Ach, das ist doch nur ein Glaubenssatz…

Foto: Katharina Sebert

Von Katharina Sebert. Ich habe das große Glück, in vielen Kreisen mit Frauen zu sitzen, ihren bewegenden Lebensgeschichten lauschen und an ihrer tiefen Weisheit teilhaben zu dürfen. Erst gestern wieder. Ein Segen ist das und eine Gnade, die mit Worten wie magisch, heilsam, erhebend, aufrichtend, ermutigend, ermächtigend und inspirierend am ehesten beschrieben werden kann. Das kostbare Geschenk der Bewusstwerdung, Erkenntnis und Anregung ist es, was wir einander im Kreis machen, wenn und gerade, weil wir uns offen zeigen.

Wie gestern: Es ging um die Frage, wofür unsere Herzen brennen, und wir haben von der Kostbarkeit von Großmutter Erde und der Dringlichkeit ihrer Heilung und Erhaltung gehört, von Verbundenheit und echter Verbindung mit anderen, von der Bedeutsamkeit von Authentizität und Heilung, von Wertschätzung und co-kreativem Miteinander, von der Lebendigkeit und Schönheit des Lebens, der Liebe und der Welt, wenn wir alle in unserer Wahrheit stehen und leben. Was für eine Welt wäre es, wenn alle Menschen lebten, was sie an Medizin in sich tragen!

Was hält uns davon ab, zu leben, wofür unsere Herzen brennen?, haben wir uns gefragt, und was unterstützt uns darin, all das zu sein, wovon wir wissen, dass es Medizin für uns selbst und die Welt ist?, und haben festgestellt, dass der Medizinpfad, auf dem wir unseren wahren Herzensweg verwirklichen, rechts und links von scheinbaren Abgründen gesäumt ist, die sich auftun, sobald wir ihnen Glauben schenken: Ich bin nicht genug. Das kann ich nicht. Wer will und braucht das schon? Da brauche ich eine Ausbildung, damit man mir glaubt und ich mir zutraue, dass ich das auch wirklich kann…

Nur ein Glaubenssatz?

Ach, das ist doch nur ein Glaubenssatz… Von wegen. Es ist ein Sturz in den Abgrund, die Bezugnahme auf einen Referenzpunkt, der uns Zuversicht raubt, Zweifel sät, Zaudern zu unserer Grundhaltung werden lässt und zögernde Zurückhaltung dazu einlädt, in uns breit Platz zu nehmen. Er ist wie die Spitze eines Eisberges: Nur ein klitzekleines Stückchen sehen wir von ihm – den kurzen Satz –, der Rest liegt in unserem Unterbewusstsein gut verborgen und wirkt von dort zielsicher zerstörend auf alles, was wir freudig zu verwirklichen vorhatten.

Ein negativer Glaubenssatz ist wie eine Ohrfeige für uns, die uns dorthin zurückschleudert, wo wir im Land der Vergangenheit und Unwahrheit orientierungslos, haltlos, hoffnungslos und desorientiert dahinvegetieren. In seinen wenigen Worten liegt jedoch ein wichtiger und richtungsweisender Hinweis auf einen tatsächlichen (einstmaligen) Schmerz verborgen, der noch unvollendet und unerlöst sein Schattendasein in unserem ‚alle-meine-Erfahrungen-durch-alle-meine-Leben-hindurch-Rucksack‘ fristet und hie und da seine Meinung lauthals kundtut und uns erfolgreich davon abhält, das Leben zu leben, das wir uns eigentlich wünschen.

Tödliche Macht

Ein Glaubenssatz kann alles bereits im Keim ersticken, was sich je durch uns entfalten könnte. Deshalb sind bei den meisten Menschen Affirmationen nicht wirksam. Sie sind wie Make-up für Tote, weil wir uns selbst nicht glauben, was wir uns sagen, solange aus dem Innen und Unten die Stimme aus dem Off zielsicher schlicht und vernichtend knapp auf unsere neue und stärkende Ausrichtung zu antworten weiß: Ich bin stark und würdevoll. Ich bin mutig und kühn. Ich bin voller Vertrauen und Zuversicht… – Nein, das bist du nicht. Und schon war‘s das mit der inneren Aufrichtung…

Unerlöstes endlich (er)lösen

Das ist dramatisch und deswegen sollten wir negative Glaubenssätze ernst nehmen. Nicht, indem wir ihnen Glaube schenken – außer unsere Intuition warnt uns vor etwas, dem wir ansonsten leichtfertig folgen würden –, sondern indem wir die Gelegenheit wahrnehmen, die sie uns geben. Ihre Identifizierung und unsere Bewusstwerdung über sie ist die Chance, sie in etwas Nährendes zu wandeln und das ihnen zugrunde liegende Thema endlich zu erlösen und zu heilen.

Glaubenssätze halten uns davon ab, unsere Wahrheit zu leben. Ich hätte mein Buch nicht geschrieben, wenn ich dem Satz geglaubt hätte, der mich eindringlich davon abhalten wollte. Er hat mich tief getroffen und betroffen gemacht und ich hätte alles hinschmeißen können, wenn ich mich nicht stattdessen entschieden hätte, ihn zu heilen. Am nächsten Tag habe ich mit dem Schreiben angefangen und neun Monate lang nicht mehr damit aufgehört.

Für wahr nehmen

Jeder negative Glaubenssatz bezieht sich auf etwas, was einstmals eine für uns sehr reelle und schmerzhafte, wenn nicht sogar zutiefst traumatische Erfahrung war, und gibt uns die Möglichkeit, das Unerlöste und Unvollendet endlich zu erlösen und zu vollenden, und durch seine Wandlung der Wahrheit in uns wieder einen fruchtbaren Nährboden zu geben, wo sie gedeihen, wachsen, grünen, blühen, Früchte tragen und Samen ausbringen kann.

Darum geht es unserer Seele. Deshalb konfrontiert sie uns mit unseren Glaubenssätzen. Nicht etwa, um uns abzuhalten, sondern um sie endlich zu befreien und zu heilen, damit wir unsere Medizin frei verwirklichen. Das Leben ist ein Abenteuer, eine HeldInnenreise voller Herausforderungen und ein Erinnerungs-, Entdeckungs- und Entfaltungs-Spiel, dessen Regeln wir erforschen dürfen, um uns freudig darin zu entfalten.

Wir sind Hand in Hand und Herz an Herz auf dem Weg.

P.S. Das Heilungswerkzeug, das ich angewandt habe, um den Glaubenssatz zu heilen, habe ich einige Jahre zuvor entwickelt und nenne es die Heilung des inneren Patriarchen. Hier kannst du es herunterladen und selbst anwenden. Scrolle dafür auf der Seite ganz nach unten, um weitere Infos dazu zu finden. Für manifeste Glaubenssätze, die zu Mustern in deinem Leben geworden sind, empfehle ich eine Einzelbegleitung mit der von mir entwickelten Urmutter-Methode®.

Katharina Sebert

Zur Autorin: Katharina Sebert ist Heilpraktikerin, Wegbegleiterin, Lehrerin, Autorin, Heilungs- und Friedensaktivistin, Lebens-, Liebes-, Glücksforscherin und allzeit Lernende beim Zentrum für Tiefenheilung ‚In guten Händen‘ (www.in-guten-Haenden.com). Sie bietet Heilungs- und Ermächtigungs-Kreise, -Seminare, -Ausbildungen und Urmuttercamps für Frauen an, hat das Format des WildgansFrauenFlugKreises entwickelt, in welchem sie auch ausbildet, und kommt zu dir in deine Stadt und in deinen (Frauen)Kreis, wenn der Weg nach München zu weit ist. Sie versendet monatlich einen kostenlosen Inselbrief, den man auf ihrer Webseite abonnieren kann. Dort kann man auch die ‚Botschaftenkarten der Liebe‘ ziehen.

Katharina Sebert hat die Urmutter-Methode® entwickelt, eine Tiefenheilungsmethode zur Erlösung unbewusster Lebens- und Glaubensmuster, und begleitet Menschen telefonisch, aus der Ferne und vor Ort auf ihrem Heilungs-, Erinnerungs-, Bewusstseins- und Medizinpfad: „Unser Wirken dient der Liebe und Vergebung, der Erinnerung und Heilung, der Gemeinschaft aller Wesen und dem Weltfrieden.“

Des weiteren ist Katharina Regionalkoordinatorin bei Gather the Women Global Matrix™, einer weltweiten Schwesternschaft, die Frauen verbindet, indem sie in Kreisen zusammenkommen. Frauen aller Himmelsrichtungen, Kulturen, Traditionen, Länder, Altersstufen, Hautfarben, Erfahrungen und Kompetenzen, die Hand in Hand, Herz an Herz und Schulter an Schulter stehen, einander bekräftigen und ermutigen, sich in ihrer ganzen Größe, Würde, Schönheit, Weisheit und Kraft zu zeigen, und gemeinsam für eine friedvolle, verbundene und lebensunterstützende Welt ein- und aufstehen.

– Anfragen, Infos und Terminvereinbarung unter Katharina@in-guten-Haenden.com

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2 Kommentare zu “Ach, das ist doch nur ein Glaubenssatz…
  1. Stephanie Noël sagt:

    Liebe Katharina,
    danke für diesen wundervollen und wahren Text. Du drückst darin so einfach eine für mich ganz tiefe und essentielle Wahrheit aus.
    Alles Liebe für dich von Stephanie

  2. Saran sagt:

    Wie war denn Dein GlaubensSatz liebe Katharina. Du schreibst Mir zu viel von „Wir“. Ich fühle Mich nicht angesprochen, möchte gerne von Dir hören/lesen. Danke. <3 <3

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