Eingebunden in den Kreis des Lebens

Foto: Sabrina Gundert

Von Sabrina Gundert. Seit ich mich zyklisch durchs Leben bewege, ist vieles leichter und natürlicher geworden. Meine Wochenplanung richtet sich nach meinem weiblichen Zyklus (mit der Menstruation, der Zeit nach der Blutung, der Eisprungzeit und der Zeit vor der Blutung), ebenso nach den Jahreszeiten.

Inzwischen weiß ich eher, an welchem Zyklustag (die Zählung beginnend mit Zyklustag 1 zum Beginn der Blutung) ich mich befinde, als welcher Monatstag gerade ist. Das gibt mir einen Rhythmus, meinen eigenen Rhythmus. Ich weiß, in welchen Zeiten es leicht für mich ist, Newslettertexte und Artikel zu schreiben, wann ich gut darin bin, mich zu zeigen, nach außen zu gehen. Wann es an der Zeit ist, das, was ich während der Zeit der Blutung (einer Zeit der Ruhe und des Rückzugs) erahnt habe an Neuem, in die Welt zu bringen (vor und rund um den Eisprung geht das super).

Ich funktioniere nicht immer gleich

Ich habe gelernt, dass ich nicht immer gleich funktioniere. Meine monatliche Blutung und mein weiblicher Zyklus sind nicht mehr etwas, was mir „passiert“, sondern etwas, mit dem ich bewusst durch meinen Alltag gehe und ihn für mich nutze, mich an ihm orientiere und mein Leben mit ihm und durch ihn gestalte.

So geschieht viel Entspannung. Es gibt Zeiten, in denen ich für Zwei arbeiten kann, aktiv bin, kommunikativ, umsetzungsstark. Ich habe gelernt, diese Zeiten zu nutzen und mich an ihnen zu freuen. Ebenso gibt es Zeiten, in denen ich eher reflektierend unterwegs bin, wo ich Klarschiff machen, Umstände prüfe, entscheide, was ich weitertragen will. Wo ich nach innen gehe, still werde, mich ausruhe, lausche, was an Neuem kommen will.

Alle vier Jahreszeiten leben

Wie das Jahr mit seinen vier Jahreszeiten von Frühling, Sommer, Herbst und Winter mit ganz unterschiedlichen Qualitäten unterwegs ist – im Sommer sehnen wir uns beispielsweise danach, rauszugehen, Freundinnen und Freunde zu treffen, unterwegs zu sein, während wir im Winter oft am liebsten drinnen sind, es uns gemütlich machen und die Stille genießen –, so bin ich auch mit vier unterschiedlichen (inneren) Jahreszeiten unterwegs. Das, was wir in der Natur finden, finden wir als Analogie im weiblichen Zyklus und letztendlich in allem, was unser Leben ausmacht.

Wir erleben die Qualität des Frühlings jeden Morgen und ebenso in der Zeit nach der Blutung, wie auch als junge Frau. Wir erleben die Kraft des Sommers jeden Mittag, rund um den Eisprung und als erwachsene, fruchtbare Frau. Die Zeit des Herbstes begegnet uns am Nachmittag/Abend, in der Woche vor der Blutung und als ältere, wilde Frau. Die Qualität des Winters ist mit uns in der Nacht, in der Zeit der Menstruation wie auch als alte Frau bzw. im Tod.
Erst alle vier Jahreszeiten zusammen machen den Kreis rund. Machen unser Leben vollständig.

Angekommen an den eigenen Wurzeln

Vor drei Wochen ist die 1-jährige Ausbildung „Frauenritualkraft – Verbunden mit dem Zyklischen“ 2018/2019 geendet. Hier habe ich erleben dürfen, was sich in Frauenleben (und sicherlich auch in Männerleben – zumindest bezogen auf das Gehen mit den Jahreszeiten und dem Zyklischen im Jahr) ändert, widmen sie sich wieder ihrem weiblichen Zyklus und dem Zyklischen in ihrem Leben im Gesamten.

Eine Teilnehmerin schreibt: „Frauenritualkraft – die Wortneuschöpfung von Sabrina ist reif für den Duden. Ich wünsche mir, dass dieses Wort in die Gesellschaft hineinwächst und an Bedeutung gewinnt, denn es ist etwas, nach dem sich viele Frauen sehnen: wieder in ihre Kraft zu kommen, indem sie an die ureigenen Quellen in sich und um sich herum wieder eine Anbindung finden und aus ihnen heraus ihre Kostbarkeiten in die Welt schöpfen können. Sabrina ist mit ihrem Aufbau und Angebot Großes gelungen und wer die Natur genauso liebt wie ich, der findet mithilfe der Ausbildung einen, nein, seinen Platz wieder, und einen Weg „back to the roots“. Am liebsten würde ich ein zweites Ausbildungsjahr belegen! Sinngemäß habe ich in diesem Jahr eine neue Brille bekommen: die Welt ordnet sich gefühlt anders, bekommt eine zyklische Schablone. Ich selbst stehe anders im Leben: zutiefst genährt, kraftvoll und befriedet.“

Eine natürliche, zyklische Form des Lebens

Es ist mir ein Herzensanliegen und ein tiefer Wunsch, dieses Zyklische wieder mitten hinein in unser Leben und in unsere Gesellschaft zu tragen. Frauen auszubilden, damit sie ihrerseits diese natürliche, zyklische Form des Lebens wieder erinnern (die sie ohnehin meist bereits schon lange in ihren Körpern spüren und erinnern), in ihr Leben tragen können, verkörpern und an andere Menschen und vor allem Frauen weitergeben können.

In meiner Arbeit sehe ich täglich Menschen, die erschöpft sind von dem „immer weiter, immer schneller“. Von einer Art zu leben, die uns nicht entspricht. Weil sie unnatürlich ist. Weil sie tut, als gäbe es nur Frühling und Sommer – immer im Machen, immer im Tun.

Doch das ist nicht so. Gerade die Zeit des nun beginnenden Herbstes lädt uns ein, uns zu öffnen auch für die dunkle Seite des Jahres. Sie ist eine Einladung zur Innenschau, zur Reflektion, dazu, nach innen zu gehen und zu erkennen, anzuerkennen, was sich hier zeigt und entdeckt werden will.

Tiefpunkt und Wendepunkt zugleich

Wissen wir darum, dass das Jahr – wie alles in unserem Leben – dem Zyklischen folgt, verlieren wir zugleich die Angst vor dem Winter wie dem Tod. Der Tod, der sich in der dunklen Jahreszeit zeigt, wenn scheinbar in der Natur alles stirbt und zum Stillstand kommt. Doch im Inneren dreht sich das Rad längst weiter – ist der 21. Dezember, die Wintersonnenwende mit der längsten Nacht und dem kürzesten Tag des Jahres, Tiefpunkt und Wendepunkt zugleich. Mutter Erde ist hier bereits mit dem Kind Licht schwanger (auch, wenn wir davon im Außen gefühlt noch nichts sehen).

Das kann uns Mut machen, für eigene Tiefpunkte des Lebens. Für Momente, wo wir im tiefsten Winter stehen. Innerlich, in einer Krise, Krankheit oder schwierigen Situation. Oder auch zu Beginn unserer monatlichen Blutung im weiblichen Zyklus. Der Kreis und das Wissen um den Jahreskreis erinnert uns, dass es immer weitergeht. Dass dieser tiefste Punkt ein notwendiger Moment ist, damit sich das Rad von Neuem drehen und in einen neuen Zyklus gehen kann.

Ich wünsche dir von Herzen eine gute Zeit durch diesen Herbst und in die dunkle Jahreszeit (die nochmals deutlicher mit und nach der Herbst-Tag-und-Nachtgleiche am 23. September beginnt – hiernach werden die Nächte bis zum 21. Dezember mit jedem Tag länger und die Tage kürzer)!

Wenn du mit dabei sein magst beim nächsten 1-jährigen Zyklus der Ausbildung „Frauenritualkraft – Verbunden mit dem Zyklischen“ 2019/2020, melde dich gerne an. Es gibt aktuell noch sechs freie Plätze. Wir starten am Samstag, 02. November 2019 in Engen, nahe des Bodensees und der Schweiz. Alle Informationen findest du hier:

Zyklisch unterwegs sind wir auch in den Onlineretreats – jeweils zu den Jahreszeiten. Das nächste Onlineretreat Herbst 2019 für Frauen „Schwellenzeiten in unserem Leben“startet am Mittwoch, 02. Oktober 2019.

Sabrina Gundert begleitet Menschen dabei, sich zu erinnern, warum sie hergekommen sind auf diese Welt. Denn sie ist sicher: Jede und jeder von uns hat etwas einzubringen in diese Welt. Alte Heilwege, wie das Schreiben, die Stille, das Trommeln, Rituale, das Singen und Tönen, ebenso wie das Verbundensein mit der Natur, begleiten sie und ihre Arbeit. Sie ist mit ihren Angeboten online, telefonisch wie vor Ort am Bodensee tätig. Bücher von ihr: „Auf dem Herzensweg – Lebensgeschichten spiritueller Frauen“, „Hab Mut und geh – Das Herzensweg-Praxisbuch“. www.sabrinagundert.de

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2 Kommentare zu “Eingebunden in den Kreis des Lebens
  1. Karoline Sollner sagt:

    Find ich toll! Danke für’s Teilen.

    • Danke dir für deine Rückmeldung, liebe Karoline! 🙂

      Und ja, das Eingebunden sein ins Zyklische, das Wissen darum, den Kreis – das finde ich auch toll und großartig, unterstützenswert und hilfreich!

      Herzlich zu dir,
      Sabrina

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