Lou Andreas-Salome

Geht ihren Weg. Lou Andreas–Salomé Foto: avanti media fiction

Geht ihren Weg. Lou Andreas–Salomé Foto: avanti media fiction

„Ich bin Erinnerungen treu für immer, Menschen werde ich es niemals sein.“ Lou Andreas-Salomé 1861 in St. Petersburg geboren, will ein selbstbestimmtes Leben führen und begreift früh, dass sie als Ehefrau und Geliebte in der von Männern bestimmten Welt keine Chance hat, als Ebenbürtige zu bestehen. Der körperlichen Liebe erteilt sie fortan eine entschiedene Absage um als gleichwertig und selbstbestimmt akzeptiert zu werden.

Gegen den Willen ihrer Mutter beschäftigt sie sich mit Philosophie, schreibt Gedichte und bewegt sich in den intellektuellen Kreisen. Auf ihrem Weg begegnet sie als wissenshungrige Studentin in Rom den Philosophen Paul Rée und Friedrich Nietzsche, die von dieser klugen und uneinnehmbaren Frau so fasziniert sind, dass sie ihr beide einen Heiratsantrag machen – ohne Erfolg. Doch als der junge, damals noch unbekannte Autor Rainer Maria Rilke auf der Bildfläche erscheint und die erfolgreiche Schriftstellerin mit Gedichten umwirbt, verliebt sie sich und wird seine Ratgeberin und Förderin. Zum ersten Mal lässt sie sich auf eine Affäre ein, auf die zahlreiche weitere Liebschaften folgen. Im Alter von 50 Jahren lernt sie Sigmund Freud kennen und entdeckt die Psychoanalyse für sich, beeinflusst ihrerseits aber auch den berühmten Analytiker in seinen Theorien.

1933, als sich die dunklen Wolken des Nationalsozialismus über Deutschland zusammenziehen, lebt Lou Andreas-Salomé in Göttingen. Zusammen mit dem jungen Philologen Ernst Pfeiffer lässt sie ihr bewegtes Leben Revue passieren: Ihren Kampf um die Freiheit, ihre Errungenschaften in Philosophie, Literatur und Psychoanalyse und die späte Entdeckung der Liebe. Sie stirbt 1937 in Göttingen.

Umfassendes über ihr Leben und Wirken hier.

„Warst mir die mütterlichste der Frauen,
ein Freund warst Du, wie Männer sind, ein Weib,
so warst Du anzuschauen,
und öfter noch warst Du ein Kind.

Du warst das Zarteste, das mir begegnet,
das Härteste warst Du, damit ich rang.
Du warst das Hohe, das mich gesegnet –
und wurdest der Abgrund, der mich verschlang.“

Rainer Maria Rilke über Lou Andreas-Salomé

„Lou ist scharfsinnig wie ein Adler und mutig wie ein Löwe“
Friedrich Nietzsche über Lou Andreas-Salomé

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