Fenster nach Paris

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Von Claudia Shkatov. Es gibt einen herrlichen russischen Film von Yuri Mamin aus dem Jahre 1993 mit dem Titel ‚Okno v Parizh’. Auf Deutsch: ‚Fenster nach Paris’. Er erzählt die Geschichte der Menschen in einer Komunalka (Gemeinschaftswohnung) in St. Petersburg, die ein geheimes Fenster in einem Schrank entdecken, durch das man auf die Dachterrasse der Wohnung einer jungen Künstlerin mitten in Paris gelangt. Dies alles geschieht nach dem Zerfall der Sowjetunion, der 1991 mit der Unabhängigkeit der 15 Sowjetrepubliken seinen Abschluss findet. Mamins Geschichte spielt also in einer Zeit, in der für viele Menschen in Russland die Welt völlig auf dem Kopf steht.

‚Okno v Parizh’ ist eine Komödie. Und bei aller Irritation, Tragik, Wehmut und Sehnsucht, die zum Ausdruck kommt angesichts des Chaos’, der eigenen Begrenztheit und der nach wie vor extremen Unfreiheit in vielen Bereichen, verstehen die Russen es wie immer auch die Komik der Situation zu sehen und wunderbar slavisch mit Herz und Seele expressiv zu teilen.

Langer Rede kurzer Sinn: Ich kenne diesen Film schon lange. Und doch wurde mir erst in diesen Tagen bewusst, wie weitreichend die Metapher des Fensters nach Paris verstanden und genutzt werden kann. Diese Erkenntnis macht mich gerade sehr glücklich. Und so versuche ich, auch Dich damit zu erreichen. Vielleicht inspiriert sie Dich ebenso wie mich. Voilà….

Moment der Wahl

Einer meiner Lehrer sagte einmal, dass die Gegenwart immer schon Vergangenheit ist. Denn wir haben sie bereits durch unsere Gedanken und Gefühle manifestiert, bevor sie für uns als sogenannte Realität sichtbar wird. Und aus dieser Warte betrachtet, schlägt er vor, die ‚Realität’, wenn sie sich uns als etwas Schönes darstellt, einfach zu genießen und dann wieder loszulassen. Weiter empfiehlt er eine Realität, die wir als unangenehm wahrnehmen, als bereits Vergangenes zu erkennen. Und anstatt sich darauf zu konzentrieren sie zu bekämpfen, sie zu analysieren, zu besprechen, über Schmerz und Widerstand endlos mit dem Unerwünschten verbunden zu bleiben und es immer wieder neu zu erschaffen, eine Wahl zu treffen. Nämlich die Wahl, durch die Situation hindurch zu schauen auf das, was Du wirklich willst.

Du konzentrierst Dich damit auf eine neue Realität, die nächste sozusagen und nutzt die noch sichtbare nur, um festzustellen was Du tatsächlich gerade fühlen und denken willst. Und damit erschaffst du den nächsten Moment Deiner Realität. Das ist etwas anderes als Positives Denken. Das leugnet oft die bestehende Situation. Doch hier geht es darum, das was sich noch im Außen zeigt voll anzuerkennen und dennoch – oder gerade deshalb – ganz genau zu wissen, zu sehen und zu fühlen, was ich stattdessen haben will.

Weg in die Freiheit

‚Okno v Parizh’ zeigt, wie das geht. Die Menschen der Kommunalka in St. Petersburg sehen durch ihre Realität der Unfreiheit im post-sowjetischen Alltag hindurch und durch ein Fenster nach Paris. Sie erleben die Freiheit, den Duft, den Geschmack, die Klänge, die Gefühle der Weltstadt der Liebe als wären sie tatsächlich dort. Und so sind sie dort.

Vermutlich war es nicht Yuri Mamin, der seinem Land mit diesem Film den entscheidenden Impuls zur Öffnung gab. Doch zeigt er sehr eindrucksvoll den Geist der Stunde, die Sehnsüchte der Menschen und vor allem die Kraft ihrer Vorstellung in einer krassen Zeit des Umbruchs und der Verwirrung.

Der Alltag in Russland hat sich seit dem sehr verändert. Das Land war von 1993-2000 meine Heimat, und so konnte ich jeden Tag dabei zusehen, wie sich die Menschen aus einer jahrzehntelangen Starre bewegten und immer mehr aus ihrer Deckung kamen. Seit 1993 gilt für jeden russischen Staatsbürger die Reisefreiheit. Natürlich hat es noch ein Weilchen länger gedauert, bis eine Mehrheit der Menschen einen neuen Reisepass erhalten und finanzielle Mittel angespart hatte, um tatsächlich die Welt zu bereisen. Doch was einmal gedacht und gefühlt ist, existiert bereits. Und je mehr Menschen es für möglich halten, umso mehr bahnt es sich seinen Weg in unsere äußere Welt.

Dein Weg

Mach mit diesem Film, meinen Worten und mit Deiner Realität, wie immer genau das, was für Dich passt.

Und wenn Du es willst, nutzt Du Deine Realität ausnahmslos für Dich. Entweder, Du genießt sie. Oder sie zeigt Dir, wo Du gerade vom Weg abgekommen bist. Dann rudere nicht gegen den Strom und kämpfe nicht. Erst akzeptiere den Moment. Wenn Du etwas tun kannst, dann tu es. Und fokussiere Dich innerlich sogleich auf den nächsten Moment, auf Dein „Fenster nach Paris“, in eine Realität, die Du ersehnst.

Deine Sehnsucht wird Dich wieder in den Fluss bringen und Dir den Weg zeigen.

Für alle, die nun auch Lust bekommen haben, den Film zu sehen, hier der Link auf ein Angebot zum Schauen einer Version mit englischem Untertitel.

Die Originalfassung ohne Untertitel findest Du einfach auf youtube.

Claudia

Und für alle Frauen, die entschlossen sind, für die eigene Sehnsucht anzutreten und sich in jeder Lebenslage ihr ’Fenster nach Paris’ zu erschaffen, hier die Einladung zu meinem Lieblings-Halbjahrestraining KOMPASS SEHNSUCHT, das im Oktober 2019 wieder in Berlin startet, hier mehr.

ENJOY! www.blissbow.de

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3 Kommentare zu “Fenster nach Paris
  1. Almut Lichte sagt:

    WUNDERBAR,
    wie immer.

    Spasiiba
    Almut Lichte

  2. Danke für diesen ♥️ öffnenden Beitrag 😍

  3. ANNAKARIN sagt:

    EIN WUNDERBARER BEITRAG ,MEINE GROSSE , DU HAST DIE GEFÜHLE DER MENSCHEN IN RUSSLAND VERSTANDEN. ICH FREUE MICH AUF DEN FILM

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