TV-Tipp: Viva la Vulva

https://youtu.be/KbflNub-l9s
Der Teufel soll bei ihrem Anblick das Fürchten gelernt haben: Die Vulva. Kein anderer Körperteil wurde im Zuge der Jahrtausende zu einem größeren Schauplatz von Lust, Ideologie und Tabuisierung. Kulturgeschichte der Vulva, von ihrer Anbetung als Freuden- und Fruchtbarkeitsspendende in der griechischen Mythologie über ihre Dämonisierung bis hin zur Frauenbewegung der 1960er Jahre.

„La Chatte“. „Lustgrotte“. „Cunt“. „Kleschn“. „Fotze“. „Con“. – In allen Sprachen wird sie beschimpft, die Vulva. Und Frauen nehmen dies meist schweigend zur Kenntnis. Denn noch immer herrscht, unter Männern und Frauen gleichermaßen, vor allem eines über das weibliche Geschlechtsteil: Unwissenheit. Wie geht die Gesellschaft üblicherweise mit dem weiblichen Genital um? Welchen Stellenwert hat die Vulva in der Sprache? Inwiefern beeinflusst die Tabuisierung die sexuelle Selbstbestimmung der Frau?

„Viva la Vulva“ wagt einen historisch-kulturell-politischen Blick ins körperliche Zentrum weiblicher Geschlechtlichkeit. Die Filmemacherin Gabi Schweiger zeigt in ihrer Dokumentation auf, wie es um den letzten „dunklen Kontinent“ steht, wie Sigmund Freud die weibliche Sexualität nannte. Sie lässt Künstlerinnen, Therapeutinnen und politische Aktivistinnen aus verschiedenen Kulturen davon erzählen, wie sich der lustfeindliche Umgang mit der Vulva durch alle Kulturen und durch alle Jahrhunderte zieht. Betrachtet wird die Rolle der Vulva in Mythologien und Religionen – von Homer bis Shinto.

Außerdem wirft die Dokumentation einen Blick auf die Schattenseiten der Gegenwart: Die senegalesische Rapperin „Sister Fa“ kämpft in ihrer Heimat gegen die Genitalverstümmelung geschlechtsunreifer Mädchen – ein Brauch der dort bis heute 94 Prozent der weiblichen Bevölkerung betrifft. Auch in der westlichen Welt wird die natürliche Weiblichkeit nicht respektiert: Eigenartige Schönheitszwänge treiben junge Frauen dazu, ihre Geschlechtsorgane zu operieren, um damit einer kommerziellen Norm zu entsprechen. Glatt, niedlich, kindgleich sollen sie sein. „Viva la Vulva“ fordert Respekt vor der Diversität. Auch jener der Vulven.

Danke arte für die Veröffentlichung!

Lesetipp: Das Tor ins Leben von Grit Scholz

Ein Bildband über das Tor ins Leben: Mit den künstlerischen Mitteln der Fotografie zeigt Grit Scholz verwandte Formen in der Natur und stellt die diversen Formen der weiblichen Vulva gegenüber. In einer variantenreichen Bildsprache vermittelt Grit Scholz, dass es sich bei der weiblichen Vulva um etwas absolut natürliches, individuelles und wunderschönes handelt.

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Ein Kommentar zu “TV-Tipp: Viva la Vulva
  1. Grit Scholz sagt:

    Das ist ja mal wunderbar, dass Arte diesen Film zeigt!
    Ich freue mich total und danke allen Frauen, die daran mit gewirkt haben und allen Menschen, die diese Veröffentlichung möglich gemacht haben!

    Denn ich weiß was es heisst, dieses Thema „Vulva“ von einer liebevollen, verbundenen Seite zu betrachten, mit all den Themen und Traumas die da dran hängen… Ich rannte seit 10 Jahren regelmäßig gegen Wände bei den Mainstreammedien mit meinem Buch „Das Tor ins Leben“ und meinen Fotoausstellungen und Artikeln…

    Juhu! Es lebe das Tor ins Leben!!!

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