralten, schonenden und sehr gut verträglichen durch Fermentation sorgt für natürliche Haltbarkeit, ohne Einsatz von Chemie. Bei alkoholfreien Getränken ist es der Konsument gewohnt, dass diese immer gleich schmecken. Die IXSO-Getränke sind aber reine Naturprodukte und werden deshalb jedes Mal geschmacklich neu abgestimmt. Ein Weinbauer macht das bei seinen Cuvée aus verschiedenen Reben, Lagen und eventuell Jahrgängen. Ein guter Koch erreicht das mit Gewürzen. Bei den IXSO-Getränken sind die verschiedenen Fruchtsäfte die „Würze“, mit denen der Geschmack bei jeder Abfüllung so abgestimmt wird, dass sie möglichst wieder so wie die vorigen schmecken. Leichte Geschmacksunterschiede von Abfüllung zu Abfüllung sind aber möglich.
Hier ein ausführlicher Artikel von der Mutmacherei We pimp the world

 

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4 Kommentare zu “Aus dem Leben eines Ökopioniers
  1. Steffen Walter sagt:

    Sicher ein gutes Projekt, nur fehlt mir für echte Nachhaltigkeit ein ganzheitlicher Ansatz: Das Angebot der Getränke in Dosen geht hier wohl nicht in die richtige Richtung. Wie wär’s also mit einer Umstellung auf ein Mehrwegsystem (vorzugsweise Glas, nicht Plastik)?

  2. Josef Prantler sagt:

    Die IXSO-Getränke sind reine Naturprodukte aus 100% natürlichen Zutaten. Rein natürliche Zutaten vertragen kein Licht und keine Luft. Glas (auch dunkles) läßt Licht durch, ist also zur Verpackungen von rein natürlichen Getränken nicht wirklich geeignet.
    Die Aluminiumdose hat auch eine weit bessere Ökobilanz, als gemeinhin angenommen wird. Dazu gerne mehr, wenn Ihr ein Mail an office@ixso.eu schickt.

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