Filmtipp: Der wundersame Katzenfisch

wunderbare katzenfischMan muss nicht miteinander verwandt sein, um eine Familie zu sein – das ist die Botschaft des Films Der wundersame Katzenfisch. Das Filmdebüt der mexikanischen Regisseurin Claudia Sainte-Luce (Jahrgang 1982) ist so charmant wie anrührend. Ein mitreißendes, warmherziges Drama voller Frauenpower, Humor, Leben und Tod, das bereits mehrfach ausgezeichnet wurde, u.a. beim Locarno Filmfestival 2013 in der Sektion „Cinéaste du Présent“ sowie beim Toronto Filmfestival 2013.

Der NDR schreibt „So bezaubernd kann das Leben sein“.

Die Geschichte des Films: Claudia ist eine merkwürdige junge Mexikanerin: Supermarktverkäuferin, Einzelgängerin, wortkarg. Einer gesprächigen Enthaarungswachs-Kundin sagt sie, es sei ihr verboten, mit Kunden zu reden. Aber dann muss Claudia am Blinddarm operiert werden und gerät an Martha, die im Krankenhaus neben ihr liegt. Die fröhliche, alleinstehende Mutter von vier Kindern ist an Aids erkrankt und sieht sofort, wie allein Claudia ist – auch wenn die das erstmal bestreitet.

Während Martha den Alltag ihrer Kids vom Krankenbett aus organisiert, wird Claudia unvermittelt zum sechsten Familienmitglied. Die junge mexikanische Regisseurin Claudia Sainte-Luce erinnert sich mit ihrem Debütfilm an ein eigenes Erlebnis, daran, wie sie aus ihrer Einsamkeitsbahn während ihrer Ausbildung in Guadalajara durch eine Zufallsbekanntschaft mitten in die turbulente Familie von Martha katapultiert wurde – und dort auch blieb.

„Der wundersame Katzenfisch“, der im Original mit deutschen Untertiteln in die Kinos kommt, versetzt auch den Zuschauer mitten hinein in das Chaos einer überforderten Schicksalsgemeinschaft, mit verblüffendem Realitätssinn und feiner Lakonie. Allein, wie sie sich zu sechst in den alten, knallgelben VW-Käfer (endlich wieder eine Hauptrolle ,-) zwängen, um mit Martha noch einmal ans Meer zu fahren, mit Sack und Pack und Goldfisch samt Winkekatze im Glas.

„Ich glaube“, sagt Regisseurin Sainte-Luce, „wir müssen mit dem Tod an der Seite schlafen, um das Leben so zu leben, wie es sein soll“.

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