(M)ein Abend mit Ruediger Dahlke und Gerald Hüther

Von Jumana Mattukat. Mit voller Begeisterung habe ich mich letzte Woche mit vier Freundinnen auf den Weg zu den „Steinhuder Gesprächen mit Ruediger Dahlke und Gerald Hüther“ aufgemacht. Schon auf der Hinreise hatten wir viel Freude und fühlten uns ein bisschen wie auf einer Klassenfahrt. Wir alberten herum, zwei von uns erfüllten das Klischee von Frauen unterwegs, indem sie sich einen Prosecco gönnten und ich stimmte immer wieder das Lied „Am Steinhuder Meer“ von Ulrich Tukur an, das sich in mir als Ohrwurm festgesetzt hatte.

Dort angekommen erfreuten wir uns zunächst an der wunderbaren Aussicht auf den See und an dem reich gedeckten Büchertisch von Ruediger Dahlke. Meine Begleiterinnen deckten sich mit seinen Werken ein und ließen sich ihre Bücher auch signieren.

Ruediger Dahlke Foto: Jumana Mattukat

Als es losging, erschwerten anfängliche Tonstörungen den Fluss des Gesprächs, wovon die Bühnenprofis Dahlke und Hüther sich aber nicht beirren ließen. Sie machten das Beste daraus und teilten sich ganz pragmatisch ein Mikrofon mit dem Moderator Ingfried Hobert.

Bis zur Pause hatten wir den Gedanken, dass es wichtig ist, einfach mal Neues auszuprobieren so weit verinnerlicht, dass wir es wagten, ein Picknick im Zuschauerraum zu veranstalten. Was unserer guten Stimmung noch zuträglicher war.

Foto: Jumana Mattukat (Bild Mitte)

Der Weg hatte sich gelohnt. Wir erlebten Ruediger Dahlke und Gerald Hüther mit ihrer Gabe, ihre Erkenntnisse in Bildern und Geschichten zu transportieren und mit ihren Botschaften Emotionen zu wecken, so dass sie uns Zuschauer berührten und tatsächlich etwas in uns anstoßen konnten.

Ich danke den beiden für ihre Impulse, über die wir uns auf der Rückfahrt noch angeregt unterhielten: zum Beispiel über Gerald Hüthers Erklärung warum es uns oft so schwerfällt, unser gesamtes Potential zu nutzen und Situationen zu ändern, die unserem Leben nicht mehr dienlich sind (“ Das Gehirn ist ein Energiefresser. Wenn wir uns ändern wollen, sagt es: „no way“ und wir machen weiter wie bisher.“) und über Ruediger Dahlkes Gedanken dazu, wie wir Veränderungen dennoch angehen können: „Wir müssen erst verstehen, damit wir es ändern können.“ Dazu empfiehlt er, die Spielregeln des Lebens (Schicksalsgesetze) zu verstehen und regelmäßig innezuhalten, z.B. durch Meditation oder das Werkzeug des „verbundenen Atmens“. Und er erinnert uns: “ Wir haben genügend Energie zu Verfügung, wir können Lösungen finden.“

Dazu brauchen wir laut Gerald Hüthers nicht das „Gefühl, dass alles gut ist.“ sondern vielmehr das „Gefühl, zu wissen wie es geht.“ Die geschieht am ehesten wenn wir Menschen uns als Gemeinschaften zusammentun.

Das wiederum konnten wir Ausflügler sofort bestätigen, da wir gemeinsam mit anderen BremerInnen seit einem Jahr einen Gemüseacker pflegen und wissen, wie viel man auf die Beine stellen kann wenn man zusammenarbeitet. Wie es zu diesem Experiment kam, ist eine andere Geschichte. (Wer sie nachlesen möchte, kann dies hier tun.

Froschexperiment und Wahnsinn des Schulsystems
Am meisten haben sich mir zwei Dinge eingeprägt. Zum einen das „Froschexperiment“, von dem Ruediger Dahlke erzählte. Hier die Kurzversion: ein Frosch, der in 50 Grad heißes Wasser geworfen wird, springt ob der Hitze sofort wieder hinaus. Wird der Frosch hingegen in kaltes Wasser gesetzt, das langsam erhitzt wird, bleibt er drin – bis zum bitteren Ende. Die Analogie zum Menschen leuchtet sofort ein. Gewöhnen wir uns langsam an ungünstige Umstände, fällt es uns schwer sie zu ändern – auch wenn die Situation unerträglich wird.

Gerald Hüther Foto: Jumana Mattukat

Zum anderen denke ich nun jeden Morgen wenn ich meinen Sohn um 6:30 wecke an den Satz, mit dem Gerald Hüther einen Aspekt des Wahnsinns „Schulsystem“ auf den Punkt brachte und ich mich sehr verstanden fühlte: „Keine Spezies der Welt weckt seinen Nachwuchs zu nachtschlafener Zeit. Das tut nur der Mensch.“

Jeden Wintermorgen überwinde ich mein Mutterherz und zögere oft den Zeitpunkt um einige Minuten hinaus, um dann letztendlich diese warmen weichen unschuldigen Wesen aus ihren Träumen zu reißen. Es fällt mir immer wieder schwer, mich hier nicht als Opfer des Systems zu sehen, sondern die Verantwortung zu übernehmen: „Ok, wenn ich in Deutschland leben möchte, gehört die Schulpflicht dazu. Wir könnten ja auch auswandern.“ Zumindest für meine Tochter haben wir inzwischen eine Alternative in Form einer sehr viel freieren Schule gefunden. Deren GründerInnen haben einiges hinterfragt, zum Beispiel die Anfangszeit. Daher beginnt diese Schule erst um 9 statt um 8 Uhr, so dass meine Tochter die Chance hat, von alleine aufzuwachen. So einfach kann es manchmal sein.

Meine Bestärkungen
Mich hat der Abend darin bestärkt, weiterhin achtsam zu bleiben wenn es um Gewohnheiten geht: „Das war schon immer so.“ ist für mich grundsätzlich kein Grund, es so fortzuführen. Im Gegenteil – dieser Satz weckt prinzipiell die Rebellin in mir.

Aber wie sieht es bei meinen eigenen Gewohnheiten aus? Vielleicht schaffe ich es ja doch, auf W-Lan zu verzichten, wozu Dahlke wegen der Strahlung dringend rät, auch wenn es weniger komfortabel ist. Wenn nun tatsächlich die Strahlung für uns dasselbe bedeutet wie 50 Grad heißes Wasser für den Frosch?

Und ich wurde auch darin bestätigt, in vielem genauso weiterzumachen wie bisher: regelmäßige Innenraumforschung zu betreiben, meine Gemeinschaften und individuellen Beziehungen zu pflegen und beruflich genau solche, für mich sinnhafte, erfüllende und freudvolle Aufgaben zu erfüllen wie ich es tue. Damit schaffe ich in mir „Kohärenz“ und das wiederum ist die Grundlage, um es meinem Gehirn leichter zu machen, Dinge zu ändern, die meinem Leben nicht mehr förderlich sind.

Ich hoffe sehr, dass auch die anderen Besuchern dieser Veranstaltung soviel Freude daran hatten wie wir und jede/r für sich ebenso viele Impulse mit in sein Leben tragen konnte.

Jumana Mattukat

Wenn Du Dir Unterstützung wünschst, zum Beispiel bei Deiner persönlichen Innenraumforschung oder bei der Veränderung ungünstiger Umstände, dann begleite ich Dich gerne mit einem Coaching (auch per Skype) oder einer Atemsitzung, die das Werkzeug „verbundener Atem“ beinhaltet.
Weitere Informationen: www.jumanamattukat.de

Mehr Infos zu Ruediger Dahlke hier

Mehr Infos zu Gerald Hüther hier.

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