Barbaratag: Kirschblüten schneiden
Alle Jahre wieder: Es ist ein alter Brauch am 4. Dezember, nahe der längsten Nacht des Jahres, den Frühling zu beschwören, indem man Kirsch- und andere Blütenzweige abschneidet. Wenn diese dann zu Weihnachten blühen, ist das ein gutes Omen für das neue Jahr.
Früher, als junge Mädchen in einer guten Partie die beste Zukunft sahen, stellten sie am Barbaratag Zweige mit den Namen ihrer Favoriten ins Wasser. Verdorrte ein Zweig, war die Sache klar, bei allen anderen wurde es dann richtig spannend.
Hintergrund von Monika Kirschke: Die heilige Barbara, die im 3. Jh. in Nikomedia in Kleinasien lebte, gilt als Schutzpatronin der Bergleute. Eine Legende erzählt, dass sich ein Kirschzweig in ihrem Kleid verfangen hatte, bevor sie in den Kerker geworfen wurde. Diesen versorgte sie mit Wasser aus ihrem Trinknapf.
Am Tage ihrer Verurteilung blühte der Zweig auf. Da wusste sie, das sie nach ihrem Tode zu neuem Leben „erblühen“ werde. Bekannt ist der Brauch, an ihrem Namenstag einen Kirschzweig (Apfel-, Birke-, Forsythien-, Haselnuss-, Holunder-, Kastanien-, Mandel-, Pflaumen-, Rotdorn-, Schlehen-, Zaubernusszweige gehen auch!) zu schneiden und in die warme Wohnung zu stellen. Blüht der Zweig zu Weihnachten auf, wird es als gutes Zeichen gewertet.
Aus der Anzahl der Blüten wurde auf die Fruchtbarkeit und das Wetter des darauffolgenden Jahres geschlossen. Es wird angenommen, dass dieser Brauch aus dem Brauchtum der „germanischen Lebensrute“ übernommen wurde.